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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

NOVEMBER/DEZEMBER 2017

3

Weltweit wird eine von drei

Frauen im Laufe ihres Lebens

Opfer von psychischer oder phy-

sischer Gewalt. Statistiken zei-

gen, dass 12 bis 15 % der Frauen

in Europa jeden Tag häusliche

Gewalt erleben. Bei der ersten

Euregio-Tagung zum Thema

„Gemeinsam: gegen Gewalt an

Frauen“ im November in Bozen

diskutierten Fachleute aus allen

drei Ländern der Euregio mögli-

che Ansätze zum Schutz der

Frauen und präsentierten Zahlen.

„In Südtirol wandten sich 562

Frauen im Vorjahr an eine Bera-

tungsstelle“, berichtete Petra

Frei, Direktorin des Landesam-

tes für Kinder-/Jugendschutz u.

soziale Inklusion. Gesamt 97

Frauen und 93 Kinder wurden in

einen stationären Dienst aufge-

nommen.

Knapp 40 Plätze

Finanziert wird der Frauen-

hausdienst – er umfasst vier Be-

ratungsstellen, 25 Plätze in

Frauenhäusern und 13 Plätze in

Frauen“, fuhr sie fort. 2015 wur-

den in Tirol über 1.050 Perso-

nen (davon 905 Frauen und 146

Männer) in Gewaltschutzzen-

tren beraten. Stögerer-Schwarz

erklärte: „Frauen können sich in

Österreich an die Gleichbe-

handlungsanwaltschaft wenden,

wenn sie sexuell belästigt wer-

den.“ Eine Besonderheit: Nicht

nur der Täter selbst kann zur

Rechenschaft gezogen werden,

sondern auch der Arbeitgeber.

Rund 50 Fach-

leute aus dem

Sozialwesen aus

Tirol, Südtirol und

dem Trentino –

in erster Linie

waren es Mitarbei-

terinnen von

Opferschutzein-

richtungen und

Beratungsstellen –

nahmen an der

Tagung teil.

Fotos: LPA/ep

Berichteten von

der Situation in

Südtirol: Alessia

Brunetti und Petra

Frei.

Tag der Gewalt

Ein Videospot und „Rote

Stühle“ in den Südtiroler Ge-

meinden sollen anlässlich

des Tages gegen Gewalt an

Frauen am 25. November auf

das Thema aufmerksam ma-

chen. Der Spot wird ab 20.

November im Kino und auf

Onlineplattformen gezeigt.

Die Aktion wurde im Jahr

2013 ins Leben gerufen. Der

rote Stuhl bleibt leer. Er steht

für die Frauen, die ihren

Platz nicht mehr einnehmen

können.

Im Vorjahr wurden in Ita-

lien 111 Frauen ermordet. Im

heurigen Jahr zählt man bis

jetzt mehr als 100 Frauen-

morde.

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Über 560 Frauen suchten Hilfe

Bei der ersten Euregio-Tagung zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ tausch-

ten sich Fachleute über die Situation in den einzelnen Ländern aus. Allein in

Südtirol suchten im Vorjahr 562 Frauen Hilfe bei Beratungsstellen.

geschützten Wohnungen – der-

zeit mit 1,85 Mio € Landesgeld.

Die Kampagnen, die in Südtirol

gegen Gewalt an Frauen gestar-

tet wurden: eine Broschüre zu

Interventionsmaßnahmen, eine

Infocard mit den Adressen der

Frauenhäuser sowie eine Sen-

sibilisierungskampagne zum

Thema „miterlebte Gewalt“.

„Was die betroffenen Frauen an-

geht, sind die Zahlen im Trentino

denen in Südtirol sehr ähnlich“,

vermerkt Laura Castegnaro (Amt

für Innovation der Abteilung So-

ziales des Trentino).

Mehr Männer

„Gewalt betrifft mehr Männer

als Frauen, sowohl als Opfer als

auch als Täter“, sagte Elisabeth

Stögerer-Schwarz. Sie leitet den

Fachbereich Frauen und Gleich-

stellung des Landes Tirol. „Geht

es allerdings um sexuelle Ge-

walt, sind neun von zehn Opfern