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Seite 34

‘s Blattl

Juli 2018

Wir gedenken

Als viertes von sieben Kindern der

Bauernleute Josef Plattner und der

Thekla, geb. Pedarnig, beim Plattner-

hof in Göriach geboren, besuchte sie

die Volksschule in Schlaiten und Göri-

ach. Die Haushaltungsschule blieb ihr

wegen der dringend benötigten Hilfe

daheim versagt. Nach einer von der

Kriegszeit geprägten, entbehrungs-

reichen Jugend heiratete sie mit 23

Jahren den Josef vom Gasserbauern.

Zur Trauung fuhren sie nach Heiligen-

blut und wohnten noch bis zum zwei-

ten Kind in Seppls Elternhaus. Danach

übernahmen sie den Obertschellnighof

und bauten sich im dortigen renovie-

rungsbedürftigen Haus ein gemein-

sames Leben auf. Insgesamt schenkte

Thekla neun Kindern das Leben. Da

Seppl im Gemeinde- und Vereinsleben

sehr engagiert war, blieb viel von der

Arbeit in Haus und Hof an ihr hängen.

Mit großer Freude pflegte sie Blumen

und Garten. Sie liebte es auch im ho-

hen Alter noch, Pilze und Beeren zu

sammeln und verwöhnte ihre Familie

mit selbstgemachten Köstlichkeiten.

Voller Stolz erlernte sie im Alter von 70

Jahren noch das Schwimmen.

Trotz schwerer Schicksalsschläge,

der frühe Tod ihrer Kinder Christian

und Vrone in den Jahren 1982 und

2003, blickte sie immer optimistisch in

die Zukunft. Die Demenz-Erkrankung

ihres Mannes meisterte sie mit aufop-

fernder Liebe und Fürsorge daheim bis

zu seinem Tod im Jahr 2007. Sie freute

sich über jeden Besuch und ließ sich

von Nichts ablenken, wenn sie den En-

keln stundenlang beim Spielen zusah.

In den letzten zwei Jahren war Thek-

la auf häusliche Pflege angewiesen. In

diesem Zusammenhang wird allen ge-

dankt, die sie so fürsorglich betreut und

gepflegt haben.

Thekla Waldner geb. Plattner

vlg. Obertschellnig

geb. 20.09.1924

16.02.2018

Sie entstammt als drittes von 14 Kin-

dern des Matthias Steiner, Anderla-

Bauer in Schlaiten, aus dessen erster

Ehe mit Maria geb. Gomig („Krass-An-

das-Moidl“, Ziehtochter beim Gantsch-

nig in Schlaiten).

Dem Tod ihrer leiblichen Mutter 1933

folgte die Obhut durch ihre Ziehmutter.

Sie besuchte die Haushaltungsschule

in Lienz und arbeitete im elterlichen Hof

mit. In ihren Jugendjahren versorgte

sie bereits ihre kleinen Geschwister

und war nebenbei im Stall und auf dem

Feld tätig. Zwei Jahre arbeitete sie in der

Schweiz. Danach lernte sie ihren Ehe-

mann Hermann kennen, den sie 1955

heiratete. Der Ehe entstammen 4 Töch-

ter und 1 Sohn. Neben der harten Arbeit

galt ihre Liebe und Fürsorge stets ihren

Kindern und ihrer großen Familie. Im

Jahr 1969 folgte sie Hermann schweren

Herzens nach Oberösterreich um dort

einen Bauernhof zu bewirtschaften, bis

sie 1988 mit ihrem Mann zu ihrer Toch-

ter Steffi nach Maurach am Achensee

übersiedelte. Dort arbeitete sie sehr

gerne in der Frühstückspension mit und

bis zum 85. Lebensjahr ging sie täglich

mit zum Zimmermachen. Sie half im-

mer dort wo man sie brauchte, aber die

Blumen waren ihre große Leidenschaft.

Im Jahr 2009 verstarb ihr geliebter

Hermann und hinterließ eine große

Leere in ihrem Herzen. Zweimal im

Jahr fuhr Anna nun gerne nach Obe-

rösterreich zu ihrer Tochter Maria. Dort

blieb sie dann zwei Wochen und in die-

ser Zeit besuchte sie immer ihre alten

Freunde. Anna war ihren acht Enkel-

kindern und sechs Urenkeln eine liebe-

volle Oma. Bis zuletzt wohnte Anna bei

ihrer Tochter Steffi, dort wurde sie bis

zur ihrem Heimgang liebevoll gepflegt

und umsorgt. Ihr gütiges und warmher-

ziges Wesen bleibt unvergessen.

Anna Stolzlechner geb. Steiner

„Wirts-Nannele“

geb. 27.10.1929

24.02.2018

Sie war das erste von 6 Kindern des

Alban Gantschnig vlg. Fotz und der Elisa-

beth geb. Waldner und verbrachte das er-

ste Lebensjahr im Elternhaus der Mutter,

dem Gasserhof, während ihr Vater das

Oberfotz-Haus baute, in welchem die Fa-

milie künftig wohnte und die Geschwister

Margreth, Reinhard, Regina, Christoph

und Arthur aufwuchsen.

Nach der 8-jährigen Volksschule und

erfolgreichem Abschluss der Kinder-

gärtnerinnen-Schule in Zams 1971 ar-

beitete sie 4 Jahre als Kindergärtnerin in

Lustenau. 1973 kam Tochter Alexandra

zur Welt. Ab Herbst 1975 war Ingrid Kin-

dergartenleiterin in Kartitsch. Als 1976

ihr zukünftiger Mann Lois eine Stelle als

Elektriker und Maschinist im E-Werk Ass-

ling bekam, bezog die junge Familie eine

Dienstwohnung in Oberthal.

Der überraschende Tod der 49-jäh-

rigen Mutter Elisabeth 1980 und der

tödliche Arbeitsunfall ihres 55-jährigen

Vaters Alban ein halbes Jahr später wa-

ren traumatische Erlebnisse. Im Som-

mer 1981 kam Sohn Lukas auf die Welt.

4 Jahre später holte Ingrid ihren damals

zehnjährigen Bruder Arthur aufgrund des

frühen Ablebens der Eltern zu sich nach

Assling. Die Geburt von Sohn Adrian

1994 vervollständigte die Familie.

Eine erforderliche Herzoperation 1996

hinderte sie folglich an der weiteren Be-

rufsausübung. Die Familie entschloss

sich, wieder nach Schlaiten zu ziehen

und erwarb ein Heim nahe dem Eltern-

haus von Ingrid. Dort pflegte sie mit gro-

ßer Hingabe ihre Korbsteinmauer und er-

warb sich durch viel Lesen umfassendes

Wissen und eine kritische Meinung für

das Zeitgeschehen, womit siemanchmal

auch aneckte.

Ingrid verstarb, für alle unerwartet, kurz

vor der Entlassung aus einem Routi-

neaufenthalt imBKH Lienz.

Ingrid Niedertscheider

geb. Gantschnig

geb. 23.06.1953

06.03.2018