VP 2015 02 - page 9

UMFRAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2015
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bend ist. Bei der Frage der Re-
levanz eines Eigenheims sinkt
die Quote bereits auf 75 %,
während das Angebot an öf-
fentlichen Dienstleistungen für
die Pustertaler mit 72 % noch
eine große Bedeutung hat. Die
Qualität der Internetverbindung
ist für die Belluneser mit 50 %
ausschlaggebend für die Ar-
beitsplatzwahl, während dieses
Kriterium im Pustertal (42 %)
und Osttirol (35 %) an Bedeu-
tung verliert. Mehr als die
Hälfte der Befragten aus dem
Pustertal und aus Osttirol stel-
len sich die Zukunft in dem Ort
vor, in dem sie wohnen. Im
Belluno ist es anders: nur 32 %
können sich vorstellen, in Zu-
kunft im Oberen Belluno zu
leben, 19 % zieht es ins Aus-
land.“
In welchen Sektoren sehen
die Jugendlichen in Zukunft
bessere Arbeitsmöglichkeiten?
Kollreider:
„Da gibt es wie-
der bemerkenswerte Unter-
schiede zwischen den Regio-
nen. 61 % der Belluneser sehen
die Land- und Forstwirtschaft
Wird der alpine Raum nicht
auch oft für die Arbeit benötigt?
Kollreider:
„Osttirol hat hier
am wenigsten Zustimmung. 75
% der Teilnehmer sehen keinen
notwendigen Zusammenhang.
Im Belluno gibt es schon eine
größere Bindung zwischen der
Arbeit und dem Lebensraum:
38 % glauben, dass ohne das al-
pine Umfeld die Arbeit nicht
möglich wäre. Im Pustertal sind
die Verhältnisse ca. 50:50.“
Wie werden das Straßennetz
und das Angebot an öffent-
lichen Verkehrsmitteln beur-
teilt?
Kollreider:
„Das Straßennetz
wird in Osttirol und im Puster-
tal gleichermaßen ausreichend
angesehen (ca. 80 %), während
im Belluno lediglich eine
Zufriedenheit von 50 % vor-
liegt. Eklatante Unterschiede
kommen bei der Frage nach
dem Angebot an öffentlichen
Verkehrsmitteln zu Tage. 80 %
der Pustertaler beurteilen das
Angebot als ‚sehr‘ oder ‚ziem-
lich‘ gut. In Osttirol ist die Zu-
friedenheit mit 25 % schon sehr
gering. Das Belluno mit 9 %
Zufriedenheit hat diesbezüglich
den größten Aufholbedarf.“
Wie bewerteten die Befrag-
ten die Lebensqualität?
Kollreider:
„Da gibt es zwi-
schen den drei Regionen zum
Teil sehr große Unterschiede:
So beurteilen die Pusterer ihre
Mietkosten in keinster Weise
als angemessen (17 %), wäh-
rend Osttirol mit 59 % den
höchsten Zufriedenheitswert
aufweist. Die Belluneser sehen
das Angebot an öffentlichen
Jugendlichen. Noch besser sind
die Werte in Osttirol (66 %)
und im Pustertal (73 %).“
Welche Schlussfolgerung
ziehen Sie daraus?
Kollreider:
„Zusammenfas-
send ist bemerkenswert, dass
die jugendlichen Teilnehmer im
Belluno einer Arbeit nachge-
hen, die zum überwiegenden
Teil weder ihremAusbildungs-
stand entspricht noch die ein-
gebrachten Fähigkeiten ent-
sprechend entlohnt werden.
Das ist im Pustertal und in Ost-
tirol besser, wenngleich auch
hier negative Werte von 20 bis
30 % feststellbar waren.“
Sind die Befragten der Mei-
nung, in der Stadt leichter
einen Arbeitsplatz zu finden?
Kollreider:
„Vor allem die
Osttiroler sind dieser Meinung
(85 %), während das im Puster-
tal ganz anders ist: lediglich
42 % glauben, dass sie in der
Stadt leichter eine Arbeit finden
würden.“
Warum wollen die Befragten
überhaupt im Südtiroler Pu-
stertal, Osttirol oder Belluno
arbeiten?
Kollreider:
„Dazu geben 90
% in allen drei Regionen an,
dass einerseits die Nähe zur Fa-
milie und zu Freunden wichtig
ist und andererseits auch die
Umweltqualität ausschlagge-
als einen zukunftsträchtigen
Sektor an, nur 23 bzw. 12 % der
Pusterer bzw. Osttiroler sehen
das für ihre Region so. Die in
früheren Jahrzehnten starke In-
dustrie im Belluno ist offenbar
kein Zukunftssektor dort (13
%). In Osttirol haben immerhin
25 % der Befragten die Mei-
nung, dass die Industrie bessere
Arbeitsmöglichkeiten bieten
wird. Als sehr zukunftsträchtig
wird in allen Regionen der
Tourismus gesehen, am stärk-
sten im Belluno (77 %). Osttirol
sticht noch mit 54 % bei den
sozialen Diensten hervor. Das
Pustertal sieht den Sektor EDV,
Technik mit knapp 30 % am
ehesten als Zukunftsbranche.“
Konnten die Befragten die
Arbeitsituation in ihren Nach-
barregionen einschätzten?
Kollreider:
„Nur bedingt.
So wissen 71 % der Osttiroler
nichts über den Belluneser
Arbeitsmarkt, während das
Belluno offenbar am ehesten
die Arbeitsmärkte vom Puster-
tal und Osttirol einschätzen
kann. Insgesamt kommt das
Belluno bei dieser Betrachtung
am schlechtesten weg – die Ar-
beitsmöglichkeiten dort werden
sowohl von den Teilnehmern
aus dem Pustertal, aus Osttirol
als auch von den Bellunesern
selbst als schlecht eingestuft.“
Diensten nur zu 48 % als aus-
reichend. Die größte Zufrie-
denheit gibt es diesbezüglich
im Pustertal mit 85 %! Osttirol:
66 %. Für die Lebensqualität
sind auch die Angebot im
Kultur- und Freizeitbereich
relevant. Auch hier bildet das
Belluno mit 21 % das abge-
schlagene Schlusslicht. Osttirol
fällt mit 45 % gegenüber dem
Pustertal mit 60 % auch noch
deutlich ab.“
Wie schaute die Alters- und
Bildungsgradverteilung der
Befragten aus?
Kollreider:
„In Osttirol war
der größte Anteil der Teilneh-
mer zwischen 18 und 24 Jahre
(44,1 %). Dafür haben aber
„nur“ 40 % der Teilnehmer
einen Studienabschluss. Das
Belluno steuert den höchsten
Anteil an Akademikern bei.
55,6 % der Teilnehmer im Bel-
luno haben einen akademi-
schen Grad. Den größten Anteil
an älteren Teilnehmern (zw. 30
und 34 Jahre) lieferte mit 36,5
% das Pustertal.“
Interview: Martina Holzer
natürlich Tracht.
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kommen
in Tracht.
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Das Gehalt entspricht den
Fähigkeiten, nur 50 % der
Bellunesen sehen darin eine
Übereinstimmung.
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