VP 2015 05 - page 26

UMFRAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2015
26
„Was für ein Zufall. Ich lese zurzeit
Erich Fromms ‚Die Kunst des Liebens‘,
weil mir die westlich gesellschaftlichen
Anschauungen dazu zu engstirnig sind.
Definitionen der Liebe sollten nicht ver-
allgemeinert werden. Das ist eine sehr
persönliche Sache.
Im Buch werden
Erkenntnis, Ver-
antwortungsbe-
wusstsein und
Achtung zu
den drei Grund-
regeln der
Liebe.“
Was lieben die Pustertaler besonders?
Mara Leitner (16),
Schülerin, Vintl
Siegfried
Oberhöller (38),
Sportartikel-Verkäufer,
St. Lorenzen
Fotos: Herbert Hauser
„Die Gesundheit hat meine größte Wert-
schätzung. Sie ist Basis für alles im
Leben. Zum anderen bin ich schon seit
meiner frühesten Kindheit zweispra-
chig und spreche bis heute beide mei-
ner Muttersprachen – Italienisch wie
Deutsch, gleich gern. Ich liebe es etwa –
sozusagen als tägliches Gehirn-Training –
in beiden Sprachen Zahlen schnell immer
wieder rückwärts zu zählen.“
Kristina
Mutschlechner (23),
Studentin, Bruneck
Selena Datres (19),
Kindermoden-Verkäuferin,
Meran, Bruneck
„Zum einen natürlich meine Frau Mar-
tha. Und der schönste Liebesbeweis ist,
wenn wir alle Tage miteinander lachen
können. Lachen ist die beste Medizin.
Ab und zu darf es auch mal ein Blumen-
strauß sein – als Beweis meiner Liebe.
Auch liebe ich den Sport wie Mountain-
biken oder Skifahren sehr. Ich spielte
zudem 20 Jahre lang in der Kampf-
mannschaft von St. Lorenzen.“
Reinhard Reiter (51),
Koch/Kellner, Untertilliach
„Meinen Freund – mit ihm habe ich
nämlich die große Liebe gefunden. Man
kann sich aber auch in gewisse Gegen-
stände ‚verlieben‘, gerade wenn sie
einem sehr viel wert sind. Bei mir ist es
etwa ein Armketterl mit kleinen Ge-
schenken, Anhängseln von meiner Fami-
lie darauf. Gott sei Dank habe ich dieses
wieder gefunden. Es war für einige Mo-
nate verschwunden.“
Liebe ist die stärkste Zuneigung und Wertschätzung, die sich Menschen einander entgegenbrin-
gen. Es geht aber nicht nur um zwischenmenschliche Liebe, sondern auch jene zu anderen Lebe-
wesen, Tätigkeiten, Dingen. Wen oder was die Pustertaler besonders lieben, wollte einmal mehr
„PVT“-Reporter Herbert Hauser bei seiner Fragetour wissen.
„Als ehemaliger Theologie-Student,
allerdings im Fernstudium, ist meine
erste Liebe die zu Jesus. Ohne sie geht
nichts. Sie ist ein Grundding, um wieder
aus dem Vollen schöpfen und letztlich
wieder alles geben zu können. Anderer-
seits muss echte Liebe wachsen. Wie
beispielsweise bei meinem Lehrberuf –
diese Liebe kam schließlich über die
Jahre so nach und nach.“
„Liebe verbinde ich mit meinem Berner-
Sennenhund und meinem Boarder-
Collie-Mischlingsrüden sowie mit meiner
Katze mit ihren grün-blauen Augen.
Apropos Augen: Keiner kann doch auf
Erden so geradeaus, ehrlich und treu
schauen, wie eben unsere Haustiere!
Doch eines will ich auf jeden Fall
betonen: Ich
liebe selbst-
verständ-
lich auch
meinen
Freund
sehr.“
Josef Armand (87),
Pensionist, Bruneck
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