Ab dem 85. Lebensjahr haben sogar
90 % der Männer dieses Problem.
Manche Männer bemerken davon nichts.
Die meisten aber können vor allem in
der Nacht den oftmaligen Weg zur Toi-
lette nicht verhindern und haben ständig
das unangenehme Gefühl, die Blase
nicht vollständig entleert zu haben. Eine
BPH führt aber grundsätzlich nicht zum
Krebs. Die „benigne“ Prostatahyperpla-
sie ist mittels moderner Methoden gut
behandelbar. Chirurgisch geschieht dies
meist mit Laser, Mikrowellen oder Ultra-
schall. Unbehandelt kann die Prostata
aber so lange wachsen, bis sie den Bla-
senauslass völlig verschließt und der Be-
troffene einer Urämie (Harnvergiftung)
infolge von Harnstau erliegt. Zur Lage
der Prostatadrüse: Sie befindet sich zwi-
schen Penis und Blase und schlingt sich
dabei um die Harnröhre, durch die der
Urin ausgeschieden wird.
Wenn sich die Blase nie
„leer“ anfühlt
Etwa die Hälfte der Männer ab 60 Jahren in unserer Region leidet an
einer sogenannten „benignen Prostatahyperplasie“ (BPH). Sie haben
Probleme beim Urinieren, da sich ihre Prostata vergrößert hat und
diese in Folge die Harnröhre quetscht.
Schwindel ist keine eigenständige
Erkrankung, kann sich aber recht un-
terschiedlich äußern. Entweder neh-
men Patienten Scheinbewegungen
wahr, bewegen sich unsicher im Raum
oder fühlen sich benommen. Experten
verstehen unter Schwindel den Verlust
sicherer räumlicher Orientierung.
Schwindelgefühle können akut, chro-
nisch oder wiederkehrend auftreten.
Oft ist der Hausarzt bei Schwindel-
attacken der erste Ansprechpartner,
aber auch der HNO-Arzt. Das Führen
eines Schwindeltagebuches kann dem
Arzt einen guten ersten Einblick in den
Verlauf der Beschwerden geben. Auf-
grund der vielfältigen möglichen Aus-
löser der Beschwerden sind zur Abklä-
rung von Schwindel mitunter weitere
Untersuchungen beim Internisten,
Neurologen oder Radiologen (CT oder
MRT) notwendig.
Meist sind die Ursachen harmlos
und in der Ernährung zu finden.
Manchmal sind einfach auch Stress
und Hektik unserer modernen Lebens-
weise schuld. Denn bei hastigem Essen
schlucken wir zu viel Luft, die dann in
den Darm gelangen kann. Seine
Mahlzeiten in Ruhe einzunehmen und
gut zu kauen, kann also schon viel hel-
fen. Auch sind mehrere kleine Mahl-
zeiten am Tag meist besser verträglich
als wenige große.
Der überwiegende Teil der Darm-
gase entsteht aber bei der Verdauung
selbst. Besonders stark blähend wirken
ballaststoffreiche Lebensmittel wie
etwa Kohlgemüse, Hülsenfrüchte,
Lauch, Zwiebeln und Vollkornpro-
dukte. Diese Ballaststoffe sind unver-
dauliche Kohlenhydrate und werden
von den Darmbakterien verwertet, die
dabei Gase bilden.
Wie die Gase loswerden?
Im Normalfall werden Darmgase
entweder über das Blut in die Lungen
transportiert und dort abgeatmet oder
sie entweichen durch den Enddarm.
Unterstützen kann man den Abtrans-
port zum Beispiel durch Bewegung, die
die Darmperistaltik anregt. Auch eine
Wärmflasche oder eine sanfte Bauch-
massage können helfen.
Oft sitzen die Blähungen jedoch
trotz aller Bemühungen fest und wol-
len sich einfach nicht lösen. Hauptur-
sache: Die Verdauungsgase werden als
kleine Bläschen im Nahrungsbrei oder
im Schleim des Verdauungstraktes ein-
geschlossen und können deshalb nicht
auf natürlichem Weg entweichen. Da
kann ein entschäumendes Mittel etwa
mit dem Wirkstoff Simeticon helfen.
Sinnvoll ist auch eine Kombination von
Simeticon mit Aktivkohle.
Blähbauch oft durch
hastiges Essen
Wenn sich der Bauch aufbläht, ist es oft Luft, die im Verdauungs-
trakt zusätzlich Völlegefühl, Spannen, Rumoren, Krämpfe oder
Schmerzen auslösen kann.
Schwindel ist keine eigenständige Er-
krankung, vielmehr mehr ein Syndrom
mit verschiedensten Ursachen.
Die Prostata (pink) drückt von unten
gegen die Harnblase (orangerot).
Gasansammlungen im Bauch lassen
sich mit sanften physikalischen Mitteln
auflösen.
Was ist Schwindel?
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2017
34
Infos für Ihr Wohlbefinden
Das Wohlergehen
der Bevölkerung
In den Gesundheitssprengeln
Bruneck-Umgebung und Bri-
xen-Umgebung werden die bei-
den jeweiligen bisherigen Ein-
zugsgebiete zusammengelegt.
Was bedeutet dies nun?
Stocker:
„Im Detail geht es
darum, dass ein Patient seinen
Hausarzt freier wählen kann, auch
wenn dieser seine Praxis außerhalb
des bisherigen Einzugsgebietes führt.
Konkret kann ein Mühlbacher bei-
spielsweise nunmehr entscheiden,
Martha Stocker
Gesundheitslandesrätin
seinen Hausarzt in Vahrn zu wählen,
wenn er dies wünscht. Aus den
bisherigen Einzugsgebieten Brixen-
Lüsen-Vahrn und Mühlbach-
Umgebung wird ein Einzugsgebiet
mit 22 Allgemeinmedizinern. Das-
selbe gilt für die Einzugsgebiete
Bruneck-Percha-Gais und St. Loren-
zen-Kiens-Terenten-Pfalzen mit 23
Basisärzten.
Zu dieser Entscheidung hatte
auch die Tatsache geführt, dass in
Mühlbach ein Arzt in den Ruhestand
getreten ist und seine Patienten nur
schwerlich einen Arzt gefunden hät-
ten. Diese haben nunmehr die Mög-
lichkeit, ihren Vertrauensarzt auch
außerhalb des bisherigen Einzugs-
gebietes zu wählen.
Im Gesundheitssprengel Bruneck-
Umgebung soll die neue Einteilung
den Patienten lediglich eine größere
Auswahlmöglichkeit bieten, da man-
cherorts wenige zur Auswahl stan-
den, während Ärzte in anderen Ge-
meinden noch Patienten aufnehmen
können. Es ist dies eine weitere Maß-
nahme, um dem Ärztemangel zu be-
gegnen. Im Vordergrund steht stets
das Ziel, den Bürgern die bestmögli-
che medizinische Versorgung zu si-
chern.
Diese Zusammenlegung kann
zwar dazu führen, dass ein Bürger
einen etwas weiteren Weg zum
Hausarzt in Kauf nehmen muss.
Wichtig ist aber auch, dass den Bür-
gern eine gewisse Anzahl an wähl-
baren Ärzten zur Verfügung steht. Zu
bedenken ist in diesem Zusammen-
hang, dass derzeit in Südtirol 40
Ärzte in Allgemeinmedizin ausgebil-
det werden, die im Laufe der näch-
sten ein bis drei Jahre als Basisärzte
zur Verfügung stehen.“