WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2016
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In Südtirol werden ange-
sichts der zu erwartenden Zu-
nahme flüchtender Menschen
in den nächsten Monaten lan-
desweit 700 zusätzliche Auf-
nahmeplätze für Asylantrag-
steller vorbereitet. In enger
Absprache mit den Bezirksge-
meinschaften und den Ge-
meinden sollen die im Rah-
men des gesamtstaatlichen
Verteilungsschlüssels zuge-
wiesenen Menschen mög-
lichst ausgewogen auf die
Südtiroler Bezirke und Unter-
bezirke aufgeteilt werden.
Wenig Freude
„Die Freude in den Bezirken
und in den Gemeinden hält
sich erwartungsgemäß in Gren-
zen. Es ist aber allen klar, dass
auch in Südtirol eine gewisse
Solidarität den flüchtenden
Menschen gegenüber aufge-
bracht werden muss und dass
die vom Staat vorgegebenen
Quoten zu erfüllen sind“, erklärt
Landesrätin Martha Stocker.
Für ca. drei Viertel der zusätz-
lich notwendigen Plätze gibt es
bereits konkrete Vorstellungen.
„Einige werden in den nächsten
Tagen und Wochen auf ihre
Eignung überprüft.“
Bozen und Wipptal
sind ausgenommen
In folgenden Bezirken sollen
folgende zusätzliche Aufnah-
meplätze für Asylantragsteller
geschaffen werden: im Burg-
grafenamt 102 Plätze, im Ei-
sacktal 139, im Pustertal 153,
in Salten-Schlern 91, im Über-
etsch-Unterland 161 und im
Vinschgau 54. „Von den Be-
rechnungen ausgenommen
sind die Stadtgemeinde
Bozen, da diese im Verhältnis
zur Bevölkerung bereits deut-
lich mehr Asylbewerber auf-
nimmt als die restlichen Be-
zirke, sowie das Wipptal, das
die vorgesehene Quote fast
erfüllt und für welchen die
Grenzsituation berücksichtigt
wird“, so Stocker.
Pustertal nimmt weitere
Asylwerber auf
Südtirol rüstet sich für die Aufnahme weiterer Asylwer-
ber. Allein im Pustertal sollen über 150 Plätze geschaf-
fen werden.
Landesrätin Martha Stocker.
Der Passübergang Staller
Sattel (2.052 m), der das Ost-
tiroler Defereggental mit dem
Südtiroler Antholzer Tal verbin-
det, ist am 25. Mai ab 17 Uhr
wieder benützbar. Die Über-
fahrt von Österreich nach Ita-
lien ist zu jeder vollen Stunde,
von Italien in Richtung Öster-
reich immer zur halben Stunde
– jeweils 15 Minuten lang –
möglich. Eine entsprechende
Ampelregelung besteht. Auf
der italienischen Seite gilt ein
Fahrverbot für Busse und
Wohnmobile.
Ab Mittwoch, 25. Mai, ist der Passübergang Staller Sattel wieder
für den Verkehr geöffnet.
„Um die Hochschulbildung
zu fördern und um den ange-
henden Studierenden auch
den Zugang zu deutschspra-
chigen Hochschulen und Uni-
versitäten zu ermöglichen,
werden einerseits Stipendien
gewährt, Fahrtkosten rücker-
stattet, Leistungsprämien zu-
erkannt, aber auch Heimplätze
in österreichischen Universi-
tätsstädten reserviert“, erklärt
Landeshauptmann Arno Kom-
patscher. Deshalb stellt das
Land über Vereinbarungen
nun 290 Heimplätze – 80
Plätze in Innsbruck und wei-
tere 210 in anderen österrei-
chischen Universitätsstädten.
Standards
Die Heime verfügen über
folgende Standards: Einzel-
oder maximal Doppelzimmer,
Küche im Zimmer oder min-
destens eine pro Stockwerk
und Internetanschluss im
Zimmer.
Der Betrag zur Reservie-
rung eines Heimplatzes be-
trägt maximal 550 € plus
Mwst. pro Jahr. Kriterien für
die Zuweisung der Heim-
plätze sind die Wiederauf-
nahme, die wirtschaftliche
Bedürftigkeit und die chrono-
logische Reihenfolge der An-
meldungen.
Laut Astat-Erhebung stu-
dierten 2013/2014 über 5.160
Südtiroler an Österreichs
Hochschulen. 63,4 % davon
in Innsbruck, 26,2 % in Wien
und die übrigen 10,4 % teilten
sich auf Graz, Salzburg, Linz
und Leoben auf.
Fast 300 österreichische Heimplätze
für Südtiroler
Die Landesregierung hat für 290 Südtiroler Plätze in
Studentenheimen in Österreich reserviert.
Staller Sattel ab 25. Mai wieder offen
Statt ursprünglich rund 2
km soll die Umfahrung von
Kiens nun 2,7 km lang wer-
den. Verlängert wird die
Trasse im Osten in Richtung
Bruneck. „Damit wollen wir
die Zufahrten in der Industrie-
zone besser zu regeln, da die
Gemeinde in diesem Bereich
Umgestaltungen vornimmt“,
erklärt Landesrat Florian
Mussner. „Die Kosten für die
Umfahrung bleiben mit vo-
raussichtlich rund 53 Mio € je-
doch gleich“, betont Mussner.
Kompensiert werden die Kos-
ten für die Verlängerung der
Trasse durch einen kürzeren
Tunnel. Dazu wird die Tunnel-
einfahrt im Westen um 240 m
in Richtung Nord verschoben.
Damit hat der Umfahrungs-
tunnel eine Länge von 950 m
und fällt in eine andere Kate-
gorie. „Dies bedeutet weniger
Installationen.“ Die offene
Trasse soll mit Lärmschutz-
wänden ausgestattet werden.
Tempolimit
Für die Umfahrung ist eine
Fahrgeschwindigkeit von 70
bis 80 km/h vorgesehen.
Der Tunnel besteht aus einem
870 m bergmännischen
Abschnitt und einem 80 m
langen Abschnitt in Deckel-
bauweise und wird eine Fahr-
bahnbreite von 8,5 m haben.
Der 1,77 km lange offene
Abschnitt der Umfahrung soll
über zwei Fahrbahnen mit je
3,5 m Breite verfügen.
Voraussichtlich sollen die
Arbeiten 2018 ausgeschrie-
ben werden.
Änderungen bei Umfahrung Kiens
Bei den technischen Daten für die Umfahrung von
Kiens gab das Land nun Änderungen bekannt.
Die Kosten von 53 Mio € bleiben aber gleich.