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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MAI/JUNI 2016

3

die Musikkapelle Sexten. Um

1850 bekam der Chor eine neue

Orgel, die 1895 durch eine neue

ersetzt wurde. Sogar der nam-

hafte Kirchenmusiker Vinzenz

Goller scheint von 1893 bis 1899

in den Geschichtsbüchern als

Leiter des Sextner Kirchencho-

res auf und gründete sogar ein

kleines Streichorchester, das den

Chor bei kirchlichen und weltli-

chen Feiern unterstützte. Der

Kirchenchor Sexten zählt im Tal

zu den tragenden Vereinen rund

um das kulturelle Leben im

Dorf. Hans Reider führte den

Chor ab den 1970er-Jahren zu

hohem Niveau, Ruhm und Anse-

hen. Vor zwei Jahren übernahm

ich den Chor von ihm.“

Wie viele Mitglieder gibt es?

Patzleiner:

„Der Chor be-

steht aus 45 Sängerinnen und

Sängern. Er kommt im Jahr auf

rund 90 Auftritte und noch ein-

mal so viele Proben. Beim er-

sten Gesamttiroler Wertungs-

singen 2001 belegte der Kir-

chenchor Sexten den zweiten

Platz. Die Auftritte sind vor-

wiegend in Südtirol. Der Chor

hat aber auch schon in Salz-

burg, Altötting, Prag, Budapest

und Rom gesungen. Anlässlich

des 250. Geburtstages ist eine

Reihe von musikalischen Ver-

anstaltungen geplant.“

Was zum Beispiel?

Patzleiner:

„Am 11. Juni fin-

det das Jubiläumskonzert statt –

um 20.30 Uhr in der Pfarrkirche

Sexten. Unter dem Motto

‚Stimmt an die Saiten‘ bringt der

Chor musikalische Leckerbissen

von F. Mendelssohn Bartholdy,

K. Jenkins, H. Reider, J. Rutter

und Johann Sebastian Bach zur

Aufführung. Der Jubelchor wird

von seinem bewährten Orchester

instrumental unterstützt. Das

Konzert ist so auch gewisserma-

ßen eine Zeitreise durch 250

Jahre Kirchenmusik.“

Herr Patzleiner, welche Be-

weise hat man für das Alter

des Kirchenchores Sexten?

Patzleiner:

„Die ersten ur-

kundlichen Erwähnungen gehen

auf einen Stiftsbrief des Jahres

1766 zurück. Der Sextner Welt-

priester Veit Stabinger, Kurat

von Berwang in Außerfern/

Nordtirol, stiftete im genannten

Jahr ein Seelen- und Lobamt für

sich und seine Freunde. ‚In der

Ausweisung der abgereiften

Zinsen von den 300 Gulden

Stiftskapital wurden 24 Kreuzer

den Kirchensingern zugespro-

chen.‘ Das war der Beweis, dass

bereits vor 250 Jahren eine

Gruppe von Sängern bestand,

die regelmäßig die Gottesdien-

ste mit Liedern und Gesängen

verschönerte.“

Gibt es noch weitere Auf-

zeichnungen?

250 Jahre sind eine lange Zeit – besonders für einen Kirchenchor. Jener in

Sexten zählt zu diesen Traditionschören mit langer Geschichte. Chorleiter

Alexander Patzleiner im „PTV“-Interview.

Der Sextner Kirchenchor ist

ein Vierteljahrtausend alt

Wer war der erste nament-

lich bekannte Leiter des Kir-

chenchores Sexten?

Patzleiner:

„Er hieß Anton

Rogger, geboren am 8. August

1823. Der musikalisch außeror-

dentlich begabte Sextner grün-

dete Mitte der 1850er Jahre auch

Patzleiner:

„Leider sind wei-

tere Aufzeichnungen über den

Chor, die in der Pfarrchronik

festgehalten waren, beim Groß-

brand im Sommer 1915 – aus-

gelöst von den kriegerischen

Handlungen des Ersten Welt-

krieges – zerstört worden.“

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Der Kirchenchor Sexten feiert am 11. Juni mit einem Konzert sein 250-Jahr-Jubiläum.

Eine Aufnahme des Kirchenchors Sexten um 1910. Chorleiter

Josef Kiniger (hinter dem Tisch) stand dem Chor bis zu seinem Ab-

leben im Jahr 1965 vor.

Alexan-

der

Patzlei-

ner leitet

seit Jah-

ren den

Kirchen-

chor

Sexten.

Fotos:

Chri-

stian

Tschurt-

schen-

thaler