OSTTIROLER
NUMMER 1-2/2019
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HEIMATBLÄTTER
der Mitte, umgeben von den Wappen der
Bezirksstädte des ungeteilten Tirols. Einige
der Bände des Ehrenbuches wurden mit
aufgeschlagenen Titelblättern in Vitrinen an
den Längsseiten des Raumes präsentiert.
Zusätzlich wurde in einer Nische im Hin-
tergrund noch eine Pietà aufgestellt. Die
Neueröffnung des Museums und Einwei-
hung der Ehrenkapelle erfolgte durch den
Abt von Stift Wilten Heinrich Schuler am
14. August 1949, einem regnerischen und
kalten Sonntag, im Beisein von Erzherzog
Eugen, des französischen Generals Bet-
houard, des französischen Generalgouver-
neurs Voizard, des Landeshauptmannstell-
vertreters Dr. Gamper und zahlreichen Fah-
nenabordnungen.
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Bereits wenige Jahre später sollte sich
die neue Ehrenhalle als zu klein erweisen.
Zu den bereits vorhandenen Ehrenbüchern
waren nämlich noch 23 Bücher mit den
Namen der Todesopfer Nord- und Osttirols
aus dem Zweiten Weltkrieg hinzugekom-
men, womit sich der Gesamtbestand auf
154 Bücher erhöht hatte. Auch die neuen
Gedenkalben waren von Karl Böhm ange-
legt worden. Nachdem drei Entwürfe von
Prof. Clemens Holzmeister für einen Neu-
bau am Bergisel abgelehnt worden waren,
entschied sich die Tiroler Landesregierung
für einen Umbau und eine Erweiterung der
bestehenden Ehrenhalle nach Norden um
fünf und an den Schmalseiten um je drei
Meter. Noch im Dezember 1958 wurde
mit dem Rohbau begonnen. Die Gestal-
tung des Innenraumes lag bei der Archi-
tektengruppe Prachensky, welche die Aus-
schreibung für sich gewinnen konnte. Die
Einweihung der neuen Ehrenhalle, welche
anlässlich der 150-Jahr-Feier des Tiroler
Freiheitskampfes 1809 als Kapelle zu
Ehren Mariens, „Unserer Hohen Frau von
Tirol“, gestaltet und genutzt werden
sollte, fand am 15. August 1959 statt. Ei-
nige der Ehrenbücher wurden wiederum
mit aufgeschlagenem Titelbild in den Sei-
tenvitrinen zur Schau gestellt und danach
zwei- bis dreimal pro Jahr ausgewechselt.
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Tiroler Ehrenbuch digital
Im Jahr 2014 wurde anlässlich des 100-
jährigen Gedenkens an den Beginn des
Ersten Weltkrieges imAuftrag des Landes
Tirol von einem Historikerteam ein Digi-
talisierungsprojekt begonnen. Die Daten
des Ehrenbuches zu den Gefallenen des
Ersten Weltkrieges wurden über mehrere
Monate hinweg digital erfasst und in einer
Datenbank angelegt, sowie die 120 groß-
und kleinformatigen Bände gescannt. Im
Anschluss wurden die Daten und Scans
von den Tiroler Landesmuseen übernom-
men und für die Bevölkerung online über
die Homepage der Landesmuseen zu-
gänglich gemacht. Die Namen der Gefal-
lenen sind dabei alphabetisch sortiert,
wobei auch eine Recherche über Volltext-
suche möglich ist.
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Das Projekt wird noch bis zum Jahr
2019 weiter fortgeführt, mit dem Ziel, wei-
teres biografisches Material zu den Gefal-
lenen zu erfassen und zu digitalisieren.
Die Weltkriegstoten Osttirols
Im Tiroler Ehrenbuch sind wie folgt
unter den gefallenen und vermissten Sol-
daten der einzelnen Gemeinden Osttirols
gelistet (siehe oben).
Die oben angeführten Zahlen entspre-
chen der Aufstellung der einzelnen Ge-
meinden in den originalen Bänden des Ti-
roler Ehrenbuches. Die Online-Version des
Ehrenbuches auf der Homepage der Lan-
desmuseen verzeichnet die Gefallenen
unter den heutigen Gemeinden, weshalb
sich bei einer Stichwortsuche nach Ge-
meindenamen teilweise andere Zahlen er-
geben. Die Gefallenen der Gemeinde
Bannberg beispielsweise werden, nachdem
diese 1938 zur Gemeinde Assling kam, in
der digitalen Version nun unter Assling an-
geführt, wodurch sich die Gefallenenzahl
Asslings insgesamt von 52 auf 64 erhöht.
Eingangs wurde berichtet, dass generell
rund zwei Drittel der Vermissten zu den
Toten zu rechnen waren. Für das heutige
Osttirol ergibt sich anhand obiger Tabelle
folgendes Bild: Von 1.221 im Ehrenbuch als
„gefallen“ verzeichneten Soldaten sind
230, also rund 19 %, als vermisst gemeldet.
Gerichtsbezirk Lienz
Gemeinde
Gefallene Vermisste Gesamt
Abfaltersbach
18
12
30
Ainet
11
-
11
Alkus
4
3
7
Amlach
3
-
3
Anras
42
10
52
Arnbach
11
2
13
Assling
46
6
52
Außervillgraten
24
12
36
Bannberg
10
2
12
Burgfrieden
3
2
5
Dölsach
9
1
10
Gaimberg
18
2
20
Glanz
12
1
13
Göriach-Stribach
6
1
7
Görtschach-Gödnach
7
1
8
Gwabl
10
2
12
Hollbruck
1
1
2
Innervillgraten
45
14
59
Iselsberg-Stronach
10
2
12
Kartitsch
32
8
40
Lavant
2
3
5
Leisach
8
1
9
Lengberg
8
2
10
Lienz
114
13
127
Nikolsdorf
5
5
10
Nörsach
2
1
3
Oberdrum
21
1
22
Oberlienz
26
2
28
Obernußdorf
12
1
13
Obertilliach
31
10
41
Panzendorf
10
2
12
Patriasdorf
17
4
21
St. Johann im Walde
13
5
18
Schlaiten
14
5
19
Sillian
11
6
17
Sillianberg
5
3
8
Strassen
18
3
21
Tessenberg
5
2
7
Thurn
15
3
18
Tristach
15
2
17
Unternußdorf
7
3
10
Untertilliach
22
5
27
Gerichtsbezirk Matrei i. O.
Hopfgarten in Defereggen
25
9
34
Kals
38
13
51
Matrei-Land
68
14
82
Matrei-Markt
26
4
30
Prägraten
21
5
26
St. Jakob in Defereggen
44
12
56
St. Veit in Defereggen
25
4
29
Virgen
41
5
46
SUMME
991
230
1.221