Es bleibt wohl niemand davon ver-
schont: ImAlter verschlechtert sich das
eigene Erfassen von Wahrnehmungs-
inhalten und der Abruf von Gedächtnis-
inhalten.
Auch die Aufmerksamkeit lässt
nach. So zeigen sich Verschlechterun-
gen im Bereich der Wachheit, der Fle-
xibilität und der Problemlösungsfähig-
keit. Die biologischen Hintergründe:
ein Verlust von Nervenzellen im Gehirn
und der Verschaltungen (Synapsen),
welche die Kommunikation der Ner-
venzellen untereinander ermöglichen.
„Durch diese Veränderung kommt es
zu einer Verminderung der Lernfähig-
keit“, informiert Gesundheitsexpertin
Lisa Kramer.
Methoden zur Verlangsamung
Doch man ist diesem Prozess nicht
völlig ausgeliefert. Man kann ihn auch
verlangsamen oder teilweise sogar ver-
hindern. „So haben Ausbildung und
Beruf einen Einfluss auf die kognitive
Gesundheit im späteren Lebensalter.
Es zeigt sich nämlich, dass Men-
schen, die in geistig fordernden Be-
rufen arbeiten, ein geringeres Risiko
haben, einen intellektuellen Abbau im
Alter zu erleiden.“ Auch jene, die auf
ihr Gewicht schauen, keine erhöhten
Blutdruck- und Blutfettwerte haben
und nicht zuckerkrank sind, dürfen sich
im Alter gewöhnlich über mehr geis-
tige Frische freuen.
Wichtig ist in jedem Fall auch viel
Gemüse, Obst und Fisch zu konsumie-
ren sowie reichlich Bewegung und
soziale Aktivitäten in den Alltag einzu-
bauen.
Im Alter noch geistig in
Schwung
Kommt man „in die Jahre“, lassen die höheren Hirnleistungen nach.
Doch der Prozess lässt sich verlangsamen.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2016
32
Osteoporose ist kein Schicksal. Es lässt sich gegen diese Krankheit vor-
beugen.
Um auch
im Alter
noch
geistig
fit zu
sein,
kann
man
einiges
dafür
tun.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Frage von Katharina K., Bruneck:
Mein Kind ist zwei Jahre alt,
besucht die KITA und beißt
dort andere Kinder. Ich habe
ein schlechtes Gewissen.
Warum macht sie das?
„Liebe Mutter, wenn Ihre Tochter
andere Kinder in der Kindertages-
stätte beißt und das zuhause nicht
vorkommt, so kann man vermuten,
dass sie auf eine Situation reagiert,
die ihr zugestoßen ist. Es wäre des-
halb ratsam, sich zunächst ein Bild
zu machen, was dort vor sich geht,
wen und wie oft sie beißt und was
davor geschehen ist. Ein Gespräch
mit den Betreuern ist in diesem
Zusammenhang sehr hilfreich.
Verteidigt sie sich mit diesem Ver-
halten oder ist es der Wunsch nach
Kontakt? Dieses Verhalten kann
auf ganz unterschiedliche Art und
Weise gelesen werden. Um also zu
verstehen, müssten vorab einige
Fragen klar beantwortet werden,
erst dann wird man sich die Moti-
vation der Tochter besser erklären
können. Ihre Tochter ist zwei Jahre
alt und kann nur unmittelbar und
ganz konkret auf eine Situation,
auf ein Gefühl oder aus einer
Befindlichkeit heraus reagieren.
Auf keinen Fall sollte man ein Ver-
halten, das man beobachtet, sofort
verurteilen, ohne zu wissen, warum
das Kind sich so verhält. Es könnte
ja auch sein, dass ihr Verhalten
sinnvoll und verständlich ist, wenn
man die gegebenen Umstände mit
einbezieht. Wenn sie sich wehrt,
weil sie geärgert oder angegriffen
wurde, ist das zunächst eine ge-
sunde Reaktion. Da sie aber noch
sehr klein ist, kann sie die Art ihrer
Reaktion noch nicht einschätzen
und es wird noch Zeit und Geduld
brauchen, bis sie lernt, welche Art
der Reaktion angemessen ist und
welche nicht. Sie hat noch einen
langen Weg vor sich und wird noch
an vielen Fehlern und Umwegen
lernen, wachsen und reifen
müssen.
Als Eltern müssen wir unseren
Kindern den Raum zugestehen,
Verhaltensweisen auszuprobieren,
die Kinder ihre eigenen Erfahrungen
machen lassen und sie dabei leiten.
Unsere Aufgabe ist es dann unse-
ren Kindern vorzuleben und somit
beizubringen, dass sie immer ihre
Mitmenschen in ihre Reaktionen
mit einbeziehen müssen, was ein
langer Lernprozess ist. Das heißt
aber nicht, dass Sie nicht schon
jetzt beginnen sollen dem Kind
altersgerecht verständlich zu
machen, dass es sich zwar wehren
darf bzw. soll, aber nicht
andere Kinder verletzen soll.
Wir zeigen unseren Kindern die
Grenzen auf, damit sie sich an den
sozialen Kontakten unserer
Gesellschaft orientieren können.
Wir sind die Begleiter unserer
Kinder und diese Verantwortung
müssen Eltern vom ersten Tag an
übernehmen.“
Dr. Marlies
Pallhuber
Psychologin/
Psychothera-
peutin,
Familien-
beratung
Bruneck
Die Osteoporose (auch Knochen-
schwund) ist eine häufige Alters-
erkrankung des Knochens. Sie ist ge-
kennzeichnet durch eine Abnahme der
Knochendichte und in Folge Anfällig-
keit für Knochenbrüche. Zur Ermittlung
des Frakturrisikos gibt es die Kno-
chendichtemessung.
Zu Brüchen kann es vor allem an
der Speiche, denWirbelkörpern und im
Schenkelhals kommen. Doch der
Osteoporose kann man schon in jun-
gen Jahren vorbeugen. Unter anderem
durch regelmäßige körperliche Bewe-
gung und ausreichende Kalziumzufuhr.
So reicht bereits ein Glas Milch täglich
aus, um Knochen jung und stabil zu
halten.
Vitamin D und Kalzium
Ein Muss ist auch die ausreichende
Zufuhr von Vitamin D. „Bis zu 90 Pro-
zent werden vom Organismus sogar
selbst gebildet, sofern Sonnenlicht in
Form von UV-Strahlen die Haut er-
reicht“, informiert Expertin Dr. Laura
Lanz. Dabei genügt bereits eine Son-
nenbestrahlung von drei Mal 15 Mi-
nuten pro Woche. Auch das Rauchen
sollte man meiden und Alkohol nur in
geringen Mengen konsumieren.
Es gibt jedoch eine Reihe von Krank-
heiten, die das Entstehen von Osteo-
porose auch fördern.Wie etwa Asthma
bronchiale/COPD, chronische Gelenks-
entzündungen, Laktoseintoleranz,
Krebserkrankungen, Leberzirrhose und
so fort. Zur Behandlung von Osteopo-
rose stehen Medikamente zur Ver-
fügung, die den Knochenabbau ver-
hindern und/oder Knochenabbau för-
dern. Weiters kommen Methoden der
Schmerzbehandlung und die Physika-
lische Therapie zum Einsatz.
Schon in jungen Jahren
vorbeugen
Jede dritte Frau mit 50 plus leidet hierzulande an Osteoporose. Bei den
Männern ist jeder sechste über 50 Jahre davon betroffen, was aber
kein Schicksal ist. Denn in jungen Jahren kann man gut vorbeugen.