VP 2015 05 - page 21

PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2015
21
auf dem Bauernhof total.“ Jo-
hanna fährt mit ihren Kindern
oft auf den Hof. „Da geht es
super mit den Kindern, die dort
voll integriert sind.“ Sie weiß:
All die Kinder, die nicht zu
ihren Eltern zurück können,
wird sie in irgendeiner Form
ein Leben lang begleiten. „Ge-
rade etwa in der Lehrzeit ist es
ganz wichtig, dass sie noch je-
manden haben, zu dem sie
gehen können. Da kommt ja so
viel Neues auf sie zu.“
Sie holen sehr
schnell auf
Johanna freut sich auch immer
sehr über kleinste Entwick-
lungsschritte ihrer Kinder. „Die
meisten, die zu uns kommen,
sind ihrem Alter nicht entspre-
chend entwickelt. Aber sie holen
sehr schnell auf, wenn sie Un-
terstützung wie Logopädie oder
Frühförderung bekommen.“
Es komme jedenfalls sehr
viel Dankbarkeit von den Kin-
dern zurück. „Da merkt man,
dass sie zuvor viel entbehren
mussten.“ Johanna wird von
ihren Kindern nicht „Mama“
gerufen, sondern mit ihrem
Vornamen. „Das will ich so,
weil man sich mit den Eltern
viel leichter tut. Man vermeidet
Enttäuschung und Rivalität.“
Sie selbst hat keine Kinder.
Muttertag
Der Muttertag wurde inner-
halb ihrer SOS-Kinderdorf-
familie gefeiert. „Das läuft bei
uns genauso ab wie in einer
normalen Familie. Ich bin bei
den Feiern im Kindergarten
dabei oder bei jener Feier, die
von der Gemeinde organisiert
wird. Daheim bemühen sich die
Kinder auch sehr. Sie machen
Frühstück, jedes Kind hat ein
kleines Geschenk in der Schule
oder im Kindergarten gebastelt,
das bis zum Muttertag gut ver-
steckt wird. Sehr rührend.“ Es
gibt auch sonst immer wieder
nette Episoden rund um den
Muttertag. Vor drei Jahren fuhr
sie etwa mit einem Buben in
die Stadt. Er wollte dort unbe-
dingt etwas besorgen, und er
war ziemlich verärgert, dass er
diese Sache nicht fand. „Als
wir dann beim Interspar waren,
nervte er mich bereits so sehr,
dass ich ihm 10 € in die Hand
drückte und sagte: ,Dann kauf
dir einfach hier etwas.‘ Als ich
vom Einkaufen zurückkam, lag
ein Sackl auf meinem Fahrer-
sitz imAuto. Darin fand ich ein
Herzl aus Keramik, auf dem
stand: ,Menschen wie du sind
ein Geschenk.‘ Das war kurz
vor dem Muttertag“, erzählt
Johanna sehr gerührt.
Kraft tanken
Sich auch immer wieder mal
freinehmen zu können, ist für
die Kinderdorfmutter sehr wich-
tig, um weitere Kraft tanken zu
können. „Wenn ich nicht da bin,
sorgt sich meine Familienhelfe-
rin Margit um die Kinder. Das
funktioniert super.“ Johanna
bleibt an ihren freien Tagen
nicht in Nußdorf-Debant. Meist
fährt sie auf den Hofner-Hof
nach Maria Luggau, auf dem
sie mit sechs Geschwistern auf-
wuchs, oder in die Therme.
Johanna ist eigentlich eine
„spätberufene“ Kinderdorfmut-
ter. Sie startete „erst“ im Jahr
2005 mit fünf Kindern. „Der
Anfang war nicht leicht. Da
hat man plötzlich fünf Kinder.
Im ersten halben Jahr gab
es zudem nur sporadisch eine
Familienhelferin, weil Mangel
an Helferinnen herrschte.“ Die
dreijährige Ausbildung zur
Kinderdorfmutter absolvierte
sie berufsbegleitend im Famili-
enkolleg in Wels.
„Wir mussten auch sehr viele
Praktika machen. Deshalb zog
sich die Ausbildung ein biss-
chen.“ Zuvor hatte sie im Gast-
gewerbe gearbeitet. Doch dann
kam der Tag, an dem Johanna
eine neue Herausforderung
wollte. „Just in dieser Phase
suchte das SOS-Kinderdorf per
Anzeige im Osttiroler Boten
nach Kinderdorfmüttern.“ Sie
bewarb sich. Martina Holzer
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