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Der Bürgermeister

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Lienzer Talboden und lange Zeit Obmann unserer Musik. Seine Passion war die Jagd und

damit die Ruhe und die Natur … besonders die Leisacher Alm hinterm Kofel, diese Sonntage

waren ihm doppelt heilig. Seine Frau Rosa und seine Kinder werden nicht immer froh darum

gewesen sein.

Siegmund war aktiv – in vielen Vereinen und Institutionen, dem Kirchenchor, der Musikkapelle,

der Feuerwehr, dem Jagdverein, der Sportunion, und und und ... Er war in den politischen

Institutionen mit deren Entscheidungsprozessen verankert, im Bauernbund, dessen Obmann er

für zwei Perioden war. Die Grundlage dafür bildete seine christlich soziale Einstellung, die er

dort einbringen und verwirklichen konnte, vor allem dann in der Zeit als Gemeinderat, Vize-

bürgermeister und über 22 Jahre als Bürgermeister. Ich darf seine Worte zum Abschied vom

Bürgermeisteramt zitieren: „Mit dem Wunsche, dass unsere schöne Gemeinde auch in Zukunft

zusammenhalten und vor größerem Unglück und Katastrophen verschont bleiben möge,

verabschiede ich mich als euer Bürgermeister.“

Legendär waren die Geburtstagsfeste vom Siegmund, wie wir zum Sechziger am nächsten

Morgen in der Gassler Kuchl Kaffee getrunken haben, und nicht nur die Schwiegersöhne

hatten ein hängendes Lid. Der Siegmund hingegen war munter und scherzte und zitierte den

Spruch, mit dem er bei der Gemeinderatsnachbesprechung das verspätete Heimgehen

argumentierte – „So spät bin i no nia in Stall kemmen, dass se nit gfressn hättn.“

Lieber Siegmund, deine Reise ist jetzt zu Ende. Wir, die wir hier stehen, sind traurig und

gleichzeitig froh. Froh, jemanden wie dich gekannt zu haben, die Möglichkeit gehabt zu

haben, Teile deines Weges gemeinsam gegangen zu sein, wenn auch das Alter und die damit

einhergehenden Beschwerden deine Zeit vielleicht ein wenig zeitlos haben werden lassen und

du uns damit schon ein wenig entschwunden bist … Wir danken deiner Familie, allen, die sich

um dich gekümmert und gesorgt haben, damit du daheim den letzten Schritt, in unserer Mitte,

gehen hast dürfen.

Lieber Siegmund, Vergelt‘s Gott für alles, wir werden dir stets ein ehrendes Andenken

bewahren. Ruhe in Frieden.

Aber nicht nur der Altbürgermeister, der unverkennbar seine Spuren hinterlassen hat, ist nicht

mehr, leider hat auch Gerhard Mair am 13. September in Beendigung seines Leidens diese,

unsere Welt verlassen. Gerhard Mair war ein fleißiger und für den Fortbestand unserer Pfarre

und die gedeihliche Arbeit derselben bekannter und bedankter Gemeindebürger. In vielen

Phasen des Daseins von Pfarrer Hans Moser war er federführend in die Arbeit der Pfarre und

als Mesner in der Kirche involviert und engagiert. Viele bauliche Adaptierungen und Repara-

turen gehen auf seine Initiative und Kreativität zurück. So war er bereits zu Zeiten unseres

Langzeitmesners Anda Oberwalder für die Kirche und Mesnerdienste zuständig und, gemein-

sam mit Emil Senfter, der erste Akolyth in unserer Pfarre. Vielen ist er als ein Begleiter und

Helfender in schweren Zeiten bekannt gewesen, meist und vor allem an der Seite Schwer-

kranker, Sterbender und der Angehörigen von Verstorbenen. Seine Art des Betens, eben zu

Anlässen der Verabschiedung, wird uns immer in Erinnerung bleiben.

Aber auch Positives und Erinnerungswürdiges ist geschehen. Eine einmalige Veranstaltung war

wohl die Dorfwoche, die sich über 14 Tage in den letzten beiden Septemberwochen in zahl-

reichen Präsentationen, Diskussionen und Feiern bemerkbar gemacht hat. Hier gilt es, noch

einmal vor allem dem erweitertem Ausschuss Miteinander Danke zu sagen, der in vielen

Sitzungen und Besprechungen die einzelnen Veranstaltungen vorbereitet hat, deren

Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit abgewogen und schlussendlich gemeinsam mit mir die

Entscheidung und die Verantwortung dafür getragen hat. Wie ich das bereits mündlich im

Zuge der Abschlussveranstaltung, dem Kirchtag, ausführlich getan habe, so ist es mir auch an

dieser Stelle ein besonderes Anliegen, dafür zu danken. Außerdem gilt mein Dank auch allen,

die zu den Veranstaltungen gekommen sind, die aktiv oder passiv daran teilgenommen und