WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2019
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Wirtschaftsmeldungen
Grünes Licht gab der Land-
tag für zwei neue Studien-
gänge der Freien Universität
Bozen (unibz): Es sind dies ein
Bachelor-Studium für Wirt-
schaftsinformatik als erster
fakultätsübergreifender Studien-
gang der unibz und ein neuer
Masterstudiengang für ange-
wandte Linguistik. Beide star-
ten mit dem akademischen
Jahr 2019/2020. „Fachleute
für Wirtschaftsinformatik wer-
den besonders von der Wirt-
schaft dringend gebraucht“,
betonte Landeshauptmann
Arno Kompatscher. Der drei-
jährige Bachelor-Studiengang
bildet Fachkräfte für die immer
wichtigere Schnittstelle zwi-
schen Informations- und Kom-
munikationstechnologien und
anderen betriebswirtschaft-
lichen Fachbereichen aus, da
diese Kompetenzen auch von
der lokalen Wirtschaft sehr
stark nachgefragt werden.
„Studiengänge in Wirtschafts-
informatik sind vor allem im
deutschsprachigen Ausland
sehr beliebt“, erklärte Markus
Zanker, Prodekan für Lehre an
der Fakultät für Informatik.
Schwerpunkte
Er konzipierte den nunmehr
zweiten Bachelor-Studiengang
seiner Fakultät gemeinsam mit
Maurizio Murgia von der
Fakultät für Wirtschaftswis-
senschaften. Der Schwerpunkt
wird auf zwei Studienzweige
gelegt, die besonders stark
vom digitalen Wandel betrof-
fen sind: Digital Finance und
Financial Markets sowie Digi-
tal Marketing und Advertising.
Der neue Masterstudien-
gang für angewandte Linguis-
tik an der Fakultät für Bil-
dungswissenschaften ist das
erste Ausbildungsangebot der
unibz im Bereich der Linguis-
tik. Er orientiert sich mit dem
Fokus auf Mehrsprachigkeit,
Minderheitensprachen und
Dialekte an Südtirols spezieller
sprachlicher Situation. Weitere
Schwerpunkte der dreispra-
chigen Ausbildung, die eben-
falls im Herbst startet soll,
liegen auf Technologien zur
Erfassung, Dokumentation
und Analyse von Sprache
sowie soziologischen und
anthropologischen Aspekten
im sprachlichen Kontext.
Breites Spektrum
„Damit erhalten Absolventen
ein breites Spektrum an lin-
guistischen Kompetenzen, die
sie für eine Vielzahl an Tätig-
keiten in der Sprachforschung
und Sprachförderung, im Be-
reich von Sprachtechnologien
und als Sprachexperten im
Bereich der Kommunikation
qualifizieren“, unterstreicht
Professorin Silvia Dal Negro.
Beide Studiengänge müssen
nach der Genehmigung der
Landesregierung noch vom
zuständigen Ministerium in
Rom abgesegnet werden.
Grünes Licht für zwei neue
Studiengänge
Die Studiengänge für Wirtschaftsinformatik (BS) und angewandte Linguis-
tik (MA) der Uni Bozen wurden genehmigt.
Das Land Südtirol gab grünes Licht für zwei neue Studiengänge der
Uni Bozen, die im Herbst starten sollen.
Foto: LPA
Bekämpfungsmaßnahmen
für Großraubtiere
Mit der Zunahme von Großraubtieren in den
Alpen steigen die von ihnen ausgehenden
Probleme. „Es braucht somit Instrumente zur
Bekämpfung großer Raubtiere, insbesondere
der Wölfe und Bären“, betont Landeshaupt-
mann Arno Kompatscher.
ist. Allen voran der Fauna-
Flora-Habitat-Richtlinie“, so
Kompatscher. Weiters fordern
alle Alpenregionen von Rom
entsprechende Management-
pläne, die nicht nur passive,
sondern auch aktive Schutz-
maßnahmen vorsehen.
„Wir sind aber bereit, die
Verantwortung für die not-
wendigen Maßnahmen selbst
zu übernehmen“, erklärte der
Landeshauptmann. Und
schließlich sei man auf
europäischer Ebene bemüht,
den Schutzstatus des Wolfes
zu senken. „Da die Gefahr
eines Aussterbens
abgenommen hat.“
„Angesichts der steigenden
Anzahl von Wölfen und Bären
gilt es, sowohl die Sicherheit
der Bevölkerung zu garantie-
ren als auch die traditionelle
Almwirtschaft zu schützen“,
ist Landeschef Arno Kompat-
scher überzeugt. Dafür wurde
das Land Südtirol mittlerweile
auf drei Ebenen tätig: Man
verabschiedete im Vorjahr ein
Landesgesetz, das Maßnah-
men auf lokaler Ebene bis hin
zur Entnahme möglich macht.
„Und von dem wir – trotz der
Vorbehalte der Regierung in
Rom – glauben, dass es im
Einklang mit der Verfassung
und den EU-Bestimmungen
derzeit werden Ermittlungen
durchgeführt. Die Untersu-
chungen zur Feststellung der
Herkunft des Schädels lassen
keine weiteren Rückschlüsse
zu. Der Bär ist ein nach staat-
lichem und internationalem
Recht geschütztes Tier: So-
wohl die Tötung als auch der
Besitz von Teilen oder Pro-
dukten aus Tierteilen ohne
Genehmigung sind strafbar.
Einen gut erhaltenen
Schädel eines Bären fanden
Mitarbeiter des Amtes für
Jagd und Fischerei und Förs-
ter der Forststation Kaltern in
einem Privatgebäude im
Überetsch, und zwar in ihrer
Funktion als Gerichtspolizis-
ten im Zuge einer Durchsu-
chung für andere Zwecke. Sie
erstatteten daraufhin Anzeige
bei der Staatsanwaltschaft;
Diesen Schä-
del beschlag-
nahmten Mit-
arbeiter des
Amtes für
Jagd und Fi-
scherei und
zeigten den
Besitzer an.
Foto: LPA/
Amt für Jagd
und Fischerei
Bärenschädel gefunden
Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei
entdeckten bei Durchsuchungen einen Bären-
schädel. Sein Besitz ist strafbar.