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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MAI/JUNI 2016

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Zubereitet als Brotauf-

strich, Gelee, Kompott,

Konfitüre, aber auch als

Saft, Shake oder im

Salat sind Beeren echte

Alleskönner. Die meisten

heimischen Beeren las-

sen sich tiefgekühlt das

ganze Jahr über genie-

ßen. Der Südtiroler Meis-

terkoch Gerhard Wieser

im „PVT“-Interview.

und hinter ihrer lateinischen

Bezeichnung ‚Fragaria grandi-

flora’ steckt wahrscheinlich

auch der Grund für ihre Be-

liebtheit. Die Bezeichnung lei-

tet sich vom lateinischem ‚fra-

gare’ ab, was auf Deutsch ‚duf-

ten’ heißt. Diese zu den

Rosengewächsen gehörenden

Beeren sind wahre Vitamin-

bomben: Sie enthalten Vitamin

C, Kalzium, Kalium und Bal-

laststoffe, wie Pektine und Zel-

lulose, die eine gesunde Ver-

dauung fördern. Ab April/Mai

bis Juli sind die süßen roten

Beerenherzen reif zum Pflük-

ken.“

Wie unterscheidet man die

verschiedenen Erdbeeren?

Wieser:

„Grundsätzlich zwi-

schen der kleinen, süßen Wald-

erdbeere und der mengenmäßig

wesentlich bedeutenderen Gar-

tenerdbeere. Diese wiederum

unterteilt man in die große Ana-

naserdbeere und in die von der

Walderdbeere abstammende

Monatserdbeere. Große dunkle

Früchte sehen toll aus, kleine

hellere Sorten sind aber oft aro-

matischer. Für Konfitüren und

Kompott eignen sich vor allem

aromatische, leicht säuerliche

Sorten. Von der süßen Power-

frucht gibt es inzwischen hun-

derte von Sorten, unter anderem

sogar eine Albino-Erdbeere in

einem untypischen Weiß.“

Woran erkennt man gute,

reife Erdbeeren?

Wieser:

„Reife Früchte sind

leuchtendrot und glänzen. Sie

haben weder grüne Spitzen

noch weißlich-gelbe Ränder.

Ihre Stiele und Kelchblätter

sind frisch. Reife Erdbeeren

sollten frei von Druckstellen

sein, und ihr Stiel lässt sich

leicht ablösen.“

denn Erdbeeren werden in kon-

ventionellemAnbau oft mit Pe-

stiziden behandelt. Biosorten

sind häufig auch aromatischer.“

Wo gibt es die besten Erd-

beeren?

Wieser:

„Wer größere Men-

gen kaufen möchte, sollte das

auf dem Markt tun. Noch bes-

ser im eigenen Garten oder

beim Obstbauer selber ernten.

Und am besten vormittags, da

sind sie aromatischer.“

Kann man fürs Einkochen

auch überreife Früchte ver-

wenden?

Wieser:

„Erdbeeren verder-

ben rasch. Daher sind für Kon-

fitüren einwandfreie Früchte

notwendig. Bei Erdbeeren aus

dem eigenen Garten oder vom

Feld dürfen weichere nur dabei

Und wenn sie nicht rot sind?

Wieser:

„Die Farbe kann trü-

gerisch sein: Je nach Sorte gibt

es hell- und tiefrote Erdbeeren,

aber es gibt auch weiße Züch-

tungen auf dem Markt. Deshalb

gilt eher: Reife Erdbeeren duf-

ten intensiv!“

Wie lange und auf welche

Weise kann man Erdbeeren la-

gern?

Wieser:

„Erdbeeren müssen

ungewaschen gelagert werden.

Gleich nach dem Kauf oder der

Ernte einzeln und nicht zu eng

auf ein Tablett oder Teller

legen. Unbedeckt im Kühl-

schrank lassen sie sich maximal

ein bis zwei Tage aufbewahren.“

Sind Biofrüchte besser?

Wieser:

„Auf jeden Fall,

Kaltes Beeren-

süppchen mit

Cornflakes

Für 2 Personen

Zutaten:

50 g Schwarzbeeren,

50 g Himbeeren, 100 g Erdbeeren,

125 g Naturjoghurt, 30 ml Milch,

3 EL Zucker, 1 TL Zitronensaft.

Weiteres:

60 g Schwarzbeeren, 60 g

Himbeeren, 60 g Erdbeeren, gevier-

telt, 20 g Cornflakes zum Garnieren,

Staubzucker zum Bestreuen.

Zubereitung:

Schwarzbeeren,

Himbeeren und Erdbeeren wa-

schen und mit Naturjoghurt,

Milch, Zucker und Zitronensaft im

Mixer fein pürieren. Das Süpp-

chen eventuell durch ein Sieb pas-

sieren.

In tiefe Teller füllen, mit Schwarz-

beeren, Himbeeren, geviertelten

Erdbeeren und Cornflakes garnie-

ren, mit Staubzucker bestreuen

und servieren.

Tipps:

• Sie können statt Zucker auch

Honig oder Stevia verwenden.

• Als Garnitur passt, je nach Jah-

reszeit, Zitronenmelisse, Pfeffer-

minze oder Waldmeister.

• Ersetzen Sie die Beeren durch

Pfirsich-, Ananas- oder Melo-

nenwürfel.

• Statt Cornflakes können Sie

auch Haferflocken verwenden.

Rezept

von Meisterkoch

Gerhard Wieser

Sommerzeit ist Beerenzeit

Herr Wieser, eine der wich-

tigsten Beeren für die heimische

Küche ist wohl die Erdbeere.

Wieser:

„Ja. Die Erdbeere ist

die Königin des Beerenobstes

Weitere Tipps

Zu Hause sollten Sie die Erdbeeren

aus der Verpackung nehmen, vor

allem das Aufbewahren in Behältern

aus Plastik ist sehr schlecht, da die

unteren Beeren dabei zu schwitzen

beginnen und rasch verderben.

Walderdbeeren im stehenden

Wasser waschen, weil die kleinen

Früchte empfindlich sind.

Die Lagerung von Walderdbeeren

ist nicht zu empfehlen. Sie müssen

sofort verzehrt, verarbeitet oder ein-

gefroren werden.

Mit etwas Zitronensaft zubereitet

schmecken Erdbeeren besonders

aromatisch.

Erdbeeren sind aufgrund ihres

kräftigen Aromas sehr gut für Frucht-

saucen, Konfitüren, Säfte, Bowlen

und Kaltschalen geeignet.

Eine interessante Kombination,

die Sie unbedingt probieren sollten,

sind Erdbeeren mit Balsamicoessig.

Eine gute geschmackliche Ergän-

zung bilden Zitronenmelisse und

Minze.