Rund ums Dorf
Seite 2
November 2018
Bürgermeister Ing. Matthias Scherer
Bgm. Ing. Matthias Scherer
Foto: Gemeinde Obertilliach
Liebe Obertilliacherinnen,
Liebe Obertilliacher,
Geschätzte Leser!
Die Unwetterereignisse Ende Oktober haben auch Ober-
tilliach nicht verschont.
Zu aller erst möchte ich mich bei allen freiwilligen Hel-
fern, vor allem aber bei der Freiwilligen Feuerwehr Ober-
tilliach unter der Führung von Obererlacher Hans und
Wurzer Hannes für die professionelle Abarbeitung des
Einsatzes bedanken!!! Rückblickend dürfen wir alle trotz
der außergewöhnlichen Situation und der entstandenen
Schäden dankbar sein, dass weder Menschenleben noch
größere Gebäudeschäden oder Tierleben zu verzeichnen
waren.
Aus gegebenem Anlass möchte ich euch in dieser Ausga-
be einen kleinen Einblick geben, welche Fäden bei einem
Katastrophenfall hinter den Kulissen gezogen werden
müssen. Dieser Bericht zeigt im Wesentlichen den ge-
samten Ablauf, ist jedoch bei Weitem aber nicht vollstän-
dig. Von einer Kontrollfahrt direkt in den Einsatzmodus.
So ist es uns am Montag den 29.10.2018 ergangen. An-
fangs waren wir an diesem Montag Vormittag und nach-
mittags bei den durchgeführten Kontrollfahrten noch gu-
ter Dinge, wussten gleichzeitig jedoch auch, dass wir alle
besonders aufmerksam sein müssen.
Vom ersten kleinen Einsatz in Leiten, wo durch eine klei-
ne Baumaßnahme die Überflutung der B111 verhindert
werden konnte, bis zur Straßensperre der Gailtal Bundes-
straße im Bereich des „Gostöbenbaches“ oberhalb des
Langlauf- und Biathlonzentrums vergingen dann keine
zwei Stunden. Richtig geschockt wurden dann alle Ein-
satzkräfte als durch die Landeswarnzentrale der Abgang
eine Mure ins besiedelte Gebiet (Kirchenpeinte) gemel-
det wurde. Sofortmaßnahmen wie Straßensperren, klei-
nere Absicherungen etc. konnten noch getätigt werden,
ehe der starke Sturm, mit einer gemessenen Geschwin-
digkeit von ca. 145 km/h, den Rückzug der Einsatzmann-
schaft erforderlich machte. Ebenfalls war es unbedingt
notwendig, die Einwohner im unmittelbaren Gefah-
renbereich sicherheitshalber zu evakuieren. Durch die
Dunkelheit und der damit verbundenen Ungewissheit ob
noch Nachvermurungen auftreten, war diese Maßnah-
me unumgänglich. Hier noch einmal ein Dankeschön an
die Bewohner für das Verständnis zur Evakuierung. Kurze
Zeit später wurden dann auch noch zwei massive Sturm-
schäden gemeldet. Zum Einen wurden in Rals Teile eines
Wohn- und Wirtschaftsgebäude abgedeckt und zum An-
deren flog in Obertilliach Dorf ein gesamtes Dach aus den
Verankerungen und schlug in unmittelbarer Nähe am Bo-
den auf. In beiden Fällen konnte die Einsatzmannschaft
aufgrund der Gefahrensituation nicht ausrücken. Zur glei-
chen Zeit viel dann auch der Strom aus und anschließend
sogar noch das gesamte Telefonnetz.
Um keine freiwilligen Helfer der Einsatzmannschaft zu
gefährden, blieb uns letztendlich nichts anderes übrig als
die Nacht tatenlos vorübergehen zu
lassen.Amnächsten
Morgen bei Tagesanbruch wurde dann eine Kontrollfahrt
zur Begutachtung der aufgetretenen Schäden durchge-
führt. Bei dieser Fahrt wurde das Ausmaß der Zerstörung
erst richtig sichtbar.
Nach einer kurzen Lagebesprechung wurden die bereits
zahlreichen freiwilligen Helfer, welche sich alle im Gerä-
tehaus der freiwilligen Feuerwehr eingefunden hatten,
eingeteilt und in den Einsatz gestellt. Dachsanierungen,
Zufahrtsstraßen freischneiden, Vermurungen aufräu-
men, Straßen säubern, Abflußkanäle freilegen, ….All
diese Arbeiten mussten koordiniert werden.Ebenfalls
konnte am Vormittag des 30. Oktober. der am Vorabend
bereits beantragte und angemeldete Erkundungsflug zu-
sammen mit dem Landesgeologen durchgeführt werden.
Erste Entwarnung der Kirchenpeinte und die damit ver-
bundene Aufhebung der Evakuierung konnten mitgeteilt
werden.
Bei diesem Flug konnte dann der immense Schaden des
Windwurfs erstmals im gesamten Ausmaß erblickt wer-
den. Besonders im Gebiet oberhalb von Flatsch (Flatsch-
klamme bis hinein in den Hundskohlbach) sind die größ-
ten Waldschäden zu verzeichnen.Laut Schätzungen der
Bezirksforstinspektion vom 02. November liegen insge-
samt an die 40.000 Festmeter Holz am Boden. Zu diesem
Zeitpunkt waren die Weiler Rals, Huben, Goll und Flatsch
wegen umgestürzter Bäume nicht erreichbar. Erst im Lau-
fe des Tages konnte Rals und später dann auch Huben,
dank des erfahrenen Maschinenringteams Kruselburger
Sepp,Lugger Ulrich und Bucher Ulrich unter Mithilfe des
von der Fa. Goller Holz zur Verfügung gestellten Baggers,
erreichbar gemacht werden. Zwischenzeitlich gab es in
Obertilliach wieder Strom. Nur die Weiler Huben und
Flatsch sowie drei Haushalte und die Pfarrkirche mussten
noch auf den Einsatz der TINETZ warten. Am 31. Okto-
ber konzentrierte man sich weiter auf die Zufahrtsstra-
ßen der Weiler Flatsch und Goll. Beide Ortsteile waren