halb von Welschnofen. Wind-
böen vom 29. Oktober zogen
Schneisen der Verwüstung
durch die Wälder. Die drin-
gendsten Bereiche seien nun
die Instandhaltung der Forst-
wege und die Logistik des
Holztransports, der Einsatz von
zusätzlichen Holzarbeitern und
schweren Maschinen, Beiträge
und Vorfinanzierung.
Handeln gefragt
Das Gebot der Stunde, unter-
strich Landeshauptmann Arno
Kompatscher, sei Ruhe, „um
klare Informationen zu sam-
meln und Leitlinien zu erstellen
und zu verteilen“, betonte er.
Darin werde dargelegt, wie die
konkreten nächsten Schritte für
die jeweiligen Geschädigten
aussehen, auch hinsichtlich fi-
nanzieller Beiträge. Bevölke-
rungsschutzlandesrat Arnold
Schuler mahnte ebenfalls zur
Besonnenheit, hob aber gleich-
zeitig hervor, dass nun Antwor-
ten und Handeln gefragt seien.
„So wird nach der Schadenser-
UNWETTER IN SÜDTIROL
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2018
30
Auch nach den großen
Unwetterschäden in
Südtirol trafen Vertreter
des Landes und der
Gemeinden mit den
betroffenen Grundbe-
sitzern zusammen. Die
Politik ruft dazu auf,
Ruhe zu bewahren.
Von einem Tag auf den ande-
ren veränderte sich alles: Er
habe keinen Wald mehr, er
werde mehrere Jahre brauchen,
um alles aufzuarbeiten. Solche
Aussagen gab es viele bei den
Waldbesitzern bei der ersten
Aussprache am 6. November in
der Forstschule Latemar ober-
hebung sofort ein Manage-
mentplan ausgearbeitet.“ Diese
Leitlinien stünden dann allen
Betroffenen im ganzen Land
zur Verfügung.
In die Zukunft schauen
Man sei auf ein Hochwasser
vorbereitet gewesen, gekom-
men sei ein Sturm: Nun gehe
es darum, in die Zukunft zu
schauen und Schäden lang-
fristig zu beheben, hob Wel-
schnofens Bürgermeister Mar-
kus Dejori hervor. Die betroffe-
nen Wälder im Latemar-Gebiet
sind zu einem Drittel in Privat-
besitz, ein weiteres Drittel ist
Landesdomäne, das dritte be-
findet sich in Besitz der Ge-
meinden Welschnofen, Karneid
und Tiers. Die Prognosen hätten
sich als richtig herausgestellt,
wies Dejori hin, die Wildbach-
verbauung habe sich als sehr
wertvoll unter Beweis gestellt.
Vereinfachung der
Bürokratie
Beim Treffen der vor drei
Jahren eingerichteten Exper-
tenrunde zum Thema Holz
setzten sich alle im Bereich
Holz Tätigen an einen Tisch.
Nun müssen Unmengen an
Holz aufgearbeitet und Holzla-
ger gesucht werden. Eingebun-
den sind auch die Besitzer grö-
ßerer Sägewerksbetriebe, um
eine Strategie auszuarbeiten.
Der Landeshauptmann erließ
mittlerweile zwei Dekrete: ei-
nerseits die Ausrufung des
Landesnotstandes, um unter
anderem Prozeduren zu verein-
fachen und Direktaufträge ver-
geben zu können; andererseits
den Notstand auf gesamtstaatli-
cher Ebene, der die Beitrags-
fonds zugänglich macht.
Sehr kritische Situation: Die außerordentlich starken Windböen
Ende Oktober richteten enorme Schäden in den Wäldern mehre-
rer Gemeinden an, entwurzelten und knickten Bäume um.
Ruhe bewahren,
nach Manage-
mentplan han-
deln: LH Kom-
patscher (l.) und
Welschnofens
Bürgermeister
Markus Dejori
bei der Presse-
konferenz in der
Forstschule La-
temar.
„Wir müssen jetzt Ruhe bewahren“
Bei den Aufräumarbeiten kommen große Maschinen zum
Einsatz.
Fotos: LPA/Maja Clara
Die Aufräumarbeiten laufen, nun müssen Prioritäten gesetzt
und nach einem Managementplan vorgegangen werden.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Arnold
Schuler bei der Versammlung mit Waldbesitzern und Behörden-
vertretern in der Forstschule Latemar.