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davon zumindest zwei deutsch-
sprechend.
Ihre Aufgaben
Gottesdienste und Andachten,
Beerdigungen, religiöse Betreu-
ung und Zuspruch, Begleitung
Verwundeter, Kranker und Ster-
bender, Betreuung von Sträflin-
gen und Delinquenten, auch Ein-
satz zur Hebung der Truppenmo-
ral und Dolmetscher für viele
fremdsprachige Soldaten.
Ihr
Dienst
war
fix verordnet
, etwa
dreimal monatlich
Frontbesuch
,
denn innerhalb von zehn Tagen
musste jeder Frontsoldat besucht
werden, bei besonderen Anlässen
Feldmessen an der Front, aber
auch Dienst im
Feldspital
und in
den
Lagern
in Tilliach, Leiten,
Kartitsch,
Tassenbach
und
Panzenorf.
In
Kartitsch
war Sonntags um 10
Uhr
Militärgottesdienst
in der
Pfarrkirche
, dessen Besuch
nicht immer befriedigte. Für
per
Tagesbefehl
ver or dnete
Gottes-
dienste
oder r eligiöse Übungen,
etwa Osterbeichte,
galt Teilnah-
mepflicht
. Ähnliche Bestim-
mungen galten für die
fremdspra-
chigen
Arbeiter abteilungen und
Kriegsgefangenen, wobei in Tilli-
ach auch einmal ein
jüdischer
Gottesdienst
gefeier t wur de. Im
Lager Gärber zu Rauchenbach
wurde Berichten zufolge eine Ka-
pelle errichtet, in der
orthodoxe
Andachten
abgehalten wur den.
Priester und Theologen waren
vom Militärdienst befreit,
Feldku-
raten
dienten daher fr eiwillig.
Von den damals jungen Priestern
ist in Kartitsch der spätere Pfarrer
Siegmund Kofler
von Agner zu
nennen, der als Feldkurat diente
und hoch dekoriert wurde. Als
Adjutant und Messner des Feld-
kuraten Massareit diente
Christi-
an Walder
von Ober gail, der
auch einige Erinnerungsstücke
heimbringen konnte und von
Jo-
hann Kollreider
, dem Messner
von St. Oswald, der um 1917 im
Passubio- Gebiet als Adjutant
bzw. Messner eines Feldkaplans
diente, existiert noch ein heimge-
brachtes
Tagebuch
mit persönli-
chen Aufzeichnungen.
Pfarrer Anton Kraler, Hollbruck,
Selbstb
.
F
eldmesse auf der Filmoorfront, 1917
Foto Josef Klammer
Trägerabteilung russischer Kriegsgefangener im Erschbaumer Tal
Seelsorge eingerichtet, deren
Sitz
für den Frontabschnitt 10/c
in
Kartitsch
einger ichtet wur de.
Seit Herbst 1915 waren für die
verschiedenen Religionsbekennt-
nisse
vier
und zeitweise
fünf
Feldkuraten
bestellt, die dem
Militärkommando unterstanden,