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aller Lawinenunglücke passie-
ren bei Stufe 3. Je höher die Ge-
fahrenstufe, desto weiter muss
das Gelände (die ganze Ge-
ländekammer, in der man unter-
wegs ist) beurteilt werden. Das
heißt, ab Stufe 3 muss nicht nur
das begangene, sondern auch
das umliegende Gelände beur-
teilt werden (Fernauslösung).
Ab Gefahrenstufe 4 (groß) soll-
ten unerfahrene Personen auf
Wintersportaktivitäten abseits
der Piste verzichten.“
Was sollte man noch beach-
ten?
Sordo:
„Die Realität kann
sich manchmal von der Pla-
nung unterscheiden. Daher
sollte man immer eine Aus-
weichtour bzw. Exitmöglich-
keiten einplanen. Und auch im
Gelände sollte man bestimmte
Grundregeln immer einhalten –
wie Entlastungsabstände im
Aufstieg oder einzelne Befah-
rung von Hängen, die steiler
sind als 30 Grad. Leider wer-
den diese einfachen Regeln ge-
rade auf klassischen Touren oft
missachtet. Während die einen
noch einen steilen Hang auf-
steigen, fahren andere schon in
den Hang von oben ein.“
Sollte es trotz aller Vorsicht
zu einem Lawinenunfall kom-
men – was dann?
Sordo:
„Sollte es wider Er-
warten doch dazu kommen, hat
ein Verschütteter nur eine gute
Überlebenschance, wenn er in-
nerhalb der ersten 15 Minuten
kostenlos geübt werden. Die
Alpinschule Drei Zinnen bietet
wöchentlich Trainingseinhei-
ten an – auch Mehrtageskurse
mit Hauptaugenmerk auf Tou-
renplanung und Lawinenkunde.
Nähre Infos gibt es unter Tel.
0039/0474-710 375 – täglich
von 14 bis 18 Uhr – oder im In-
ternet unter
dreizinnen.com. Doch keine
Notfallausrüstung kann eine
100-prozentige
Sicherheit
geben. Nur angemessenes Ver-
halten kann das Risiko mini-
mieren.“
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2015
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RUHIGE SPUR IN DIE NATUR
KALSER SKITOURENWOCHE
21.-28.03.2015
Die Faszination des gewaltigen Großglockner
Areals im Einklang mit der unberührten Natur.
Verbrin-
gen Sie mit den Kalser Bergführern eine unvergessli-
che und sportliche Woche in Kals am Großglockner.
„Berg der Seele“ - Manaslu 8.163 m
HDAV-Vortrag, Samstag, 21. März 2015
Einlass: 19.00 Uhr / Beginn: 20.00 Uhr
Ort: Kals, Johann-Stüdl-Saal
„Die Skibesteigung“ eines 8.000ers war das
große Ziel der Österreichischen Manaslu Ski-
Expedition 2013. In einem packenden Multi-
mediavortrag berichtet Markus Amon live von
seinen Erlebnissen rund um dieses einmalige
Ski-Abenteuer!
Bergführerbüro Kals, Tel. +43 (0)664 4161289
,
84542
und Unfälle vermeiden
geborgen werden kann. Auch
mit den technischen Mitteln,
die heute zur Verfügung stehen,
kommt Hilfe von der Bergret-
tung meist erst nach 20 bis 30
Minuten. Aus diesem Grund ist
für jeden, der im Gelände un-
terwegs ist, eine komplette
Notfallausrüstung, die aus
einem Lawinenverschütteten-
suchgerät (LVS), Lawinen-
schaufel und Lawinensonde
besteht, unerlässlich. Fehlt
eines dieser Geräte, ist eine ef-
fektive Hilfeleistung unmög-
lich. Um in einer Notsituation
richtig und effizient handeln zu
können, sollte der Umgang mit
der Notfallausrüstung regel-
mäßig geübt werden.“
Wo kann man das in den
Sextner Dolomiten tun?
Sordo:
„Auf dem Lawinen-
suchfeld, das sich nahe der
Bergstation des Skilifts ‚Stier-
garten‘ befindet. Dort kann der
Umgang mit Notfallausrüstung
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