VP 2015 02 - page 31

GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2015
31
Bei Trennungen und Schei-
dungen erhalten meist beide
Elternteile das Sorgerecht für
die Kinder. Doch kommt es
öfter vor, dass die Mutter ver-
sucht, den Vater – zu Unrecht
– an der Wahrnehmung des
Sorgerechtes zu hindern. Was
kann der Mann tun?
Volgger:
„Wenn ein Mann in
unsere Beratungsstelle kommt
und sich beklagt, dass die Ex-
Frau ihm die Kinder nicht über-
lässt, wenn er für die Kinder zu-
ständig ist, dass sie ihn also an
der Wahrnehmung des Sorge-
rechtes hindert, stehen unsere
Berater vor einer sehr schwieri-
gen Aufgabe. Man kennt in
diesem Fall nämlich nur die
Problematik aus der Sicht des
Vaters. Als Erstes muss also in
einem Gespräch geklärt werden,
wie die Sache sich wirklich ver-
hält. Stellt sich heraus, dass die
Mutter tatsächlich mit allen
Mitteln versucht, dem Vater
die Kinder zu verweigern, kann
natürlich der Weg durch die
Instanzen beschritten werden.
Wohin kann sich der Mann
konkret wenden?
Volgger:
Der Mann kann
sich an die Carabinieri wenden,
er kann zu den Sozialdiensten
gehen oder sich an das Gericht
wenden, um zu versuchen, sein
Recht durchzusetzen. Dieser
Weg ist allerdings problema-
tisch, weil sich dadurch die oh-
nehin schon schlechte Bezie-
hung zwischen den beiden El-
ternteilen noch mehr verhärtet.
Besser ist es meistens, dass der
Mann (Vater) sich genau
anschaut, was sein Anteil am
Problem ist. Am besten wäre
es, wenn es dem Mann (Vater)
gelänge, die Frau (Mutter) zu
einem gemeinsamen Gespräch
mit einem Dritten zu bewegen
Welche Möglichkeiten gibt
es auf die Frau (Mutter) ein-
zuwirken?
Volgger:
Das muss von Fall
zu Fall beleuchtet werden. Oft
kann auch die einfache Infor-
mation genügen, dass man sich
strafbar macht, wenn man die
Beziehung zum anderen Eltern-
teil unterbindet. Oft braucht es
einfach auch ein wenig Geduld,
bis der erste Schmerz der
Trennung, der Kränkung vorbei
ist. Früher oder später kommt
dann doch bei den meisten die
Einsicht, dass man zum Wohl
der Kinder die Beziehung zum
anderen Elternteil nicht behin-
dern, sondern sogar fördern
muss. Denn als Ehepaar – Vater
und Mutter – kann man ge-
trennte Wege gehen, aber Eltern
bleibt man ein Leben lang.“
Heißt sein Kind zu lieben, es
zu verwöhnen?
Stampfl:
„Eltern möchten zu
ihren Kindern eine gute Bezie-
hung aufbauen. Sie lieben ihre
Kinder und wünschen sich, dass
ihre Kinder spüren, wie sehr sie
von ihnen geliebt werden. Eltern
zeigen ihnen das durch liebe-
volle Zuwendung, Körperkon-
takt, Geschenke, des Erfüllen
von Wünschen. Hören dann
Eltern Kommentare wie ‚Wenn
du dein Kind so verwöhnst,
dann…‘ werden sie zu Recht
verunsichert. Sie fragen sich,
wo hört denn die Liebe auf und
wo beginnt die Verwöhnung.“
Wo liegt der Unterschied?
Stampfl:
„Der Unterschied
liegt bei den Bedürfnissen und
Wünschen des Kindes. Bedürf-
nisse sind lebensnotwendig. Zu
den Bedürfnissen gehören aus-
reichend Schlaf, eine gesunde
Ernährung, Spielen, Bewegung,
liebevolle körperliche Nähe und
Zuwendung. Es ist die Aufgabe
der Eltern zu sorgen, dass die
Bedürfnisse des Kindes erfüllt
werden. Die Verwirklichung der
Wünsche eines Kindes dagegen
trägt nicht immer zum Wohl
des Kindes bei. Wenn das Kind
Durst hat, dann muss es nicht
immer süße Säfte trinken. Das
Kind darf die Eltern nicht dau-
ernd im Gespräch unterbrechen,
nur damit es das Gefühl hat, die
notwendige Aufmerksamkeit
und Zuwendung zu bekommen.
Am Abend durchwegs lang
aufbleiben zu können, steht im
Gegensatz zum Bedürfnis des
Kindes nach ausreichend Schlaf.“
Wie soll man handeln?
Stampfl:
„Die Liebe zum
Kind soll dahin gehen, das Kind
in seiner Entwicklung zu för-
dern. Das ist natürlich von sei-
nem Alter abhängig. Ein Baby
kann nur geliebt, nicht verwöhnt
werden. Ihm müssen seine Be-
dürfnisse erfüllt werden. Bei
einem größeren Kind bringen
liebevolle Eltern dann z. B. oft
die Geduld auf, geduldig zu
warten, bis es sich die Jacke
selbst zugeknöpft hat. Sie helfen
somit ihrem Kind dabei, selbst-
ständig und selbstwirksam zu
werden.“
Doch die Wirtschaft kreiert
viele Wünsche und auch die
Kinder werden davon nicht
ausgenommen.
Stampfl:
„Ja. Für Eltern ist es
oft schwierig und anstrengend
dagegen zu halten. Sie müssen
vor ihren Kindern eine Ent-
scheidung begründen und
durchhalten. Das Nein sagen
und Grenzen setzen erfordert
von den Eltern Durchsetzungs-
vermögen und die Auseinander-
setzung mit dem Kind und sei-
nen Wünschen. Doch genau
durch diese Stärke vermitteln
sie ihrem Kind Sicherheit und
Geborgenheit. Das Kind fühlt
sich von seinen Eltern beschützt
und lernt das sinnvolle Nein zu
akzeptieren. Ein verwöhntes
Kind wird recht schnell erkannt:
Es mag keine Einschränkungen.
Grenzen zu akzeptieren fällt
ihm schwer. Mit einem Nein, sei
es noch so sinnvoll, kann es
relativ wenig anfangen.“
Günther Volgger,
Leiter der Männerinitiative
Pustertal, Bruneck
Tipps rund um Sorgerecht
und Erziehung
Dr. Dipl. ECHA Lea
Stampfl,
Family Support Südtirol
(Vorstand und Trainerin),
Lehrerin, dipl. Lebens- und
Sozialberaterin
Kleidern oder Spielsachen von Kindern
überleben.
Symptome
Nachts, wenn man schläft, kriechen die
weiblichen Madenwürmer aus dem After.
Sie legen ihre Eier im Bereich der Analfalten
ab. Anschließend sterben sie. Die männli-
chen Madenwürmer bleiben im Darm. Fol-
gende Symptome deuten auf eine Infektion
durch Fadenwürmer hin: u. a. häufiger
Juckreiz imAfterbereich, chronische Bauch-
schmerzen und Verstopfung, Augenringe,
Müdigkeit und daher Konzentrations-
schwäche, Schlafstörungen, tagsüber Reiz-
barkeit, Appetitlosigkeit und Blässe.
töse Behandlung steht nicht im Vorder-
grund, kann aber zum langfristigen
Therapieerfolg notwendig sein“, betont
Sevecke.
Wenn man früh schwere Persönlich-
keitsstörungen bei Kindern und Jugend-
lichen behandelt, kann eine Chronifizie-
rung vermieden werden.
geöffnet werden. Versagt die Thrombo-
lyse-Therapie, besteht die einzige Chance
zur Öffnung der Blutgefäße darin, mit
Kathetern über die Leiste in die Blutbahn
zu den verschlossenen Gefäßen vorzu-
dringen und diese mechanisch zu öffnen.
Bisher war dieses Vorgehen risikoreich.
Durchbruch
Erst die Weiterentwicklung der Ka-
theter hat in den vergangenen Jahren
nun den Durchbruch gebracht. Die
neuen Katheter können leichter bis ins
Gehirn des Patienten vorgeschoben
werden und erlauben ein direktes Ab-
saugen der Blutgerinnsel.
Dank dieser neuen Aspirationstechnik,
die in der Interventionellen Radiologie
des Krankenhauses Bozen seit Juli 2013
rund um die Uhr zur Verfügung steht,
konnte die Erfolgsquote bei der Be-
handlung dieser schweren Schlaganfälle
im Vergleich zur vorherigen Technik von
20 auf 40 % verdoppelt werden. Ein
weiterer Vorteil der neuen Methode ist
die erweiterte Zeitspanne. Mit der
Aspirationstechnik kann nämlich noch
bis zu sechs Stunden nach Eintreten des
Schlaganfalles begonnen werden.
Man soll früh schwere Persönlich-
keitsstörungen bei Kindern und
Jugendlichen behandeln.
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