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Leisacher
Gucklöcher
Leisach – ein Ort zum Wohlfühlen
Wenn man durch Leisach geht, wirkt das Dorf
meistens sehr ruhig und beschaulich. Aber
das gilt nicht für die alte Straße. Hier ist fast
immer jemand unterwegs. Seien es Jogger,
Spaziergänger mit oder ohne Hund, fröhliche
Schulkinder, Mamas oder Papas mit ihren
Kleinkindern. In diesem freundlichen Ortsteil
wohnt die junge Familie Kalser, bestehend
aus Alexander, Julia und der kleinen Lena.
Das gepflegte Wohnhaus mit dem kunstvoll
gezimmerten 1. Stock haben Alexanders
Eltern Sepp und Heidi vor Jahrzehnten für
ihre fünfköpfige Familie errichtet, und Alexan-
der hat hier den größten Teil seines Lebens
verbracht. Er hat in Leisach den Kindergarten
und die Volksschule besucht, anschließend
die Hauptschule und die Metallfachschule in
Lienz. Erste Berufserfahrungen machte er bei
den Jenbacher Werken und nach dem Militär-
dienst bei einer Werkzeugbaufirma in Obern-
dorf bei Kitzbühel. Im Jahre 2004 entschloss
er sich, nach Leisach zurückzukehren und
einen Arbeitsplatz in Osttirol zu suchen.
Inzwischen hatte Alexanders Vater seine
Schindelwerkstätte erweitert und in die leer
stehende Tischlerei Senfter verlegt. Durch die
Übersiedlung war es naheliegend, dass
Alexander in das Haus in der alten Straße
einzog.
Auf Grund seiner guten Ausbildung und der
Berufserfahrung standen ihm mehrere Optio-
nen offen. Er entschied sich für die Firma
Durst und hat das nie bereut. Seit nunmehr
14 Jahren arbeitet er dort als Techniker in
einem siebenköpfigen Team. Die Arbeit ist
sehr abwechslungsreich und erfordert vor
allem gute Kenntnisse und Geschick im Pro-
grammieren der leistungsstarken Maschinen.
Was Alexander besonders entgegenkommt,
ist die Arbeit im Schichtbetrieb, wodurch er
wochenweise abwechselnd den Vormittag
oder den Nachmittag frei hat. Diese freie Zeit
nutzte er für sein zeitaufwendiges Hobby, das
er zum Zweitberuf gemacht hat: das Klettern
und Bergsteigen. Neben der Arbeit machte
Alex die äußerst anspruchsvolle Ausbildung
zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer
und legte 2013 die Prüfung ab.
Im Oktober desselben Jahres übernahm er
am Wochenende eine Führung auf den Groß-
glockner. Seine Gäste waren zwei junge
Kärntnerinnen, und die eine, Julia, verliebte
sich auf Anhieb in Alexander und er sich in
sie. Diese Bergbegegnung wurde zu einer
dauerhaften Beziehung, und die beiden be-
schlossen, zusammenzubleiben und das Haus
in der alten Straße innen so umzubauen, dass
es ihren Wünschen und Vorstellungen ent-
spricht. Diesen Plan setzten sie 2015 um. Im
Oktober 2016 wurde dann Hochzeit gefeiert
und im Juli 2017 kam Töchterchen Lena zur
Welt.
Julia ist drei Jahre jünger als Alexander. Sie
stammt aus Simmerlach im Drautal, wo ihre
Familie einen großen Bauernhof bewirtschaf-
tet. In Simmerlach gibt es keinen Kindergar-
ten und keine Schule, also musste Julia schon
früh nach Oberdrauburg auspendeln und
später zur Hauptschule nach Dellach. Sie
machte nach der Pflichtschulzeit eine Lehre in
einem Reisebüro in Spittal, wo sie sieben
Jahre arbeitete, bis sie zur Raika in Ober-
drauburg wechselte. Nach ihrer Übersiedlung
nach Leisach arbeitete sie bis zur Geburt von
Töchterchen Lena in einem Lienzer Reisebüro.
Wenn Julia von ihrer großen Familie in Sim-
merlach erzählt, kommt sie ins Schwärmen.
Auf dem großen Hof leben neben ihren Eltern
noch ihre Großmutter, ein Bruder mit seiner
Familie und noch ein jüngerer Bruder. Es fällt
viel Arbeit an, aber mit guter Einteilung und
Zusammenarbeit lässt sich alles bewältigen.
An den Feiertagen wie zu Weihnachten,
wenn sich alle Familienmitglieder am Eltern-
hof treffen, kommen mit Tanten, Onkeln, Cou-