WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2016
27
305.000 Campingtouristen
verbrachten im Vorjahr mindes-
tens eine Nacht in Südtirol –
knapp 1,4 Millionen Nächtigun-
gen waren es gesamt. 48 Cam-
pingplätze mit knapp 4.550 Stell-
plätzen gibt es im Lande. Davon
rangieren drei unter den besten
Campingplätzen Europas. „Das
Campen verzeichnet eine jähr-
liche Zuwachsrate von fast 2,7
Prozent“, informieren Vertreter
der Vereinigung der Camping-
platzbetreiber (VCS). Doch die
Mobilität bringt es mit sich, dass
das Wohnmobil mitunter nur ein
oder zwei Nächte an einem Ort
bleibt und dann weiterzieht. „So
entsteht das Bedürfnis, nicht
unbedingt einen Campingplatz
mit all seinen Infrastrukturen und
Leistungen aufzusuchen, die
natürlich ihren Preis haben, aber
in dieser Form des Urlaubens
nicht gefragt sind.“
Ohne Verantwortlichkeit
Die Folge war, dass einfache
Wohnmobilstellplätze eröffnet
wurden, die nur auf die spezifi-
schen Bedürfnisse dieser Kurz-
zeitgäste ausgerichtet sind,
nämlich einen Trinkwasser-,
Strom- und Abwasseran-
schluss anzubieten. „Darüber
hinaus waren auch improvi-
sierte Versorgungseinrichtun-
gen entstanden, die zwar für
Wohnmobilstellplätze kassier-
ten, deren Tätigkeit aber unge-
regelt ablief“, erklärte Landes-
hauptmann Arno Kompatscher
die Problematik. Denn diese
Beherbergungskategorie war
bis vor einem Jahr in der Gast-
gewerbeordnung nicht vorge-
sehen. Somit entzogen sich die
Betreiber jeder Regelung über
ihre Entsorgungsleistungen
oder Gästemeldung und zahlten
folglich auch keine Kurtaxe für
ihre Gäste. Einige Wohnmobil-
stellplätze hätten sich sogar
wie Campingplatzbetreiber
vermarktet und so für die
Campingplatzbetreiber eine
unlautere Konkurrenz dar-
gestellt. Damit ist jetzt Schluss.
Neue Gesetzesregelung
Mittlerweile sind Wohnmobil-
stellplätze eine neue Betriebsart
in der Gastgewerbeordnung.
Eine Gemeinde kann somit
einen geeigneten Ort mit weni-
ger als 20 Stellplätzen dafür
ausfindig machen und diesen
verpachten, mit allen urbanisti-
schen Folgen. Oder ein privates
Unternehmen bietet eine solche
Struktur an. Die Aufenthalts-
dauer für die Wohnmobilstell-
plätze beträgt maximal 72 Stun-
den und deren Betreiber sind
wie alle Gastbetriebe verpflich-
tet, ihre Gäste zu melden und
die Ortstaxe zu entrichten
sowie für eine ordnungsgemäße
Entsorgung der Abfälle und
Abwasser sorgen.
Eine Übergangsphase von
einem Jahr ermöglicht es allen
bisherigen Betreibern von
Wohnmobilstellplätzen sich der
neuen Regelung anzupassen.
Kein unlauterer Wettbewerb mehr möglich
Die Zahl der Camper steigt auch in Südtirol stark an. So entstanden im Laufe der Zeit
auch immer mehr einfache Wohnmobilabstellplätze, deren Betreiber die Gäste jedoch
nicht melden oder Entsorgungsleistungen erbringen mussten. Damit ist jetzt Schluss.
Wohnmobilstellplätze flossen nun als neue Betriebsart in die Gastgewerbeordnung ein.
Bald wird es in Südtirol bald keine ungeregelten Wohnmobil-
stellplätze mehr geben. Foto: VCS
Mit einem engagierten Team
und einer sparsamen Betriebs-
führung ist es trotz Nullzins-
politik, massiven Regulatorien
und einer schwierigen Wirt-
schaftslage gelungen, ein sehr
gutes Ergebnis im Jahr 2015 zu
erzielen. So stieg die
Bilanzsumme um 3,5 % auf
334 Mio Euro. Das Betriebser-
gebnis in der Höhe von
3,5 Mio Euro lag wieder
deutlich über dem Durch-
schnitt der Tiroler Raiffeisen-
banken. Dadurch konnte das
Eigenkapital auf 41,2 Mio
Euro aufgestockt werden. Die
Raiffeisenbank Sillian liegt
damit um das 3,6 fache über
dem gesetzlich vorgeschriebe-
nen Richtwert.
Sicherheit durch hohe
Eigenmittel
Die gute Eigenmittelausstat-
tung bedeutet Sicherheit für die
Kunden und ist eine solide
Basis für die zukünftige
Entwicklung der Raiffeisen-
bank.
Hinter trockenen Zahlen
stehen für die Vorstände
Dir. Inwinkl und Dir. Ortner
aber sehr konkrete Leistungen
seitens der Mitarbeiter und
Funktionäre. Im Besonderen
wurden die Mitarbeiter Prok.
Josef Fürhapter, Ulrich Goller,
Norbert Klammer und Herbert
Vergeiner für „35 Jahre
Betriebszugehörigkeit“ geehrt
und vom neuen Obmann
des Raiffeisenverbandes Tirol,
Herrn Wolfgang Moosbrugger,
MBA mit der Raiffeisen-
medaille für „treue Mitarbeit“
in Gold ausgezeichnet.
WimO – Wirtschaft
im Oberland
Einen Überblick über den
neu gegründeten Verein
„WimO – Wirtschaft im Ober-
land“ und seine Ziele gaben
die Mitbegründer Manfred
Mair, Gastronom und Bar-
besitzer vom „P99“, und
Aljoscha Richter imAnschluss
an den offiziellen Teil der
Generalversammlung. Der
Vortrag überzeugte anwesende
Unternehmer und Private
gleichermaßen und man war
sich einig: Gemeinsam kann
man mehr erreichen.
„Wenn es gelungen ist,
unseren Mitgliedern einen
positiven Eindruck unserer
Arbeit im vergangenen Jahr zu
vermitteln und sie die Raiffei-
senbank Sillian als zuverlässi-
gen Partner schätzen, dann hat
sich unser Einsatz mehr als ge-
lohnt“ fassen die beiden Di-
rektoren Inwinkl und Ortner
zusammen. Im Bewusstsein,
dass Veränderungen auch hin-
künftig notwendig sein wer-
den, bilden die Raiffeisenwerte
Sicherheit, Nähe und Vertrauen
die beste Basis für eine weiter
erfolgreiche Zukunft.
97569
Die
beiden
Vorstände
der Raiff-
eisenbank
Sillian Dir.
Bernhard
Inwinkl (l.)
und Dir.
Alois
Ortner.
Text und
Fotos:
Raiffeisenbank
Sillian
Generalversammlung der Raiffeisenbank Sillian:
Raiffeisenbank Sillian
weiterhin auf Erfolgskurs
Ein ausgezeichnetes Ergebnis im Geschäftsjahr 2015 konnte trotz schwieriger wirt-
schaftlicher und branchenbezogener Rahmenbedingungen erzielt werden.