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Seite 15

02/2019

Gedenken anAgnes Niederwieser

Gedenken anAlbert Hofmann

Am 3 Dezember 2018 verstarb

Albert Hofmann 72-jährig.

Albert kam am 26. Oktober

1946 als zehntes von 11 Kin-

dern des Eisenbahners Max

und seiner Maria auf die Welt

und durfte eine unbeschwerte

Kindheit in Mittewald erleben.

Nach den Pflichtschuljahren

machte er eine Lehre als Elek-

triker und arbeitete die ersten

Gesellenjahre im Felbertau-

erntunnel.

Danach setzte er seinen Arbeitsweg bei der Post fort, wo er

sich durch ständige Weiterbildungen hocharbeitete und

schließlich als Fachinspektor beim Post- und Telegrafenbau-

amt in Pension ging.

50 Ehejahre

Schon in jungen Jahren hatte er seine Frau Lena kennen und

lieben gelernt. Bald wurde geheiratet und Gernot, Birgit und

Carina ließen nicht lange auf sich warten. Fast 50 gemeinsame

Ehejahre waren Lena und Albert gegönnt.

Über einen Besuch seiner Enkelkinder freute er sich immer

wieder. Dann wurden Lausbubenstreiche aus seiner Kindheit

erzählt. Oder Albert versuchte seinen Enkeln oft verzweifelt

alte Zungenbrecher beizubringen, was nur in lautem Gelächter

endete. Ein großes Hobby war die Jagd und es wäre ja nicht

der Albert, wenn er nicht auch hier das Amt des Aufsichtsjä-

gers angestrebt und einige Jahre ausgeübt hätte.

Große Geschicklichkeit

Auch handwerklich war er ein großes Genie. Viele von uns

haben eines seiner Spinnräder, Holzschüsseln oder Servierwa-

gen bei sich zuhause stehen. Unzählige Stunden verbrachte er

in der Werkstatt, drechselte, bastelte und tüftelte so lange an

einem Werkstück, bis er damit zufrieden war.

Sängerrunde Thal

Seine größte Leidenschaft war jedoch das Singen. Die Musi-

kalität und das gute Gehör wurde den Hofmanns ja schon in

die Wiege gelegt.

Albert war 45 Jahre lang bei der Sängerrunde Thal. Während

dieser Zeit wurden ihm mehrfache Auszeichnungen zuteil. So

erhielt er für die 20- jährige Vereinstreue die bischöfliche

Ehrung für die langjährige Mitgliedschaft im Kirchenchor und

das Goldene Ehrenzeichen des Tiroler Sängerbundes, sowie

zum 40- jährigen Gold mit Kranz.

Er genoss die zahlreichen Ausflüge mit seinen Sangeskollegen

zu den Kranzlsingen und den großen Auftritten im In- und

Ausland. Lange in Erinnerung blieben ihm die Auftritte beim

Sternsingen und immer wieder lobte er die schönen Gewänder

die seine Frau Lena in tagelanger Arbeit nähte und natürlich

seine Krone, die er selber bastelte.

Bei jedem Zusammensitzen wurde ein Lied angestimmt und

bei einem oder zwei blieb es natürlich nicht.

Häufig im Krankenhaus

Kleine Wehwehchen war Albert ja gewohnt- und auch als ihm

vor zwei Jahren ein Bein amputiert wurde ertrug er die

gesundheitlichen Herausforderungen ohne großes Murren und

Klagen. Umso mehr wusste er die Zeit zu schätzen, die er

zuhause mit seiner Frau verbringen durfte. Die Weihnachts-

zeit mochte Albert besonders gern, die Krippe aufstellen, das

Haus schmücken, Weihnachtslieder singen, ein gutes Essen

und ein Glasl Wein mit seinen Liebsten- das war ihm sehr

wichtig.

Er hatte noch so viele Pläne, doch leider hatte der Herrgott

andere.

Agnes Niederwieser wurde am

29.12.1920 im Metnitztal bei

Gurk (Kärnten) als 8. von14

Kindern geboren. Nach dem

Tod ihrer Mutter wurden alle

Kinder auf verschiedene Höfe

aufgeteilt.

Der schwere Weg von Agnes

hat schon in der frühen Kind-

heit begonnen, als sie, damals

8 Jahre alt war, mit ihrer

Schwester Lotte auf den Sto-

blahof in Oberassling kam.

Von dort aus besuchte sie die

Volksschule in Assling. Eine Ausbildung ist nicht in Frage

gekommen, denn sie wurde als volle Arbeitskraft eingeteilt.

1942 heiratete sie Eduard Niederwieser, vlg. Barteler in

Kosten. Damals war Kriegszeit und wieder ist es ums Überle-

ben gegangen. Anges schenkte fünf Kindern das Leben. In den

50er Jahren wurde auch noch Haus gebaut, obwohl damals

keine Straße dorthin führte.

Agnes wurde nicht von schweren Schicksalsschlägen ver-

schont. Ihr Ehemann Eduard verunglückte im Alter von 54

Jahren mit einem Kleintransporter (Schlepper) tödlich, ihr

Sohn Franz starb ebenfalls durch einen Unfall mit 20 Jahren.

Ihre Schwiegertochter Theresia musste sie 1982 zu Grabe

begleiten.

In all den Jahren hat ihre Gesundheit sehr gelitten, und so mus-

ste sie sich immer wieder verschiedenen Operationen unterzie-

hen. Im Jahre 1984 zog sie nach Thole und verbrachte dort 9

Jahre. Anschließend übersiedelte sie nach Unterassling und

verblieb dort ebenfalls neun Jahre. Soferne es ihre Gesundheit

zuließ, ist Agnes immer wieder gerne gereist, am liebsten nach

Caorle.

Natürlich durfte auch eine Reise nach Lourdes nicht fehlen,

ebenfalls besuchte sie immer wieder gerne die verschiedensten

Wallfahrtsorte. Sie ist auch immer wieder gerne mit dem Bus

nach Lienz gefahren und hatte ein bestimmtes Ritual: den

Arztbesuch absolvieren, einen Besuch im Franziskanerkloster

und noch schnell bei Rita und den Enkelkindern in Lienz vor-

beischauen.

Agnes wurde auf eigenen Wunsch 2003 ins Wohn- und Pfle-

geheim Lienz aufgenommen, wo sie bis zu ihrem Tode am 22.

September 2018 liebevoll gepflegt und umsorgt wurde.