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Dezember 2018

‘s Blatt‘l

Seite 43

Er war ein Neffe von Theresia

Brugger, geb. Hochrauter, bei uns

bekannt als “Kasperer Thresl”.

Emmerich war gelernter Wagner,

arbeitete später aber stets bei Ost-

tiroler Baufirmen wie z.B. Urbaner

oder Sapinski. In seiner Pension

pflegte er regelmäßig den Kontakt

mit seinem Onkel Wendelin Brugger.

Im März 1997 kam der “Wendl” bei

einem Brand in seinem Wohnhaus

ums Leben. Emmerich Hochrauter

erbte von ihm das Haus und baute

es im Laufe der Jahre recht wohnlich

aus,. verlegte aber seinen Haupt-

wohnsitz nie nach Schlaiten.

Solange es seine Gesundheit zu-

ließ, fuhr er jeden Tag mit dem Fahr-

rad nach Schlaiten, um wieder etwas

zu basteln und zu richten am Haus.

Später kam er tagtäglich mit dem

Postbus am Vormittag und kehrte

mit dem Bus am Abend wieder nach

Lienz zurück.

Seine Begabung und seinen Fleiß

investierte er viele Jahre in das Haus,

das seine Tante im Jahre 1945 ge-

baut hat. Die Kasperer Thresl hat

den gesamten Baugrund allein und

ohne Zuhilfenahme von Gerätschaf-

ten ausgehoben. Und wahrscheinlich

hat sie auch beim Aufmauern mit ih-

rer Kraft und Ausdauer so manchen

Mann hinter sich gelassen. Und den

Fleiß und die Ausdauer hat der Em-

merich sicher auch von dieser Seite

der Verwandtschaft übernommen.

In der Nachbarschaft war Emmerich

auch einige Jahre als begeisterter

Imker bekannt. Sonst hat er aber

sehr zurückgezogen und verschlos-

sen in seinem Haus gelebt.

Mit einigen Nachbarn gab es immer

wieder anregende Gespräche und

auch Grund zum Lachen.

Wir gedenken

Als viertes von 10 Kindern des Jo-

hann Falkner und der Elisabeth, geb.

Oblasser, beim Falknerbauer in Schlai-

ten geboren, absolvierte Josefa nach

der 8-jährigen Volksschule in Schlai-

ten die Landwirtschaftsschule in Lienz.

Ihre ersten Schillinge verdiente sie im

Gastgewerbe. Bereits mit knapp 21

Jahren heiratete sie 1957 den Jung-

bauer Alois Stolzlechner.

Der Ehe entstammen 11 Kinder.

Durch einen Verkehrsunfall verlor sie

1968 ihre Mutter. Ihre Söhne Klaus

und Bernhard verunglückten 1997 und

2001 tödlich. Der innige familiäre Zu-

sammenhalt, ihr festes Gottvertrauen

und die Ablenkung durch harte Ar-

beit halfen einigermaßen über diese

schweren Schicksalsschläge hinweg.

Die herzensgute Mutter und stolze

Bäuerin liebte die Arbeit in Garten,

Feld und Wald. Stolz war sie auf ihre

Leidenschaft, das ganze Brennholz

aufzumachen. Die Arbeit in der Küche

überließ sie gerne jüngeren, aber das

Stricken und Nähen an den langen

Winterabenden liebte sie sehr. Sie war

lieber mit dem Einbringen von Obst

und Beeren beschäftigt. Sie sang lei-

denschaftlich gerne und konnte sämt-

liche Kirchenlieder auswendig.

2017 feierten Seffe und Lois die

Diamantene Hochzeit im Kreise der

Familie. Noch im Juli 2018 war sie

voller Freude beim Goldenen Priester-

jubiläum ihres Bruders Pater Michael

Falkner dabei. Nach einem Unfall am

Bauernhof letztes Jahr erholte sie sich

wieder recht gut, aber die lebenslange

schwere Arbeit machte sich bemerk-

bar und sie spürte, dass die körper-

liche Kraft dem Ende zuging. Vor gut

3 Wochen erlitt Josefa Stolzlechner

einen Schlaganfall, von dem sie sich

nicht mehr erholte.

Josefa Stolzlechner, geb. Falkner

vlg. Göriach-Gruber

geb. 25.12.1936

12.10.2018

Emmerich Hochrauter

geb. 05.11.1929

17.11.2018

Albert Frotschnig

Volksschuldirektor i. R.

geb. 21.02.1925

06.12.2018

Zeit, selber einige Blechbläser am

Tiefen Blech auszubilden. Für dieses

große Engagement wurde Albert von

der Musikkapelle Schlaiten zum Eh-

renobmann ernannt.

Auch nach seiner Übersiedelung

nach Lienz im Jahre 1997 zeigte er

immer noch großes Interesse an sei-

ner alten Gemeinde und ließ sich im-

mer gerne von den Geschehnissen

in Gemeinde, Pfarre und den Verei-

nen in Schlaiten berichten.

Bürgermeister Ludwig Pedarnig hat

in seinem Nachruf beim Begräbnis

noch folgende Worte zum Abschied

angefügt, welche die Verbundenheit

mit dem Verstorbenen ausdrücken:

„Lieber Albert!

Deinen Freistoßball - geschossen

mit den spitzigen Sonntagsschuhen –

haben wir als Gegner gefürchtet und

als Mitspieler verehrt.

Und so energisch wie deinen Elfme-

ter haben wir auch deinen Unterricht

in Erinnerung, wenn wir der Meinung

waren, das Lernen ist nicht so wichtig.

Aber wir erinnern uns, dass das „Schu-

le gehen“ eigentlich immer Spaß ge-

macht hat. Dein Anschubsen, mit den

Worten: “Jå, des måch’ ma so!” haben

wir gebraucht, wenn es darum ging,

Pläne auch in die Tat umzusetzen.

Dein Humor und auch die Gabe,

über dich selber lachen zu können,

hat uns oft angesteckt und bleibt uns

in Erinnerung.

Im Namen von Gemeinde, Agrar-

gemeinschaft, Pfarrgemeinde, Kir-

chenchor, Musikkapelle, Jagdge-

meinschaft, Sportunion und der

ganzen Bevölkerung von Schlaiten

möchte ich mich aufrichtig für deine

drei Jahrzehnte in unserer Dorfge-

meinschaft bedanken.

Lieber Albert, ruhe in Frieden.“