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ALTE BAUERNHÖFE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

NOVEMBER/DEZEMBER 2017

7

Vortrag:

BAUERFRAU –

Die Bäuerin der

neuen Zeit

In vielen landwirtschaft-

lichen Betrieben stellt sich

die Frage, wie es in Zukunft

weitergehen soll. Wirtschaft-

liche und zwischenmensch-

liche Herausforderungen beein-

flussen die Lebensqualität und

Gesundheit aller Beteiligten.

„BAUERFRAU – Die Bäuerin

der neuen Zeit“ ist ein ganz-

heitliches und lösungsorientier-

tes Angebot für Bäuerinnen

und bäuerliche Familien.

Mittwoch, 22. November,

Brückenwirt Heinfels

Mittwoch, 29. November,

Kirchenwirt Lienz,

jeweils 19.30 Uhr. Freiwillige

Spenden. Referentin: Sylvia

Astner (Bäuerin und Kinesio-

login),

www.sylviaastner.at

Tel. 0664-3836858.

Beginn Jahreskurs „BAUER-

FRAU – Die Bäuerin der

neuen Zeit“ im Jänner 2018.

162311

– 25 %

ZUM JUBILÄUM

AUF ALLE MODELLE

HERBST

AKTION

Lienz, Hauptplatz 18

103722

VOLLENDET DIE SCHÖNHEIT DER FRAUEN

INFOBOX

Aus Angst vor dem Alten-

teil und dem damit verbun-

denen Machtverlust zögerten

Altbauern vielfach die Hof-

übergabe hinaus, viele Söhne

konnten daher erst relativ

spät heiraten.

Kinder waren wichtige Ar-

beitskräfte, sie mussten

zudem die Versorgung im

Alter gewährleisten. Bei der

Familiengründung hofften

die Bauersleute, dass das

erste Kind ein Stammhalter

wurde. Die Wiegen versah

man zum Schutz der Klein-

kinder mit christlichen Sym-

bolen, aber auch mit dem

Drudenfuß.

Die Jugendlichen galten ab

dem 14. Lebensjahr als voll-

jährig, die Mädchen verblie-

ben bis zur Heirat unter der

Vormundschaft des Vaters.

Mit der Hofübergabe, die

vielerorts als Notariatsakt in

den Verfachbüchern ver-

zeichnet wurde, gingen die

alten Leute ins Ausgedinge

in den Auszug oder in den

Austrag.

Das Freilichtmuseum wurde

1974 auf Betreiben des Kram-

sacher Unternehmers Heinz A.

E. Mantl gegründet. Ihm war es

gelungen, bei der Gründung des

Vereines Persönlichkeiten aus

Politik, Wissenschaft und Wirt-

schaft zu finden, die wiederum

Sponsoren für den Aufbau die-

ses Museums gewinnen konn-

ten. Man versuchte mit der Viel-

falt von markanten Hofformen

auf einem Areal von etwa acht

Hektar die Lebens- und Wirt-

schaftsweisen der bäuerlichen

Bevölkerung in der vorindu-

striellen Zeit zu dokumentieren.

14 Bauernhöfe

Mittlerweile wurden auf

dem Areal des Museums 14

Bauernhöfe und 23 Nebenge-

bäude (Kapellen, eine Dresch-

tenne, eine Alm, ein Rüsthaus

etc.) aufgebaut, die sonst alle-

samt der Spitzhacke zum

Opfer gefallen wären. Die

Höfe wurden entsprechend

ihrer Herkunft im Museum so

aufgebaut, dass der Besucher

mit einem Rundgang gewis-

sermaßen von Nordtirol über

Ost- und Südtirol das Land

„durchwandern“ kann.

Abbau und Aufbau

Bevor man die Häuser an

Ort und Stelle abträgt, muss

alles genau vermessen und alle

Holzteile exakt nummeriert

werden. Besonders untersu-

chen Experten auch das Mau-

erwerk der Hausfassaden, um

eventuelle Übermalungen und

andere Hinweise zur Ge-

schichte der Höfe feststellen

zu können. Mit Handzeich-

nungen, Fotodokumenten und

Filmaufnahmen wird das ge-

samte Bauwerk dokumentiert,

um es anschließend mit den ur-

sprünglichen Baumaterialien

originalgetreu wieder auf-

bauen zu können. Zum Mu-

seum gehören mittlerweile

nicht nur Höfe, sondern auch

eine Schule, ein Schießstand,

eine Wassermühle, eine

Schmiede, ein Feuerwehrhaus

und eine Badestube. Die zur-

zeit ältesten Höfe sind der

Tierstaller-Hof und der Alte

Segger-Hof.

Das Museum Tiroler Bauernhöfe

Foto: Martina Holzer