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Die Sonnseiten

Nummer 60 - August 2018

Nachrufe

Es war eine lange Reise, ich bin im Himmel angekommen

(Hans Salcher)

Am 28. Mai 2018 verstarb Herr David Oberhofer aus Li-

enz. Am 14. Dezember 1916 geboren, stand „der Obahofa

David“ - wie er landläufig genannt wurde - somit im 102.

Lebensjahr. Wohl gut zwei Generationen Gaimberger haben

diesen Mann als ruhigen und stets hilfsbereiten Seilbahn-

schaffner erlebt. Und manch ältere Gemeindebürger werden

das Bild des immer korrekt auftretenden Gondelbegleiters

vor Augen haben. Bis in das Jahr 1984 wurde die Zetters-

feldbahn ja nur „mittels zwei Gondeln betrieben“. Jeweils

gut 30 Personen schwebten an die 30 Minuten lang bergan

oder berab und wurden von den Schaffnern begleitet.

David Oberhofer war ein Mann der ersten Stunde und bleibt

vielen - auch als Ehemann der langjährigen Lehrerin an der

VS Grafendorf, Frau OL Claudia Oberhofer - in lebendiger

Erinnerung.

Er ruhe in Frieden!

Bundeskanzler Julius Raab mit Schaffner David Ober-

hofer.

Das „Moser Moidele“ und die „Ackerer Balbine“...

Foto: Ortschronik

…waren sich zeitlebens ver-

bunden und sind auch nach-

einander gegangen. Die eine

schrieb sich „Ackerer“, die

andere stammt vom „Acke-

rer“. Beide hatten ihren Le-

bensmittelpunkt für mehrere

Jahrzehnte in Nordtirol ge-

funden, pflicht- und standes-

bewusst ihre jeweiligen Plät-

ze ausfüllend.

Beide standen in ihren jungen

Jahren im Dienst am Bau-

ernhof, waren „Dirn“ beim

vlg. „Jaga“ in Thurn und

sind in die bäuerliche Arbeit

der damaligen Zeit hineinge-

wachsen. Und beide fanden

am Ende ihres Lebens den

Wunsch nach der Bestattung

im Heimatfriedhof erfüllt!

Das „Moser Moidele

“ Frau

Maria Ackerer

hat ihren Le-

bensweg am 22. Juni 2018

beendet. Und wie es sich für

„a tiefgläubige Tiroler Herz-

Jesu-Verehrerin g’heart, konn

des eh lei imMonat Juni sein“.

Wenn man mit 96 Jahren,

nach so einem langen Leben,

diese Erde verlassen kann, ist

es naturgemäß so, dass es nur

mehr wenige Wegbegleiter

sind, die den letzten Weg säu-

men. Großnichte Maria Koll-

nig sorgte unter Mithilfe ihrer

Familie vom vlg. Ebner und

der „Nachbarschaft vom Berg

ob’n“ für einen würdigen Ab-

schied in heimatliche Erde.

Ortspfarrer Jean Paul, assis-

tiert von zwei Mitbrüdern aus

dem Don Bosco-Heim in Ful-

pmes zelebrierte den Sterbe-

gottesdienst, umrahmt durch

den Kirchenchor Grafendorf,

dessen Bemühen es war, die

lebendige Freude am katho-

lischen Glauben und das be-

wundernswerte Gottvertrau-

en der Verstorbenen durch

entsprechendes Liedgut zum

Ausdruck zu bringen.

PA Mag. Georg Webhofer

ließ in den Hinterbliebenen

noch einmal Erinnerungen an

das „Moidele“ wach werden:

Frau MariaAckerer wurde am

20. Juni 1923 als drittes von

sechs Kindern am Moserhof

in Gaimberg geboren. Ihre

Jugendzeit verbrachte sie am

elterlichen Hof. Durch den

frühen Tod ihrer Mutter war

ihre Jugend von viel Arbeit

geprägt. Neben der Arbeit am

Hof war sie an den Nachbar-

höfen als helfende Hand sehr

beliebt. Anfang der 1950er

Jahre übersiedelte Moidl auf

den „Bruggerhof” in Fulpmes

im Stubaital, wo sie ihre land-

wirtschaftlichen Kenntnisse

gut für Haus und Hof anwen-

den konnte. In den späten

1970er Jahren wechselte sie

vom „Bruggerhof” in das

Schülerheim „Don Bosco” in

Fulpmes als Küchengehilfin.

Dort war sie bis zu ihrer Pen-

sionierung tätig. Aber auch

weiterhin - zwischen 1990

und 2006 - war das Moidele

als geringfügige Arbeitskraft

im Schülerheim tätig. Diese

Arbeit erfüllte sie immer mit

großer Freude und Hingabe.

Die Heimkapelle galt für ihr

tiefgläubiges Leben als ein

überaus wichtiger Ort: für das

tägliche Gebet vor dem Tab-

ernakel, für die Bekräftigung

und Stärkung ihres Glaubens.

Durch gesundheitliche Be-

einträchtigungen und deren

Folgen fiel ihr das selbststän-

dige Leben immer schwerer

und so übersiedelte sie 2013

in das Wohn- und Pflegeheim

Fulpmes. Dort wurde sie bis

zu ihrem Sterben mit großer

Liebe, Fürsorge und Hingabe

betreut.

Der letzte Wunsch von Frau

Maria Ackerer war es, dass

sie auf ihrem Heimatfriedhof

Grafendorf/Gaimberg

be-

stattet wird. Wir bitten Gott,

dass sie hier ihre ewige Ruhe

finden kann. Moidl, ruhe im

Frieden und in der Freude

Gottes! Und es war doch eine

beträchtliche Anzahl von

Leuten, die dem Moidele an

diesem sommerlich gepräg-

ten Mittwochnachmittag des

27. Juni 2018 die letzte Ehre

erwiesen…

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Maria Ackerer

† 22.06.2018

Foto: privat