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UMFRAGE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

NOVEMBER/DEZEMBER 2017

31

„Die erste Frage lautet ‚Warum ist es da, das

Tief?‘ Hat es körperliche Ursachen, wie ist

meine Fitness oder ist es die Technik, das

Material? Das ist gerade für mich als Skifah-

rer wichtig. Am Ende des Tages, der Woche,

des Monats muss man analysieren, um es

wieder besser zu machen. Es kann aber

ohnehin nicht alles

immer nur glän-

zen, es darf

auch einmal

‚schlechter‘

sein. Kann man

auf Erfolge zu-

rückblicken, ist

das eine gute

Hilfe bei einem

Leistungstief und

es erleichtert

wesent-

lich.“

„Körperliche und geistige Leistungstiefs unterscheiden sich sehr voneinander. Das

körperliche Tief lässt sich mit Nichtstun und Schlaf wieder in die Waage bringen, das

geistige Tief ist aber etwas hartnäckiger. Dieses macht sich bei mir bemerkbar, wenn

vorübergehend die Ideen ausgehen und ich meinen Humor kurz verliere. Das Gefühl,

den eigenen Ansprüchen nicht ganz gewachsen zu sein, bringt mich an meine

Grenzen. Ich bin nicht der große Sportler und mache auch kein Entspannungs-

Dingsda, sondern versuche mit den vorrätigen Kräften das Tal zu überwinden. Ein in-

taktes privates Umfeld, sprich Familie, ist letztlich die Basis. Der mentale Druck,

zum Teil hausgemacht – aber öfters auch von außen, ist ein großer Schlappmacher

und nicht selten auch ein Krankmacher. Die Eigenschaft, nicht jedes Problem sofort

anzugehen, ist bei mir sehr hilfreich, zu kleinen Problemchen einfach auch mal

‚Lekko mio‘ sagen, nicht alles ganz so ernst nehmen, den Humor wieder finden und

die Welt ist gleich wieder viel bunter.“

„Ich halte mich geistig und körperlich fit,

indem ich mich ausgewogen und voll-

wertig ernähre, regelmäßig Ausdauer-

sport betreibe (Schwimmen, Radfahren,

Langlaufen) und ausreichend schlafe.

Außerdem versuche ich die Ansprüche

an mich selbst nicht ganz zu hoch zu

stellen und vermeide übertriebenen Per-

fektionismus. Wenn ich mich trotzdem

einmal antriebslos fühle, suche ich je-

manden zum Reden in der Familie. So

komme ich auf andere Gedanken und bin

schnell wieder in der Spur.“

„Ich habe vor einem halben Jahr die Matura absol-

viert und dafür natürlich viele Stunden mit Lernen

verbracht. Zwischendurch gab es auch Leistungs-

tiefs, die ich durch Sport oder Spaziergängen in

der Natur ausgeglichen habe. Zudem ist kreative

Ablenkung immer eine gute Lösung. Leistungs-

tiefs gehören im Leben immer mal wieder dazu,

denn unser Körper ist ja keine Maschine.“

Christof Innerhofer (32),

Super-G-Weltmeister 2011,

Skirennläufer, Gais

„Fernando“ Otto Messner (52),

Grand Prix der Volksmusik-Sieger 2009,

Musiker, Andrian

Manuela Vontavon (47),

„Südtirol Heute“-

Moderatorin, Bozen

„Vincent“ Ulli Messner (54),

Grand Prix der Volksmusik-Sieger

2009, Musiker, Andrian

Johanna Ciech (19),

amtierende „Zett“-Miss

Südtirol, Branzoll

eistungstief um?

Foto: hofbauer music

„Ich habe glücklicherweise einen Job,

der mich ständig motiviert. Leistungs-

tiefs kenne ich kaum. Sicher gibt es auch

Momente des Selbstzweifels. Schaffe ich

das? Kann ich das? Als Perfektionistin

habe ich hohe Ansprüche an mich selbst.

Mit etwas Mut und einem unterstützen-

den Team lösen sich die Ängste aber

schnell. Sich selbst zu hinterfragen ist

aber wichtig. Und andererseits darf man

auch gelassen sein. Es muss nicht immer

alles vollkommen sein. Trotzdem sollte

jeder eine professionelle Einstellung zu

seiner Arbeit haben. Dann macht sie

auch mehr Spaß, und man erfährt eine

größere Genugtuung.“