WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2016
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ein neues Käse-Reifelager auf
dem Programm. Stark ausge-
baut wurden imVorjahr das On-
line Marketing und der Social
Media-Bereich, die Mila bekam
einen neuen Internetauftritt.
Ausblick
Völlig konträr zum positiven
Geschäftsjahr 2015 wurde bei der
Vollversammlung die Entwick-
lung im laufenden Geschäftsjahr
bewertet. Das Ende der Milch-
quoten, das Russlandembargo,
das eingebremste Wachstum der
Asienmärkte und der Einbruch
der Erdölpreise (was sich negativ
auf den Milchpulvermarkt aus-
wirkt) hätten zu einer bisher nicht
gekannten Krise des Milchmark-
tes geführt. „Wir sehen die Ent-
wicklung äußerst kritisch und mit
Sorge, denn der europäische
Milchmarkt ist mehr als übersät-
tigt. Für jegliche Mehranliefe-
rung gibt es keinen Markt mehr“,
betonte Direktor Zampieri.
Steigerung der
Veredelungsquote
In den heurigen ersten vier
Monaten wurde auch in der
Bergmilch mehr Milch (+ 6,5 %)
angeliefert als imVergleichszeit-
raum 2015. „Wir rechnen für das
heurige Geschäftsjahr mit einer
weitgehend unsicheren und ne-
gativen Entwicklung“, meinte
Obmann Reinalter. Gerade in
dieser Situation verfolge die
Bergmilch weiterhin die Steige-
rung der Veredelungsquote, die
derzeit bei rund 86 % der ange-
lieferten Milch liegt. Außerdem
will man die Auszahlungspreise
beibehalten, die für die teure
Produktion im Berggebiet zu-
mindest auf dem derzeitigen
Preisniveau zu halten seien.
Import als Fehler
In der angespannten Situation
auf dem Milchmarkt ist es laut
Zampieri umso bedenklicher,
Milch – etwa aus Nordtirol – zu
importieren, „wenn gleichzeitig
hochwertige Südtiroler Über-
Bester Milchlieferant
Christian Gamper aus St. Martin im
Kofel/Latsch wurde bei der Vollver-
sammlung als bester Milchlieferant der
Bergmilch im Geschäftsjahr 2015 geehrt.
Erst unlängst erhielt er vom Sennereiver-
band Südtirol eine Auszeichnung als lan-
desbester Milchlieferant. Gamper be-
wirtschaftet mit seiner Frau Monika, den
vier Kindern und seiner Mutter Anna den
auf 1.400 Metern Meereshöhe gelege-
nen Platzair-Hof, in dessen Stall sechs
Kühe und acht Stück Jungvieh stehen.
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Neu
Geschäftsführer Robert Zampieri.
Obmann Joachim Reinalter.
e über
Jahr zuvor. Die Weiterentwick-
lung der Werke in Bozen und in
Bruneck schreitet somit zügig
voran. In Bozen wurde unter
anderem ein neues Tanklager
für pasteurisierte Milch errich-
tet, innerhalb eines Jahres soll
das neue Verwaltungsgebäude
samt Mila-Shop, Bar und Bistro
entstehen. Für 2017 ist eine neue
Joghurtlinie geplant. In Brun-
eck wurde unter anderem eine
neue Milchannahmehalle er-
baut, und im nächsten Jahr steht
schussmilch am Markt zu Nied-
rigpreisen verkauft werden
muss. Hier lassen wir eine mil-
lionenschwere Wertschöpfung
einfach ins Ausland abfließen“,
bemängelte er und bezeichnete
dies als eine Fehlentwicklung in
der Südtiroler Landwirtschafts-
politik. Die Südtiroler Milch
brauche eine Vorzugsschiene.
Zampieri betonte zudem,
dass sich die heimische Milch-
wirtschaft noch besser für die
Zukunft aufstellen muss. Es sei
es wichtig, noch mehr einer
nachhaltigen Produkterzeugung
Rechnung zu tragen, weil dies
von Verbrauchern und Kunden
eingefordert würde.
Mehr Bewusstsein
„Die Verbraucher achten ver-
mehrt auf Herstellung der Pro-
dukte, die Art der Viehhaltung,
Fütterung und die Herkunft der
Tiere. Hier müssen wir neue Zu-
kunftsszenarien und Visionen ent-
wickeln, um langfristig konkur-
renz- und marktfähig zu bleiben.“
Potenzial sieht Zampieri für die
Heumilch, die sehr gut zum na-
turnahen Image der Südtiroler
Berglandwirtschaft passe.