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Die Sonnseiten
Nummer 60 - August 2018
Nachrufe
Heimgekehrt...
…ist auch - im doppelten Sinn
des Wortes -
Frau Christia-
ne Steiner
. Ihr Lebenskreis
schloss sich am Samstag, den
7. Juli imAKH in Wien. Nach
langer, schwerer Krankheit,
die sie mit bewundernswerter
Gelassenheit und Geduld an-
genommen hat, ist sie zu Gott
heimgekehrt.
Heimgekehrt ist Christiane
auch in ihre Heimatgemein-
de Gaimberg, um im Grab
ihres Vaters bestattet zu wer-
den. Den Begräbnisgottes-
dienst am 17. Juli leitete der
Dompfarrer zu St. Stephan
in Wien, Toni Faber. Er fand
berührende Worte des Dan-
kes, gewährte den zahlreich
erschienenen Trauergästen
persönliche Einblicke in das
Leben einer aus dem Glauben
heraus engagierten Christin,
erfolgreichen Unternehmerin
und sozial eingestellten Frau.
Die Gestaltung des Gottes-
dienstes hatten Verwandte
übernommen, die innigen
Weisen fügten sich harmo-
nisch in das Geschehen ein.
„Von guten Mächten wunder-
bar geborgen“, das Lied hat-
te sich Christiane gewünscht
und es bezeugt die Ergeben-
heit und das Vertrauen der
Verstorbenen in die Größe
und Allmacht Gottes! An
Christianes
Lebensverlauf
ließ ihre Taufpatin die Trau-
ergemeinde teilhaben: Liebe
Christiane! Mit großer Trauer
im Herzen begleiten wir Dich
heute noch ein letztes Mal
durch unser Dorf. Mit wieviel
Freude durfte ich Dich ein
paar Tage nach Deiner Ge-
burt am 27. Dezember 1966
im Krankenhaus in Lienz zur
Taufe tragen. Freude hast Du
vielen Menschen bereitet, be-
sonders Deinen Großeltern,
Deinen Eltern und Deiner
Schwester Lydia, mit denen
Du viele Sommer auf der
Alm verbracht hast. Du warst
schon - fast noch ein Kind -
Beschützerin für Deine klei-
nere Schwester. Die Eigen-
schaft: Verlässlichkeit - dass
man sich auf Dich verlassen
konnte - zeichnete Dich Dein
ganzes Leben lang aus.
Nach der Volksschule in
Gaimberg, sowie der Haupt-
und Handelsschule in Lienz
konntest Du im Bekleidungs-
geschäft Ingruber Deinen
Traumberuf Verkäuferin er-
lernen. Einige Jahre bedien-
test Du in Kempten Deine
Kunden. 1994 verschlug es
Dich nach Wien. Du hast
bis Ende März des heurigen
Jahres gearbeitet, als Deine
Krankheit wiederkehrte, von
der Du Dich bereits vor sechs
Jahren mit eisernem Willen
in das Leben zurückgekämpft
hattest. Auch so manche Ent-
täuschung in Deinem Leben
musstest Du überwinden. Ein
besonders schwerer Schick-
salsschlag für Eure Familie
war, als Euer Papa im Jahre
1999 bei einem so froh ge-
starteten Ausflug ins Zillertal
dort plötzlich verstarb.
Du durftest aber auch viele
schöne Momente erleben.
Dein Beruf als Verkäuferin
bereitete Dir immer Freude.
Du hattest mit Deiner Fa-
milie ein schönes Zuhause
in Gaimberg und konntest
Dich an der Familie Deiner
Schwester Lydia mit Kurt und
Deinem Neffen Andy freuen.
Du hast Dich gern in der Na-
tur aufgehalten, wovon auch
der Titel „Vereinsmeisterin
im Skilauf“ im Jahre 1987
bei unserer Sportunion Zeug-
nis gibt. Mit Elan nahmst Du
am Wien-Marathon teil und
konntest sogar auf dem Gip-
fel des Großglockners ste-
hen. Viele Jahre nahmst Du
mit Gruppen aus Wien an der
dreitägigen Fußwanderung
zur „Mutter von Österreich“
nach Mariazell teil. Sehr viel
bedeutete Dir auch die Ge-
meinschaft und Mitarbeit in
den Pfarren St. Augustin und
St. Stephan in Wien. Auf Dei-
nem Lebensweg konntest Du
viele gute Freunde gewinnen.
Treu begleiteten sie Dich in
guten sowie in schlechten Ta-
gen.
Liebe Christiane, ich glau-
be, der folgende Spruch trifft
besonders auf Dich zu, sollte
aber auch für uns alle gelten,
die heute gekommen sind, um
sich von Dir zu verabschie-
den:
Nicht die Anzahl der Jah-
re in unserem Leben zählt,
sondern das Leben in
unseren Jahren.“
Die Anteilnahme gilt be-
sonders auch der Mutter
von Christiane, der „Stei-
ner Tone“. „I hon sie hetz
bei mir do am Eingang des
Friedhof‘s, des tröstet mi
schun“, sind ihre Worte. Und
man glaubt ihr, besonders
auch, wenn man die Tage
des langen Abschiedneh-
mens mitverfolgen konnte
und merkte: Die Liebe der
Mutter umschließt auch das
letzte Loslassen des geliebten
Kindes! Möge Christiane nun
in der Anschauung Gottes für
immer verweilen!
Christiane Steiner
† 07.07.2018
Foto: privat
Was ich mir von Euch wünsche
Was ich mir von Euch jetzt wünsche:
Dass ihr das Leben
mehr liebt als vorher.
Ich wünsche mir von Euch,
dass Ihr alles vergesst
was Stückwerk war in meinem Leben
alle Krankheit der Seele,
des Geistes oder des Körpers.
Ich wünsche mir dass Ihr die Bilder
von Schmerzen löscht
die Euer Herz beschweren.
Sucht jenes Foto
für die Erinnerung aus
auf dem ich am glücklichsten aussehe,
denn das ist mir
jetzt am ähnlichsten.
Elisabeth Ziegler-Duregger