PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2016
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Schauspielerin Dorian
Gray war schön, blond
und eine Südtirolerin.
Gemeinsam mit den be-
kanntesten Schauspie-
lern der 1950ern und
1960ern drehte sie über
30 Filme. Im Jahr 2011
setzte sie ihrem Leben
jedoch ein Ende. Unter
dem Titel „Chiamatemi
Divina“ („Nennt mich
die Göttliche“) ist eine
Ausstellung über Dorian
Gray bis 24. Juni im
Kulturzentrum Trevi in
Bozen zu sehen.
Die Schauspielerin Dorian
Gray kam als Maria Luisa
Mangini 1928 in Bozen zur
Welt und wurde in den 1950ern
und 1960ern zu einer Diva des
italienischen Kinos. Der breiten
Öffentlichkeit blieb sie insbe-
sondere mit der Rolle der „mala-
femmina“ im Film „Totò, Pep-
pino e la... malafemmina“
(1956) in Erinnerung. Federico
Fellini gab ihr die Rolle der
Jessy, der Geliebten von Ame-
deo Nazzari im Film „Le notti
di Cabiria“. Vor allem machte
sie sich aber mit der Rolle der
Tankwartin Virginia im Film „Il
Grido“ von Michelangelo An-
tonioni einen Namen als ernste
und ernstzunehmende Künstle-
rin, die nicht nur Schönheit,
sondern auch schauspieleri-
sches Können besaß.
Beste weibliche
Nebenrolle
Für ihre Darstellung im Film
„Mogli pericolose“ von Luigi
Comencini (1958) wurde sie mit
dem „Nastro d‘Argento“ für die
beste weibliche Nebenrolle aus-
gezeichnet. Danach wirkte sie
noch in zahlreichen Filmen mit.
Sobald sie Mitte der 1960er-
Jahre ein Kind erwartete, zog sie
sich jedoch ins Privatleben zu-
rück und lebte seitdem im Tren-
tino. Am 15. Feber 2011 setzte
sie in ihrer Wohnung in Torce-
gno in der Valsugana ihrem
Leben selbst ein Ende – drei-
zehn Tage nach ihrem 83. Ge-
burtstag. Um an Dorian Gray zu
erinnern, wurde im Kulturzen-
trum Trevi in Bozen eine Aus-
stellung, eine Hommage an die
einstige Schauspielerin, organi-
siert – unter dem Titel „Chiama-
temi Divina“ („Nennt mich die
Göttliche“). „In den 1950ern
hatte sie in einem Interview ein-
mal gesagt, dass sie sich gerne
‚Divina‘ ge-
nannte hätte,
was zugleich
lienischen und internationalen
Filmregisseuren Berühmtheit.
Zudem wird bei der Schau der
dreisprachige Ausstellungskata-
log (Italienisch, Deutsch und
Englisch) gratis verteilt.
die ‚Göttliche‘ bedeutet, aber
auch der Nachname ihrer Mutter
war“, informiert Koordinatorin
Romy Vallazza.
Fotos der Fotografin
Samugheo
In der Ausstellung sieht man
den Vorspann des Dokumentar-
films über die Schauspielerin ge-
nauso wie eine Reihe von origi-
nalen Plakaten und Reklamezet-
teln, auf denen Gray mit großen
Schauspielern ihrer Zeit zu sehen
ist. Weiters sind Illustrierte aus-
gestellt, die der Diva ihre Titel-
seite gewidmet hatten. Das ei-
gentliche Herzstück werden aber
die Fotos sein, die die bekannte
Fotografin Chiara Samugheo von
Dorian Gray für die wichtigsten
Zeitschriften der Zeit aufnahm
und die teilweise erstmals der Öf-
fentlichkeit vorgestellt werden.
Samugheo gehörte zu den wich-
tigsten Fotografinnen der Nach-
kriegszeit und erlangte vor allem
mit ihren Arbeiten mit Filmstars
wie Monica Vitti, Claudia Cardi-
nale und Sophia Loren sowie ita-
Dorian Gray wurde zur Diva
der italienischen Kinos
Die Schau-
spielerin
Dorian Gray
in einer Auf-
nahme der
Fotografin
Chiara
Samugheo.
Foto: Chiara
Samugheo.