VP 2015 02 - page 24

WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2015
24
Wirtschaftsmeldungen
Über eine Million Sendun-
gen und Kosten von 1,35 Mio
€ verzeichnete das Land noch
im Jahr 2012. Mittlerweile
sank die Zahl der Poststücke
auf knapp 590.000 – die
Kosten auf rund 1 Mio €. „Da
wir seit 2013 eine Reihe von
Schriftstücken digital oder
mittels digitaler Plattform
übermitteln, ist es uns gelun-
gen, die Versandspesen unter
Kontrolle zu halten“, freut sich
Landesrätin Waltraud Deeg.
Mehr als 460.000 prioritäre
Postsendungen einschließlich
Informationsblätter und
100.000 Einschreibebriefe,
über 12.000 Gerichtsakten
(wie Strafen) und rund
5.600 versicherte Briefe,
unter anderem zur Zustellung
von Führerscheinen, wickelte
das Land im Vorjahr auf
traditionelle Art über den Post-
versand ab.
Arbeiten werden auch
ausgelagert
Während die Anzahl der ein-
geschriebenen und versicher-
ten Briefe in den vergangenen
Jahren keine großen Änderun-
gen erfuhr, konnte die im nor-
malen Postversand übermittel-
ten Schriftstücke im Vergleich
zu 2013 nahezu halbiert wer-
den. Auch die entsprechenden
Kosten ließen sich trotz stei-
gender Portospesen von
755.000 auf 546.000 € senken.
Die Landesverwaltung über-
mittelt der Post nur mehr die
Briefinhalte und das Adressen-
verzeichnis: Druck, Falten,
Kuvertieren sowie eventuelle
Prozeduren für Einschreiben
und Rückantwort werden
ausgelagert. „Auf diesem Weg
ist es auch möglich, große
Mengen termingebundener
Post schnell an den jeweiligen
Adressaten zu bringen“,
informiert Deeg.
Land „verschickt“ Post um einiges günstiger
Kosten für Postsendungen einsparen, so lautet das Credo auch in der Südtiroler
Landesregierung. Den Sparkurs hält man konsequent. Die Kosten sinken.
Die Postspesen des Landes sinken.
Wie schaut das Konzept
für die Reform des Südtiroler
Gesundheitssystems aus?
Stocker:
„Es beginnt bei
der Stärkung der Gesund-
heitsversorgung vor Ort: Noch
mehr als bisher werden künftig
die wesentlichen Gesund-
heitsleistungen in der Nähe
des Wohnortes des Bürgers
erbracht – durch ein gestärk-
tes und erweitertes Angebot
von Seiten des Hausarztes,
die Vernetzung und Integration
der Sozial- und Gesundheits-
dienste und die individuelle
Begleitung und Betreuung ins-
besondere für chronisch
kranke Patienten.“
Ist die Zukunft der sieben
Krankenhäuser gesichert?
Stocker:
„Ja. Die Kranken-
häuser in den Bezirken wer-
den reorganisiert und stärker
vernetzt. Konkret heißt dies,
dass künftig durchgängig das
Prinzip ‚Ein Krankenhaus mit
zwei Standorten’ umgesetzt
wird: Die einzelnen Fachdis-
ziplinen werden in standort-
übergreifenden Abteilungen
organisiert, deren Führungs-
verantwortung liegt in der
Hand eines Primars. Das me-
dizinische Leistungsangebot
wird gesichert und konse-
quent in aufeinander abge-
stimmter Form organisiert.“
Was heißt das genau?
Stocker:
„In den Kranken-
häusern Schlanders, Sterzing
und Innichen wird das breitge-
fächerte ambulante und tages-
klinisch-chirurgische Angebot
von zwei bettenführenden Ab-
teilungen (medizinisch und chi-
rurgisch-orthopädisch) sowie
einer 24-stündigen Notauf-
nahme ergänzt, in den Kran-
kenhäusern Meran, Brixen und
Bruneck gibt es weitere statio-
näre Disziplinen, im Kranken-
haus Bozen – aber nicht aus-
schließlich dort – werden zu-
sätzlich hochkomplexe Dienst-
leistungen erbracht.“
Was passiert mit der Füh-
rungs- und Verwaltungs-
struktur des Südtiroler Sani-
tätsbetriebes?
Stocker:
„Es erfolgt eine
Neuordnung: Führung und
Steuerung aus einer Hand,
Verschlankung und Entbüro-
kratisierung sind hierfür die
Schlagworte. Auch die Aufga-
benteilung zwischen Eigentü-
mer Land (Ausrichtung, Bud-
get), Landesabteilung für Ge-
sundheit (Strategie, Planung,
Kontrolle) und Südtiroler Sani-
tätsbetrieb (Geschäftsführung,
Umsetzung) wird klarer gere-
gelt.“
Auf welcher Säule beruht
die Reform noch?
Stocker:
„Auf der
Optimierung der betrieblichen
Organisation und Prozessen.
So wird etwa intensiv an der
Einführung eines landesweiten
EDV-gestützten Informations-
systems gearbeitet genauso
wie künftig die Leistungs-
erbringung von Abteilungen
und Diensten konsequent
an den sogenannten ‚Klassen-
besten’ ausgerichtet wird
(‚Benchmarking’).“
Bis wann soll die Reform
umgesetzt sein?
Stocker:
„Bis 2020 sollten
wir die wesentlichen Inhalte
aber umgesetzt haben.“
Bis 2020 sollen die wichtigsten Inhalte der Gesundheitsreform
umgesetzt sein.
Gesundheitsländesrätin Martha
Stocker.
Martha Stocker, Gesundheitslandesrätin:
Neues zur geplanten Gesundheitsreform
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