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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

FEBER/MÄRZ 2019

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HerrWieser, wodurch zeich-

net sich der Hefeteig aus?

Wieser:

„Durch seinen typi-

schen leicht säuerlichen Ge-

schmack und eine besondere

Luftigkeit. Während Biskuit-

massen ihre lockere Beschaf-

fenheit dem mechanischen Ein-

rühren von Luft verdanken, er-

folgt bei den Hefeteigen das

Aufgehen durch Gärung.“

Woraus besteht Hefe?

Wieser:

„Aus einzelligen

Mikroorganismen, die zur

Klasse der Sprosspilze gehö-

ren. Diese teilen bzw. vermeh-

ren sich unter günstigen Bedin-

gungen. Bei genügend Luft,

Feuchtigkeit (Milch oder Was-

ser), Wärme und Nahrung (z.B.

in Form von Zucker) teilen sie

sich dann sehr schnell und

wandeln dabei den Zucker in

Alkohol und Kohlendioxyd

um. Dieses wiederum tut sich

mit dem Kleber des Mehles zu-

sammen und bewirkt die alko-

holische Gärung. Im Teig ent-

stehen zahllose winzige, gasge-

füllte Bläschen, die das

Volumen des Teiges ständig

vergrößern. Damit jedoch der

Teig nicht ‚erstickt‘, muss ihm

durch kräftiges Schlagen oder

andere Arbeitstechniken Luft

zugeführt werden. Je mehr

Sauerstoff in den Teig gelangt,

umso luftiger und lockerer

wird später das Gebäck.“

Woher kommt eigentlich das

Wort „Teig“?

Wieser:

„Vom Umrühren

und Kneten, womit auch schon

das Wichtigste über seine Her-

stellung gesagt wäre. Hauptzu-

Köstliches aus Hefe- und Mürbteig

Im Fasching gibt es allerlei gebackene Leckereien. Der Südtiroler Meisterkoch

Gerhard Wieser gibt Tipps und Infos, wie Hefe- und Mürbteige gelingen.

tat sind Mehle aus Weizen,

Dinkel, Buchweizen usw., die

mit Eiern, Zucker, Vanillezu-

cker, Zitronenschale, Butter,

Margarine, Nüssen usw. ver-

Teig:

30 g Hefe, 60 g Zucker,

130 ml Milch, lauwarm, 500 g

Mehl, 100 g Butter, zerlassen,

3 Eigelb, 1 Ei, 1 Pkg. Vanillezucker,

1 TL Zitronenschale, gerieben,

1 TL Rum, 1 Prise Salz.

Weiteres:

Backfett, Marillenmar-

melade (Konfitüre) zum Füllen,

Staubzucker zum Bestreuen.

Vorbereitung:

Alle Zutaten sollten

Zimmertemperatur haben.

Teig:

Für das Dampfl die zerbrö-

ckelte Hefe und den Zucker zuerst

mit der lauwarmen Milch vermi-

schen und 15 Minuten zugedeckt

bei maximal 35 Grad aufgehen las-

sen. Mehl, Butter, Eigelb, Ei, Vanil-

lezucker, Zitronenschale, Rum,

Salz mit dem Dampfl vermischen.

Nun den Teig mit der Rührma-

schine gut durchkneten bzw.

schlagen, bis sich der Teig von der

Schüsselwand oder Arbeitsplatte

löst. Den Teig mit Klarsichtfolie ab-

decken und 15 Minuten zugedeckt

aufgehen lassen. Den Teig noch-

mals durchkneten, in 20 etwa 50 g

schwere Stücke schneiden und zu

Kugeln formen. Ein Brett mit

einem Tuch bedecken, mit Mehl

bestauben und die Krapfen darauf-

legen. Die Oberfläche der Krapfen

mit Mehl bestauben, mit einem

Tuch zudecken und auf das dop-

pelte Volumen aufgehen lassen.

Fertigstellung:

Die Krapfen mit

der Oberseite nach unten in das

heiße Fett (160 °C) legen, sie

müssen darin schwimmen. Die

Pfanne mit einem Deckel schlie-

ßen und die Krapfen auf der Unter-

seite goldgelb backen. Die Krapfen

mit einem Kochlöffel umdrehen

und fertig backen, wobei die

Pfanne aber offen bleibt. Backzeit:

etwa sechs Minuten.

Die Krapfen auf einem Küchen-

krepp abtropfen lassen, mit einem

Spritzsack mit Marillenmarmelade

füllen, mit Staubzucker bestreuen

und servieren.

Tipps

1. Sie können die Krapfen auch

ausstechen; dafür müssen Sie

den Teig etwa 4 cm dick aus-

rollen und mit einem Ausste-

cher von 6 cm Durchmesser

ausstechen. Die Krapfen

aufgehen lassen und wie oben

beschrieben backen.

2. Es ist ratsam, dass die Zutaten

vor dem Verwenden Zimmer-

temperatur haben. So wird ein

schnelleres Aufgehen des

Teiges erreicht.

3. Die Krapfen können auch mit

Vanillecreme, Schokoladen-

creme, Vanillesahnecreme oder

Himbeermarmelade gefüllt

werden.

Faschingskrapfen

Für etwa 20 Krapfen

Teig:

70 g Butter, geklärt,

80 g Zucker, 1 Pkg. Vanillezucker,

1 Msp. Zitronenschale, gerieben,

1 TL Zimt, 1 Prise Salz, 3 Eier,

90 g Mehl.

Weiteres:

Öl für das Waffeleisen,

200 ml geschlagene Sahne,

18 eingelegte Kirschen,

Staubzucker zum Bestreuen,

Minze zum Garnieren.

Zubereitung:

Für den Teig die

geklärte Butter zusammen mit

Zucker, Vanillezucker, geriebener

Zitronenschale, Zimt und Salz in

einer Schüssel mit dem Schnee-

besen oder der Rührmaschine

schaumig rühren.

Die Eier nach und nach dazu-

rühren.

Das Mehl mit dem Kochlöffel in

die Masse einrühren.

Fertigstellung:

Das vorgeheizte

Waffeleisen mit Öl leicht

bestreichen. Jeweils einen

Schöpflöffel Teig in die Mitte des

Waffeleisens geben, leicht

verstreichen und goldbraune

Waffeln (Backzeit: etwa zwei

Minuten) backen. Die Waffeln

schneiden, auskühlen lassen, mit

geschlagener Sahne füllen, mit

Staubzucker bestreuen und mit

eingelegten Kirschen und Minze

servieren.

Tipps

1. Heiße Waffeln auskühlen lassen

(nicht übereinander stapeln,

sonst werden sie feucht).

2. Sie können die Waffeln auch mit

Vanilleeis oder frischen Beeren

servieren.

Rezepte

Zimtwaffeln

Für etwa 12 Stück

von Meisterkoch

Gerhard Wieser