Wüste, dort, wo man sich einst
an den weiten, saftigen Wiesen
und Äckern, alten Bauernhäu-
sern und der klassizistischen Kir-
che mit dem fast 600 Jahre alten
Kirchturm erfreute.
Dokumentarfilm
Die beiden Filmemacher
Georg Lembergh und Hansjörg
Stecher wagten sich an die Trau-
men der einstigen Bewohner in
Einzelporträts heran und spürten
den Fragen nach Heimat und
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2018
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bekannt für ihre Gemütlichkeit,
ihre Zufriedenheit und ihres
Fleißes. Nachbarschaftshilfe
wurde in Graun großgeschrie-
ben.
Kummer noch heute
groß
Fast 70 Jahre später wurde aus
der Handvoll eilig errichteter
Häuschen wieder ein kleines
Dorf. Trotzdem ist unter den
Alten hier der Kummer um ihre
verlorene Heimat immer noch
groß, die Wunden heilen nur
langsam und der See bleibt für
sie ein Fremdkörper. Die Jungen,
die die Seestauung nur mehr aus
Erzählungen kennen, nutzen den
Stausee für sportliche Betätigun-
gen wie Kitesurfen oder Stand-
up-Paddeln. Es können mittler-
weile auch Tretboote nahe des
Turms ausgeliehen werden. Im
Frühling, wenn das Eis schmilzt
und das Wasser vom Stausee
langsam abgelassen wird, bleibt
nur eine kahle Fläche. Die Erde
reißt auf. Es schaut aus wie eine
Heimatverlust nach, dokumen-
tierten den schwierigen Neube-
ginn und beleuchteten die histo-
risch noch kaum aufgearbeite-
ten,
hochdramatischen
Umstände der Seestauung, und
ziehen dabei den Spannungsbo-
gen bis herauf in die Gegenwart.
Es entstand der eineinhalbstün-
dige Dokumentarfilm „Das ver-
sunkene Dorf“, der am 14. und
15. Oktober nun auch im Film-
treff Kaltern gezeigt wird.
78280
Gärtnermeister für Garten-
und Landschaftsbau
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Sa 8 – 17 Uhr
Thujen-
Aktion
90/100 cm
ab 25 Stk. á €
9,90
Qualität aus Österreich
Als stummer Zeitzeuge des
Dramas ragt auch heute
noch der Kirchturm aus dem
Stausee.
Fotos: Valentin Paulmichl
Die Wüste: Jahrzehntelang wurde der See im Frühjahr gänzlich
abgelassen.
Fotos: Sammlung Museum / Album Othmar Pider