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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

FEBER/MÄRZ 2017

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HerrWieser, Krapfen gibt es

ja schon lange, oder?

Wieser:

„Als Globuli (Kü-

gelchen) waren mit Honig be-

strichene und mit Mohn be-

streute Krapfen den Römern

bereits im zweiten Jahrtausend

v. Chr bekannt. Um 1200 findet

sich auf klösterlichen Speise-

zettelen ein Siedegebäck

Namen Craphun, das sich zu

einem Festtagsgebäck vor der

Fastenzeit entwickelte. Heute

sind Krapfen in zahlreichen Va-

rianten aus speziellen Krapfen-

teig, Brandteig, Hefeteig,

Quarkteig, Backteig in vielen

Ländern bekannt.“

Wer hat eigentlich die Fa-

schingskrapfen erfunden?

Wieser:

„Erfunden wurden

sie – so die Legende – von

einer gewissen Cäcilia Krapf,

die Wiens Hofbälle mit ihren

berühmten Cilli-Kugeln ver-

süßte.“

Woraus besteht die Süß-

speise?

Wieser:

„Die klassischen

Faschingskrapfen werden aus

Hefeteig hergestellt, mit Maril-

lenmarmelade gefüllt und in

Schmalz

herausgebacken

(daher auch der Name

Schmalzgebackenes). Es gibt

aber eine Vielzahl an weiteren

Füllungen, z. B. Vanillecreme,

Nougatcreme, Himbeermarme-

lade, Birnen-Mohnfüllung. Da

die Krapfen während des An-

backens leicht aufgehen, also

bereits beimWenden größer als

ursprünglich sind, entsteht ihr

typischer heller ‚Gürtel‘.“

Wie bäckt man Krapfen im

Fettbad am besten?

Wieser:

„Die Temperatur

des Fettes liegt beim Frittieren

zwischen 175 und 190 Grad.

Bei der elektrischen Friteuse

lässt sich jede gewünschte

Temperatur einstellen. Das rote

Kontrolllämpchen erlischt,

wenn das Fett die erforderliche

Temperatur erreicht hat. Wird

in einem gewöhnlichen Topf

oder einem speziellen Frittier-

topf (Pfanne mit hohem Rand)

ausgebacken, so erhitzt man

das Fett auf der Platte des Her-

des. Die Temperatur lässt sich

am besten mit dem Frittierther-

mometer kontrollieren.“

Und wenn man kein Frit-

tierthermometer besitzt?

Wieser:

„Dann macht man

die Probe mit einem Wasser-

tropfen. Verzischt er sofort im

heißen Fett, ist die benötigte

Temperatur erreicht. Man kann

auch den Stiel eines Holzlöffels

(Holzstiel) ins heiße Fett hal-

ten. Bilden sich um den Holz-

stiel rasch Bläschen, ist die

richtige Backtemperatur eben-

falls erreicht.“

Wie weiß ich, ob das schon

einmal verwendete Fett noch

in Ordnung ist?

Wieser:

„Da macht man

einen Frittiertest. Es gibt Test-

Krapfen gab es schon

zur Römerzeit

Krapfen sind in der Faschingszeit nicht wegzudenken. Aber wer erfand

die beliebten Krapfen, wie werden sie hergestellt und worauf ist beim

Herausbacken zu achten? Der Südtiroler Meisterkoch Gerhard Wieser im

„PVT“-Interview.

Buchweizenkrapfen

mit Pflaumenfüllung

Für etwa 20 Stück

Zutaten:

Teig:

150 g Mehl, 100 g feines

Buchweizenmehl (Schwarz-

polentamehl), 50 g weiche Butter,

1 Eigelb, 125 ml Sahne, 25 ml

Schnaps (Treber), 1 Msp. Zucker,

1 Prise Salz.

Weiters:

200 g Pflaumenmarme-

lade zum Füllen, Wasser zum Be-

streichen, Backfett, Staubzucker

zum Bestreuen.

Zubereitung:

Für den Teig Mehl,

Buchweizenmehl, Butter, Eigelb,

Sahne, Schnaps, Zucker und Salz

zusammen in einer Schüssel

vermischen und auf einer Arbeits-

fläche verkneten. Zugedeckt

30 Minuten ruhen lassen.

Fertigstellung:

Den Teig mit der

Nudelmaschine dünn austreiben.

Die Pflaumenmarmelade auf die

Teigblätter abwechselnd oben und

unten daraufgeben, die Ränder mit

Wasser bestreichen, mit einem

zweiten Teigblatt zudecken, gut

andrücken und mit einen Teigrad

dreieckige Krapfen ausradeln.

Das Backfett erhitzen und die

Krapfen beidseitig backen, auf

einem Küchenkrepp abtropfen las-

sen, mit Staubzucker bestreuen

und servieren.

Variation:

Buchweizenkrapfen mit

Apfel-Ingwer-Füllung: Anstelle der

Pflaumenmarmelade können Sie

200 g grob geraspelte Äpfel, 100 g

Preiselbeermarmelade und 1 EL

geriebenen Ingwer vermischt als

Füllung verwenden.

Tipps

1. Zimtschaum oder Vanillesauce

passen gut zu den Krapfen.

2. Sollte die Marmelade zu flüssig

sein, können Sie etwas geriebene

Nüsse oder Brotbrösel unter die

Marmelade mischen.

3. Sie können auch die Zwetschken-

marmelade mit etwas Preiselbeer-

marmelade mischen und damit die

Krapfen füllen.

Rezept

von Meisterkoch

Gerhard Wieser