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Seite 9

02/2019

Ganz im Zeichen der Sturmkatastrophe vom 29.Oktober

2018 stand die diesjährige Forsttagsatzung, die am Frei-

tag, 25. Jänner 2019 im Kultursaal Assling stattfand.

Der stellvertretende Leiter der Bezirksforstinspektion DI Mit-

terberger Horst berichtete über das Schadensausmaß in Ostti-

rols Wäldern. Nach sehr intensiven Niederschlägen, die die

Niederschlagsmenge von den Katastrophen 1965/1966 über-

trafen, tobte in der Nacht von 29. auf 30. Oktober ein Sturm

mit gemessenen Windstärken bis zu 200 km/h.

Was zur Folge hatte, dass in Osttirol 500.000 Festmeter

Schadholz am Boden liegen. Ca. 2100 ha Waldfläche von

1100 Betrieben sind betroffen. Beispielsweise ist in der

Gemeinde Kals eine zusammenhängende Schadfläche von 73

ha zu beklagen.

Der zuständige Bezirksförster Ing. Stocker Anton informierte

die versammelten Waldbesitzer über die bisher erfolgten Maß-

nahmen. Seitens des Landes Tirol wurde rasch reagiert und

eine sofortige Befliegung der betroffenen Schadgebiete durch-

geführt. Gleichzeitig wurden noch im November 2018 neue

Orthophotos angefertigt, um das tatsächliche Schadensausmaß

festzustellen.

Wichtigster Schritt ist nun eine rasche Aufarbeitung des Hol-

zes sowie die Koordination der Abfuhr aus den Wäldern. Dies

ist deshalb sehr dringend, weil ein nachfolgender Borkenkä-

ferbefall dem schon labilen Wald noch zusetzen könnte und

das Ausmaß des Schadens noch deutlich erhöhen kann.

Die Tiroler Landesregierung stellt in Rahmen einer Sonder-

richtlinie Geld für den entstanden Elementarschaden zur Ver-

fügung.

Die Abrechnung erfolgt über die aufgearbeitete Schadholz-

menge und ist je nach Schwierigkeit der Bringung unter-

schiedlich hoch. Außerdem gibt es einen Zuschlag für nicht

hiebreifes Holz. Der Zeitrahmen für die Abrechnung (Antrag

und Abrechnung in einem Formular) wurde mit 10.12.2020

festgelegt. Laut Stocker Anton ist das erklärte Ziel der Forst-

behörde in 3 Jahren wieder zu einer geordneten, nachhaltigen

Waldbewirtschaftung zurückzukehren.

Gemeindewaldaufseher Hainzer Herbert berichtete über die

Schäden im Asslinger Wald. Laut seinen Schätzungen liegt die

Schadholzmenge in Assling bei ca. 12.000 Festmeter. Dies

entspricht einem nachhaltigen Jahreseinschlag. Die größten

Schadensgebiete sind in Kosten im Bereich Bruggerbach und

in den Bereichen Schrottendorf, Dörfl und Penzendorf.

Die Aufräumarbeiten sind schon voll im Gange und bis zum

Zeitpunkt der Forsttagsatzung sind ca. 3800 Festmeter aufge-

arbeitet worden. Die Waldwege werden von Schnee geräumt,

damit die Firma Brüder Theurl das Holz abliefern kann.

Hainzer gab auch Auskunft über die Arbeitsschwerpunkte im

vergangenen Forstwirtschaftsjahr. 36.000 Forstpflanzen wur-

den zur Wiederbewaldung in Assling gesetzt. Zur Erreichung

eines stabilen Jungwuchses wurden in den vergangenen 3 Jah-

ren auf 50 ha Dickungspflege durchgeführt.

Damit die gefährliche Waldarbeit möglichst unfallfrei durch-

geführt wird, gibt es seitens der Sozialversicherungsanstalt der

Bauern einen finanziellen Beitrag zur Beschaffung der persön-

lichen Schutzausrüstung.

Zum Abschluss dankte Bürgermeister Schneider Bernhard der

Bezirksforstinspektion und GWA Hainzer Herbert für die

Koordination und Organisation der notwendigen Aufräumar-

beiten und appellierte an die Waldbesitzer mit Vorsicht und

Bedacht bei der schwierigen Holzarbeit zu agieren.

Die Wichtigkeit der Katastrophenschutzpläne habe sich

anhand dieses Ereignisses eindrucksvoll bewiesen.

Karl Unterweger

Forsttagsatzung 2019

Sturmereignis VAIA brachte riesige Schäden in Osttirols Wäldern

Sturmschaden in Kosten östlich des „Ringlerhofes“

Sturmschaden in den Schrottendorfer Wäldern von der Hochsteinstra-

ße aus gesehen.

Modernste Forsttechnik unterstützt das Aufräumen der gewaltigen

Sturmschäden.