Previous Page  8 / 48 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 48 Next Page
Page Background

8

Leisacher

Gucklöcher

Leisach – ein Ort zum Wohlfühlen

Wenn man durch Leisach geht, wirkt das Dorf

meistens sehr ruhig und beschaulich. Aber

das gilt nicht für die alte Straße. Hier ist fast

immer jemand unterwegs. Seien es Jogger,

Spaziergänger mit oder ohne Hund, fröhliche

Schulkinder, Mamas oder Papas mit ihren

Kleinkindern. In diesem freundlichen Ortsteil

wohnt die junge Familie Kalser, bestehend

aus Alexander, Julia und der kleinen Lena.

Das gepflegte Wohnhaus mit dem kunstvoll

gezimmerten 1. Stock haben Alexanders

Eltern Sepp und Heidi vor Jahrzehnten für

ihre fünfköpfige Familie errichtet, und Alexan-

der hat hier den größten Teil seines Lebens

verbracht. Er hat in Leisach den Kindergarten

und die Volksschule besucht, anschließend

die Hauptschule und die Metallfachschule in

Lienz. Erste Berufserfahrungen machte er bei

den Jenbacher Werken und nach dem Militär-

dienst bei einer Werkzeugbaufirma in Obern-

dorf bei Kitzbühel. Im Jahre 2004 entschloss

er sich, nach Leisach zurückzukehren und

einen Arbeitsplatz in Osttirol zu suchen.

Inzwischen hatte Alexanders Vater seine

Schindelwerkstätte erweitert und in die leer

stehende Tischlerei Senfter verlegt. Durch die

Übersiedlung war es naheliegend, dass

Alexander in das Haus in der alten Straße

einzog.

Auf Grund seiner guten Ausbildung und der

Berufserfahrung standen ihm mehrere Optio-

nen offen. Er entschied sich für die Firma

Durst und hat das nie bereut. Seit nunmehr

14 Jahren arbeitet er dort als Techniker in

einem siebenköpfigen Team. Die Arbeit ist

sehr abwechslungsreich und erfordert vor

allem gute Kenntnisse und Geschick im Pro-

grammieren der leistungsstarken Maschinen.

Was Alexander besonders entgegenkommt,

ist die Arbeit im Schichtbetrieb, wodurch er

wochenweise abwechselnd den Vormittag

oder den Nachmittag frei hat. Diese freie Zeit

nutzte er für sein zeitaufwendiges Hobby, das

er zum Zweitberuf gemacht hat: das Klettern

und Bergsteigen. Neben der Arbeit machte

Alex die äußerst anspruchsvolle Ausbildung

zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer

und legte 2013 die Prüfung ab.

Im Oktober desselben Jahres übernahm er

am Wochenende eine Führung auf den Groß-

glockner. Seine Gäste waren zwei junge

Kärntnerinnen, und die eine, Julia, verliebte

sich auf Anhieb in Alexander und er sich in

sie. Diese Bergbegegnung wurde zu einer

dauerhaften Beziehung, und die beiden be-

schlossen, zusammenzubleiben und das Haus

in der alten Straße innen so umzubauen, dass

es ihren Wünschen und Vorstellungen ent-

spricht. Diesen Plan setzten sie 2015 um. Im

Oktober 2016 wurde dann Hochzeit gefeiert

und im Juli 2017 kam Töchterchen Lena zur

Welt.

Julia ist drei Jahre jünger als Alexander. Sie

stammt aus Simmerlach im Drautal, wo ihre

Familie einen großen Bauernhof bewirtschaf-

tet. In Simmerlach gibt es keinen Kindergar-

ten und keine Schule, also musste Julia schon

früh nach Oberdrauburg auspendeln und

später zur Hauptschule nach Dellach. Sie

machte nach der Pflichtschulzeit eine Lehre in

einem Reisebüro in Spittal, wo sie sieben

Jahre arbeitete, bis sie zur Raika in Ober-

drauburg wechselte. Nach ihrer Übersiedlung

nach Leisach arbeitete sie bis zur Geburt von

Töchterchen Lena in einem Lienzer Reisebüro.

Wenn Julia von ihrer großen Familie in Sim-

merlach erzählt, kommt sie ins Schwärmen.

Auf dem großen Hof leben neben ihren Eltern

noch ihre Großmutter, ein Bruder mit seiner

Familie und noch ein jüngerer Bruder. Es fällt

viel Arbeit an, aber mit guter Einteilung und

Zusammenarbeit lässt sich alles bewältigen.

An den Feiertagen wie zu Weihnachten,

wenn sich alle Familienmitglieder am Eltern-

hof treffen, kommen mit Tanten, Onkeln, Cou-