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Die Sonnseiten

Nummer 60 - August 2018

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Nummer 62 - April

9

Gaimberger Friedhofes.

Alegría“

bildete bei Her-

mann Neumairs Videovor-

trägen sozusagen die „Kenn-

Melodie“!

Bgm. Bernhard Webho-

fer

würdigte im Namen der

Gemeinde Gaimberg die

Verdienste des Verstorbenen

und gab dabei einen zutiefst

nachvollziehbaren Rückblick

in das Vereinswesen der

Gemeinde.

„Und wieder sind wir heute

hier am Friedhof versammelt,

um Abschied zu nehmen von

einem Menschen aus unserer

Gemeinde, dessen überra-

schender Tod uns alle sehr be-

troffen macht. Wir haben uns

der Unerbittlichkeit des To-

des und der Allmacht Gottes

zu fügen, wollen aber noch

einmal dankbar auf Hermann

Neumairs Leben und Wirken

zum Wohl unserer Gemeinde

zurückblicken. Und viele von

uns werden noch das Bild

des „Ackerer Hermann“ vor

sich haben, als Kranzträger

bei Heinrich Karrés Abschied

vor knapp zwei Wochen und

mancher wird diese letzte Be-

gegnung für immer in Erinne-

rung behalten.

So nehmen wir heute wie-

derum Abschied von einem

verdienten Gemeindebürger.

Wie wir aus dem Lebenslauf

des Verstorbenen entnehmen

konnten, prägten Heimatlie-

be, Naturverbundenheit und

aufrichtige Verbundenheit zu

seinem Umfeld das Leben des

Hermann, Sorge und Umsicht

für die ihm Anvertrauten

zeichneten den Verstorbenen

aus. Der „Ackerer Hermann“

bleibt wohl generationsüber-

greifend in Erinnerung; die

ältere Generation kennt ihn

noch als Sternsinger mit der

legendären Kindergruppe um

Pfr. Adolf Jeller in den 60er

Jahren. Man kannte Hermann

als Träger der Burschenfah-

ne, im weiteren Leben dann

als Träger der Männerfah-

ne bei den Festen durch das

Kirchenjahr. Hermann berei-

cherte mit seiner Stimme so

manchen Männerchor, viele

unter uns werden auch seine

Juchizer bei den verschie-

denen „Festl’n“ noch in den

Ohren haben.

Als Bürgermeister darf ich

im Besonderen auf die Ver-

dienste des Verstorbenen

um unsere Sportunion ein-

gehen und Hermanns Enga-

gement würdigen. Nach der

Gründung im Jahre 1970

übernahm Hermann bereits

ab dem Jahre 1975 diverse

Funktionen, wie Kassier-

Stellvertreter, Sektionsleiter

Drachenfliegen,

Obmann-

Stellvertreter, bis er dann für

13 Jahre (von 1985 bis 1998)

als Obmann der Sportunion

Gaimberg fungierte. In diese

Zeit fielen auch Planung und

Bau der Sportanlage, das Pro-

jekt Vereinsheim konnte mit

der feierlichen Einweihung

im Herbst 1995 abgeschlos-

sen werden und gilt bis heute

als Hermanns Verdienst und

Werk. Es folgten zahlreiche

Aktionen, die auf seine Ini-

tiative zurückgehen und bis

heute unser Gemeindeleben

bereichern. Was sicher nicht

viele wissen: Die nach wie

vor beliebte Bergwoche für

Kinder im Debanttal entstand

eigentlich aus einer Aktion,

die Hermann im Jahre 1988

durchführte; es ging um das

Müllsammeln im Bereich

der Neualplseen. Die Kinder

und deren Begleitung erfuh-

ren Bergkameradschaft, er-

kannten Verantwortung und

Rücksichtnahme, erlebten so

Gemeinschaft, die man auf-

rechterhalten und vertiefen

wollte. Hermann kümmerte

sich um die „Gasslboden-

hütte“ und begleitete die

Bergwoche anschließend 10

Jahre lang. Mittlerweile ver-

bringt also schon die zweite

Generation die sommerliche

Bergwoche im Debanttal und

die wunderschönen, prägen-

den Erfahrungen und Erleb-

nisse bleiben. Der Kinder-

schwimmkurs, der bekannte

Berglauf auf das Zettersfeld,

ein Highlight der Sportunion

Gaimberg in den 90er Jahren,

gehen auf seine Initiative zu-

rück.

Durch Hermann Neumairs

Expeditionen in die höchsten

Bergregionen der Welt wurde

auch die Heimatgemeinde in

den Kreisen der Extremberg-

steiger bekannt und wir erin-

nern uns gerne

an die fesseln-

den Vorträge in jüngerer Zeit,

in denen uns in beeindrucken-

der Weise dank moderner Vi-

deotechnik die Möglichkeit

geboten wurde, an den

hoch-

alpinen Leistungen teilhaben

zu können.

In Erinnerung ist vielen Men-

Ein bedeutsames Bild...

...wurde uns von Konrad Klaunzer zur Verfügung gestellt.

Der Fotograf ist Sepp Mühlmann. Die Aufnahme entstand

am 13. Juni 1976 am Hochschober und zeigt vier - mittler-

weile - verunglückte Bergkameraden:

v.l.:

Hermann Neumair

† 19. Jänner 2019 Laserztörl;

Viktor Hartinger

† 20. Juni 1981 Sella-Gruppe/Südtirol;

Peter Klaunzer

† 13. August 1978 Hochgall/Nord-

wand;

Andreas Duregger

† 15. September 1978 Roter

Knopf/Südwand/Schobergruppe.

Ihnen möge unser Gedenken auch weiterhin gelten.

Wenn Bergsteiger sterben,

tun sie das, was sie immer getan haben -

sie steigen diesmal nur höher.