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10/2017
Herbst 2017
Katholischer Familienverband: Kinder-Kochkurs mit Christine Weis
Die Geschichte vom traurigen Kornelkir-
schenbäumchen
An einem sonnigen Plätzchen vor einem kleinen Kirchl
steht ein schön gewachsener Baum voller kleiner Kir-
schenfrüchte.
Leider waren auch am Boden viele zertretene aufge-
platzte Kornelkirschen. Ich denke, die Leute kennen
diesen Baum nicht und wissen auch nicht, wie gut diese
Marmelade schmeckt.
Es war so traurig dieses unerkannte Bäumchen, sodass
es beschloss nur bis zum nächsten Jahr weiterzuleben.
Und siehe da – der Herbst kam, die Blätter färbten sich
bunt bis das Bäumchen in den Winterschlaf kuschelte.
Dann kam der Frühling, Blätter und Blüten sprießten.
Da hatte es schon vergessen, dass es im Vorjahr so trau-
rig war und dem Leben ein Ende setzen wollte. Es blüh-
te ja sooooo schön.
Die Leute erfreuten sich, sogar die Kinder spielten und
tanzten unterm Baum.
Und aus den Blüten wurden Früchte.
Da kam eine alte Frau, sie musste wohl den 80er auf
dem Buckel gehabt haben, den Falten nach, die sie mit
Würde angenommen hatte. So zufrieden sah sie aus.
Nun streckte sie sich und pflückte die säuerlichen
Früchte in ein Körbchen, auch die zertretenen Kirschen
hob sie auf und nahm sie in einem Beutel mit nach Hau-
se, wo sie auf dem Komposthaufen noch Wertschät-
zung erlangten.Die Kirschen wurden zu Marmelade
verarbeitet und in einem nahe gelegenen Kinderheim
dankend zum Frühstück auf einem Butterbrot verspeist.
Annemarie Klotz
Idylle: Familie Maria und Lois Salcher, Mehrhauser in Bannberg, lässt die vielen
Zwiebeln aus ihren Gärten in Mittewald und Bannberg von der milden Herbst-
sonne trocknen und hängt sie liebevoll an den Wäscheleinen auf, dass sie fast
an Weihnachtskugeln erinnern. Bild: Chriselda Kandler
Gesunde Ernährung, wertvolle Lebensmittel aus der
Region und dem Garten von Christine Weis, Tischkultur
und die Wichtigkeit sich zu Beginn einer Mahlzeit einen
Gedanken zu fassen, unter welchen Mühen Nahrungsmit-
tel produziert werden, dankbar zu sein, dass wir genug zu
essen haben, ja im Überfluss leben und ein guter Gedanke
für die Menschen, die in den Dürregebieten, den Kriegs-
und Katastrophengebieten dieser Welt überleben müssen,
waren für uns - neben dem Kochen - wichtige Botschaften
an die 28 Koch-Kinder.
Dann ging´s ans Kochen. Mit ihrer liebevollen und sehr
anschaulichen Art erklärte Christine zuerst jeden Arbeits-
schritt genau: Schnitttechnik, Lebensmittelkunde, Sicherheit
in der Küche und
r e s p e k t v o l l e r
Umgang mit den
Nahrungsmitteln
und untereinan-
der.
Die
kleinen
Köchinnen und
Köche waren nun
an der Reihe. Schnippeln, schälen, rühren, mixen, kneten,
würzen, streichen, ja sogar Frittaten herausbacken, die
Arbeitsplätze saubermachen, abspülen und abtrocknen….
alles wurde selbst gemacht. So hatten die Helferinnen, die
abwechselnd den Kurs begleitet haben, eher die Aufgabe,
Pflaster für kleine Wunden zu verteilen und den Geschirrberg,
der sich natürlich ansammelte in Zaum zu halten.
Erstaunlich! Nach zwei Stunden war das Menü fertig und es
wurde zu Tisch gerufen. Da gab es zum Beispiel: Gemüsestäb-
chen mit Dip, Eierflaumsuppe, selbstgemachte Bandnudeln
mit Tomaten-Zuccinisoße oder Käsesoße, Karottenmuffins
und Obstsalat. Manches wurde verkostet und anderes wurde
mit Genuss verspeist - doch etwas war für jeden dabei. Das
Übrige wurde mit nach Hause genommen. Mit einem kleinen
Spiel und dem Rezept in der Hand verabschiedeten sich die
Kinder.
Am Ende des Kinderkochkurses und nachdem die zwei Grup-
pen je vier Einheiten absolviert haben, bedanken wir uns ganz
herzlich bei Kochlehrerin Christine und den Helferinnen für
ihre Zeit und ihr Talent, den Kindern Lust auf KOCHEN zu
machen.
Karin Theurl
Assling: Äpfel und prachtvoller Nussbaum leuchten um die Wette.