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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

FEBER/MÄRZ 2016

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HerrWieser, wie ist es um den

Nährwert des Brotes bestellt?

Wieser:

„Neben den Kartof-

feln ist das Brot unser Haupt-

lieferant für Kohlenhydrate in

Form von Stärke. Auch zur De-

ckung des Eiweißbedarfs trägt

das Brot wesentlich bei. Dieses

Eiweiß ist zwar biologisch

nicht so wertvoll wie tierisches,

durch den gleichzeitigen Ver-

zehr von Milch, Käse, Topfen,

Eiern, Fisch, Wurst oder

Fleisch als Brotbelag oder Bei-

lage wird das Broteiweiß aber

aufgewertet.“

Was gibt der Mineralstoff-

gehalt an?

Wieser:

„Er gibt an, wie hoch

der Anteil des ganzen Getreide-

korns im Mehl ist. Je niedriger

der Ausmahlungsgrad, desto hel-

ler und stärkereicher, je höher,

umso dunkler und ballaststoff-

reicher ist das Mehl. Vollkorn-

schrot, für den das ganze Korn

vermahlen wird, hat einen Aus-

mahlungsgrad von knapp 100 %.

Auskunft über den Ausmah-

lungsgrad gibt der auf der Mehl-

packung angegebene Mineral-

stoffgehalt, der durch Veraschen

von Mehl ermittelt wird.“

Also, je höher der Mineral-

stoffgehalt, umso vollwertiger

ist das Mehl?

Wieser:

„Ja. Das lebendige,

keimfreie Getreide enthalten

fast alle Nährstoffe, die für eine

natürliche, vollwertige Ernäh-

rung lebenswichtig sind. Große

Bedeutung haben dabei Keim-

und Randschichten des Korns.

Die ‚Naturkonserve’ Korn er-

hält diese Vitalstoffe jahrelang

frisch. Aber schon innerhalb

weniger Stunden nach dem

Mahlen zersetzen sich viele

dieser Stoffe.“

Wie wird Brot gebacken?

Wieser:

„Brot wird immer

sehr heiß gebacken. Während

des Backens durchläuft der

Teig drei Phasen. In der ersten

Phase dehnen sich die Gasbläs-

chen im Teig aus und treiben

ihn ziemlich rasch in die Höhe.

In der zweiten Phase verfestigt

sich der Teig und in der dritten

Brot liefert Kohle-

hydrate und Eiweiß

Brot ist seit jeher eines der Grundnahrungsmittel

des Menschen und Symbol für Nahrung. Der

Südtiroler Meisterkoch Gerhard Wieser über den

Wert des Brotes im „PVT“-Interview.

Phase setzt der Bräunungspro-

zess ein, es bildet sich eine

Kruste. Weizenbrote und Wei-

zenschrotbrote sind bei mittle-

rer Temperatur (etwa 180 bis

200 Grad) zu backen. Roggen-

brote und Roggenschrotbrote

sowie gemischte Schrotbrote

werden immer bei höchstmög-

licher Anfangstemperatur (etwa

220 bis 240 Grad) und absin-

kender Endhitze gebacken.

Süße Brote werden bei der glei-

chen Temperatur wie Kuchen

und Mehlspeisen (etwa 160 bis

180 Grad) gebacken.“

Wie sollte man Brot lagern?

Wieser:

„Nach wie vor ein

guter Platz zum Aufbewahren

sind Brotkästen oder Brottöpfe.

Man muss jedoch unbedingt

auf peinliche Sauberkeit ach-

Sultaninen-

brötchen

Für etwa 25 Brötchen (etwa 1 kg Teig)

Zutaten:

250 ml Milch, 20 g Hefe,

30 g Honig, 250 g Mehl,

250 g Weizenvollkornmehl, 1 Eigelb,

40 g Butter, 1 EL Rum, 100 g Sulta-

ninen, 15 g Salz

Weiteres:

Ei zum Bestreichen

Zubereitung:

Die Milch erwärmen

und mit der zerbröselten Hefe und

Honig verrühren, bis sich die Hefe

aufgelöst hat. Nun Mehl, Weizenvoll-

kornmehl, Eigelb, weiche Butter,

Rum, Sultaninen und Salz zur aufge-

lösten Hefe geben und zu einem ge-

schmeidigen Teig kneten. Den Teig

in einer Schüssel mit einem Tuch

zugedeckt bei 35 Grad auf das dop-

pelte Volumen aufgehen lassen.

Fertigstellung:

Den Teig teilen und

zu zwei Strängen formen, dieselben

in insgesamt 25 Stücke schneiden

und zu kleinen Kugeln schleifen. An-

schließend auf ein Backblech geben

und zugedeckt nochmals an einem

warmen Ort bei 35 Grad etwa 20 Mi-

nuten aufgehen lassen.

Anschließend mit Ei bestreichen und

im vorgeheizten Backrohr backen.

Backtemperatur:

200 Grad

Backzeit:

etwa 18 Minuten

Tipps:

1. Sie können auch andere Trocken-

früchte wie Korinthen, Marillen,

Zwetschgen verwenden oder Nüsse.

2. Das Sultaninenbrot schmeckt im

warmen Zustand zu einer kalten Vor-

speise sehr gut.

3. Die Brötchen nicht zu eng auf das

Backblech geben, da sie beim Ba-

cken etwas aufgehen.

Rezepte

von Meisterkoch Gerhard Wieser