INTERVIEW
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2015
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Herr Pramstaller, warum gibt
es erst jetzt wieder eine Schüt-
zenkompanie in eurem Dorf?
Pramstaller:
„Wie im restli-
chen Land wollten tatkräftige
Männer auch in St. Georgen
nach dem Zweiten Weltkrieg
wieder eine Schützenkompanie
aufstellen. Es gab immer wieder
Versuche. Doch im Juni 1961
löste die Feuernacht im Land
heftige Reaktionen des italieni-
schen Staates aus: Verbot des
Schützenbundes, ebenso des
Tragens einer Schützentracht. So
zerschlugen sich die Pläne der
Wiedergründung einer Schützen-
kompanie in St. Georgen – auch
nicht zuletzt wegen des Wider-
standes im Dorf selbst.“
Was tat man stattdessen?
Pramstaller:
„So wurde
eine Ortsgruppe des Südtiroler
Kriegsopfer- und Frontkämpfer-
verbandes gegründet. Die Fahne
der Schützen begleitete die
Frontkämpfer und Heimkehrer
auf ihrem letzten Weg auf den
Ortsfriedhof. Auch bei den Pro-
zessionen an den großen Feier-
tagen wurde sie mitgetragen.
Doch die Zahl der ehemaligen
Frontkämpfer wurden immer
weniger, und die Gebrechen
aufgrund des Alters dieser
Männer führten dazu, dass
das Tragen der Schützenfahne
von ,neuen‘, jüngeren Männern
übernommen wurde. So tragen
seit Fronleichnam 1995 Andreas
Aichner, Elmar Hellweger und
Christian Unterfraner für die
Frontkämpfer die Fahne bei den
Prozessionen, Beerdigungen
und anderen Feierlichkeiten.“
Wie viele Mitglieder hat die
wieder gegründete Schützen-
kompanie St. Georgen?
Pramstaller:
„23 Männer.
Wir wünschen uns natürlich
noch weitere – vor allem
100 Jahre lang gab es keine Schützenkompanie
in St. Georgen – erst im vergangenen Dezember
hob man erneut eine Kompanie aus der Taufe.
Hauptmann wurde Werner Pramstaller (geb.
1959), der aus einer alten St. Georgener Familie
(zum Jörgina Schmied) stammt. Pramstaller im
„PVT“-Interview.
Großes Interesse bei der Gründungsversammlung.
Vorne v. l.: BzMjr. Haymo Laner, Olt. Elmar Hellweger, Hptm. Werner Pramstaller, FLt. Andreas Aichner, LKdt. Elmar Thaler;
hinten: Utj. Patrick Brugger, Lt. Helmut Auer, Obj. Christoph Huber, Fhr. Julian Kammerer.
St. Georgen hat wieder
