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ping (Schweden) und Jämijärvi

in Finnland unterwegs war.

Als wissenschaftliches

Personal

„Ich hatte auch die Möglich-

keit, viele Male als wissenschaft-

liches Personal mitzufliegen.

Dabei musste man genau auf die

Geräte achten und den Piloten

helfen, die Flugbahnen einzuhal-

ten. Ein Zeppelin ist ja ganz an-

ders als ein Flugzeug. Man kann

einfach das Fenster aufmachen

und hinausschauen. Es ist auch

relativ still drinnen, und man

fühlt sich manchmal als Spion,

wenn man teilweise rund 250

Meter über Boden fliegt und die

Leute auf den Straßen oder in

ihren Gärten beobachten kann“,

lacht sie. Wenn die Temperaturen

steigen, ist das Fliegen im Zep-

pelin eine echte Herausforderung.

„Da beginnt man zu verstehen,

warum ein Flugschiff so heißt.

Der Zeppelin folgt nämlich den

Luftströmungen und schaukelt

dann ziemlich wild hin und her

sowie auf und ab. Da kann einem

dann richtig schlecht werden“,

versichert Bernadette.

Warum

Aerosolforschung?

„Die Aerosolforschung be-

schäftigt sich mit der Außen-

luft. Sie untersucht wie und

wieso sich die Luft ändert, wel-

chen Einfluss die Menschheit

und Naturereignisse haben,

welchen Einfluss die Verände-

rungen letztlich auf das Klima

und welche Rolle sie im Kli-

mawandel spielen“, erklärt die

Wissenschafterin. Aber letzt-

endlich untersucht man auch

den Einfluss der Außenluft auf

den Menschen. „Etwa versucht

man das Risiko von Menschen

in der Stadt besser zu verste-

hen, die dauernd höheren Emis-

sionen ausgesetzt sind, wie sich

die Zellen im Körper verän-

dern, bis wohin die Partikel im

Ihre

Heimat

ist

auch

Rom.

Das Gefühl, in einem Luft-

schiff zu fliegen, kennen wenige

Menschen. Bernadetti Rosati,

wohnhaft in Schlaiten (Osttirol)

hingegen kennt es nur allzu gut.

Mehrere Jahre flog sie für For-

schungszwecke in einem Zeppe-

lin NT (Neue Technologie),

einer Luftschiff-Baureihe, die im

deutschen Friedrichshafen ge-

fertigt und vor allem für Touris-

muszwecke sowie Forschungs-

und Überwachungsaufgaben

eingesetzt wird. Ein Zeppelin

NT gehört zu den größten akti-

ven Luftschiffen. „Im Rahmen

des EU-Projekts Pegasos konn-

ten wir diesen Zeppelin nützen,

um den ersten Kilometer der At-

mosphäre zu erforschen. Hierbei

ging es um die Luft an sich, die

Partikel, die dort herumschwe-

ben (Aerosole) und die Gasmo-

leküle“, erzählt Bernadette Ro-

sati.

Aerosole

Die 28-Jährige beschäftigte

sich konkret mit den Aerosolen.

„Am Paul Scherrer Institut in

der Schweiz, wo ich zu jener

Zeit arbeitete, bauten wir ein

neues Gerät – speziell für diese

Zeppelin-Messungen.

Es

konnte die Partikel einer be-

stimmten Größe selektieren und

ihr Wasseraufnahme-Verhalten

messen. Dies ist sehr wichtig,

weil es die Wechselwirkungen

zwischen der solaren Einstrah-

lung und den Partikeln verän-

dern und somit das Klima be-

einflussen kann“, erklärt Rosati,

die im Zeppelin hoch über

Friedrichshafen, Rotterdam

(NL), der Poebene (I), Nykö-

Die gebürtige Innichne-

rin Bernadette Rosati

(28) ist eine begeisterte

Physikerin, die für ihre

Doktorarbeit mehrere

Jahre lang Messungen

hoch über Europa in

einem Zeppelin durch-

führte. Sie hofft nun,

ein Stipendium zu er-

halten, um in Dänemark

forschen zu können.

Als Physikerin im Zeppel

PORTRÄT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MAI/JUNI 2016

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Bernadette Rosati ist eine

leidenschaftliche Physikerin.