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THEATER

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JULI/AUGUST 2017

30

Hinter einer erfolgreichen

Theateraufführung steht oft –

im wahrsten Sinne des Wortes –

auch ein tolles Bühnenbild.

Zwei wahre Könner auf diesem

Gebiet unterstützen die Hei-

matbühne Strassen mit viel

Leidenschaft und Engagement,

nämlich Peter Kollreider (68,

pensionierter Lehrer, VS Stras-

sen) mit Sohn Andreas (28).

Aus Kleinigkeiten können die

findigen Männer aus Strassen

etwas Einmaliges kreieren – ob

aus einem Stück Styropor,

Eisen oder Holzabfällen. Keine

große Investition ist dafür not-

wendig. Peter und Andreas

haben immerhin auch das

Künstlerische im Blut, so sind

sie Neffe bzw. Großneffe des

legendären Künstlers Prof. Os-

wald Kollreider aus Strassen.

Spielleiterin Michi Fuchs (43,

lius Pohl, spielten wir auf zwei

Bühnen. Dafür bauten Peter

und Andreas dann eine uralte

Hütte mit dem gesamten Innen-

leben. Natürlich auch mit ,offe-

nen Feuer‘.“

Ein Akt im Himmel

Peter und Andreas beschäfti-

gen sich vor dem Bau natürlich

auch mit der jeweiligen Zeit, in

der das Stück dann spielt. So

bildet nichts das Bühnenbild,

ten Wolken, herausgeschnitzten

und bemalten Engeln, eine

Himmelspforte und einiges

mehr. Schließlich spielte ein Akt

im Himmelreich. Schon einige

Jahre lang kümmern sich Vater

und Sohn unentgeltlich um das

Bühnenbild. Unterstützt werden

sie freilich vom gesamten Team.

„Vor allem vom Obmann. Wir

brauchen aber nur mehr die eine

oder andere Dekoration mitzu-

bringen. Früher gestalteten wir

das Bühnenbild alle gemein-

sam“, so Fuchs.

Applaus von den

Besuchern

Auch das Publikum hono-

riert die Bühnenbilder, die wie

Kunstwerke anmuten, sehr.

„Oft gibt es ein überraschtes

,Ah‘ von den Besuchern sobald

der Vorhang aufgeht und man

Strassen) ist von deren Arbeit

besonders angetan: „Das Büh-

nenbild wird bei uns durch die

beiden nie langweilig. Klar, wir

brauchen nicht für jedes Stück

immer ein anderes Bühnenbild.

Aber beim vergangenen Stück

der ,Föhn‘, ein Drama aus der

Bergwelt in vier Akten von Ju-

das es damals nicht gab. Sobald

beide von der Handlung des

Stücks erfahren, wird schon eif-

rig am Bühnenbild getüftelt. So

kreierten sie für das vorletzte

Stück „Im Himmel gibt‘s ka

Parlament“, ein Lustspiel in drei

Akten von Marianne Santl,

einen Himmel mit selbstgemal-

das Bühnenbild sieht. Es

kommt dann immer wieder

vor, dass Leute nach der Auf-

führung auf die Bühne kom-

men und genauer schauen wol-

len, wie Peter und Andreas das

Bühnenbild gestaltet haben.“

Am

Bühnenbild

ge-

bastelt wird daheim im Schul-

haus obenauf – unter dem

Dach befindet sich die Werk-

stätte. Auch die Bühne selbst

wird von ihnen immer ruck-

zuck aufgestellt. Fuchs: „Wir

haben noch nicht mal richtig

mit dem Lesen des neuen

Stücks, das wir im heurigen

Oktober aufführen werden, an-

gefangen, und schon stand be-

reits die Bühne im Kultursaal.

Wir haben zudem das Glück,

dass wir die Bühne im Saal ste-

hen lassen können.“ Peter steht

selbst auch auf der Bühne. Der

Sohn will noch nicht auf die

Bretter, die die Welt bedeuten,

dafür ist er aktuell Stellvertre-

ter des Obmanns und des

Spielleiters.

von Martina Holzer

Blick hinter

die Kulissen

Für das Stück der „Föhn“ waren Peter und Andreas auch fest im Einsatz.

Foto: Christian Walder

Eines

der

Büh-

nen-

bilder

von

Peter

und

Andreas

Koll-

reider

von der

Heimat-

bühne

Stras-

sen.

Peter Kollreider steht auch

selbst auf der Bühne.

Heimatbühne Strassen

Fakten & Daten zur

Heimatbühne Strassen

Obmann:

Franz Valtiner

Spielleiterin:

Michi Fuchs

Mitglieder:

45

Spieler:

durchschnittlich zehn bis elf

Neugründung:

1975

Stück in Vorbereitung:

„Kaviar und

Hasenbraten“ von Regina Rösch

Bühnenbauer mit großer Leidenschaft