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fand

„der Nothdurfter

Tone”

, wie er in Gaimberg

als solcher bekannt und ge-

nannt wurde, in der Familien-

grabstätte neben seinem Sohn

Klaus im Gaimberger Fried-

hof. Es erfolgte dies wohl auf

eigenen Wunsch, hatte Tone

zu Gaimberg doch einen be-

sonderen Bezug. Etliche Jah-

re war er in unserer Gemein-

de als „Briefträger“ tätig, war

auch Mitglied der Musikka-

pelle und er verbrachte vor

allem seine Jugendjahre hier.

Die Familie Nothdurfter kam

durch die Kriegswirren des

vorigen Jahrhunderts von

Prettau (Südtirol) nach Ostti-

rol. Zuerst lebte man in Prä-

graten, kam dann nach eini-

gen „Zwischenstationen“ wie

z. B. Oberdrum Anfang der

30er Jahre nach Gaimberg

und pachtete dort den „Plo-

jerhof“.

Die Eltern Josef und Mari-

anne hatten 12 Kinder, sechs

Töchter und sechs Söhne,

wovon der „Valtl“ in Gaim-

berg in einem Kindergrab

bestattet wurde. Vater Josef

war als Milchfuhrmann tätig

und versah auch mittels Pfer-

defuhrwerk zahlreiche Boten-

und Transportdienste. Mutter

Marianne galt als begnadete

Klöpplerin und trug auf diese

Weise zum Lebensunterhalt

bei. „Beim Plojer war’n ma

am längsten und da ging’s

uns auch am besten“ war eine

öfters gemachte Feststellung

von Mutter Marianne. Die

Töchter, durchwegs „schiane

Mentscha“ stellten begehr-

te Partnerinnen bei diversen

Kirchtagen und großen Bau-

ernhochzeiten dar. Bis 1951

lebte man am „Plojerhof“,

dann wurde der „Iselhof“ in

Lienz das neue Zuhause. Im

Laufe der Jahre gründeten

alle aus dieser großen Familie

ihre eigene Existenz. Anton

Nothdurfter ging 1959 mit

Therese Gander die Ehe ein,

mit vier Kindern war diese

gesegnet. Der älteste Sohn

Klaus heiratete Petra Grid-

ling und wohnte mit seiner

Familie nun in Gaimberg.

Seiner schweren Erkrankung

erlag Klaus Nothdurfter am

3. August, Vater Anton folgte

ihm im Tode am 30. Oktober

2017. Am 4. November wur-

de er im engsten Familien-

kreis im Grabe seines Sohnes

beigesetzt. Nach dem Ster-

begottesdienst in der Stadt-

pfarrkirche „St. Andrä“, von

einer Bläsergruppe der MK

Gaimberg umrahmt, beglei-

tete Vikar Alban Ortner auch

die Beisetzung im Gaimber-

ger Friedhof.

Seine letzte Ruhestätte...

Das Bild entstand Anfang der 40ger Jahre am Hofplatz beim

„Plojer“; im Hindergrund das „Gaber“ Haus. Hintere Rei-

he: Fane, Kathl, Seppl, Moidl; Vordere Reihe: Naz, Marian-

ne, Jule, Mutter Marianne, Peter, Vater Josef, Thresl, Lois

und ganz rechts sitzend Tone.

Den älteren Gaimbergern...

wird sie noch in Erinnerung

sein, die

“Peheim Martha”.

Als Sennerin auf der „Peheim

Alm“ war Martha Walder

in den 50er und 60er Jahren

weitum bekannt. Ihre Tierlie-

be, ihre Freude an der Natur

und ihre Sachkenntnis in der

Almwirtschaft verschafften

ihr Anerkennung und Res-

pekt. Gerne kehrte man in der

„Peheim Hütte“ ein, sei es zu

einem kleinen „Hoagascht“

oder zu „an Stamperle Preg-

ler“.

Im Jahre 1968 ehelichte sie

den Witwer Georg Wallner

aus Heiligenblut und war ihm

bis zu seinem Tode im Jahre

1991 eine liebevolle Ehefrau

und Mutter der gemeinsamen

Tochter Maria Theresia. Mar-

tha fühlte sich in Heiligenblut

bald daheim und integrierte

sich bestens in das Dorfleben.

Besondere Freude machten

ihr der Dienst in der Kirche

und die Pflege der Bräuche

durch das Kirchenjahr.

Am 24. November 2017 ver-

starb Martha Wallner im 84.

Lebensjahr im Pflegeheim

Winklern. Die letzten Jahre,

umsichtig und wirklich vor-

bildlich betreut von Toch-

ter Maria (vereh. Rupitsch),

waren beschwerlich. „Wenn

Gott uns heimruft, ist unse-

rer Seele höchster Feiertag“.

Martha wird das nach der lan-

gen Mühsal ganz bestimmt so

empfunden haben. Die letzte

Ehre erwiesen Martha neben

der heimischen Trachtenfrau-

engruppe, dem Kirchenchor

Heilgenblut und zahlreicher

Verwandten auch etliche

„Weggefährten“ aus Gaim-

berg. Möge Martha nun in

Gottes Frieden ruhen!

Die vier „Peheim Schwestern“, wovon heute noch Maria

Baur imWohn- und Pflegeheim Lienz lebt; v. l.:Anna Dureg-

ger († 2007), Martha Wallner († 2017), Maria Baur und Aloi-

sia Kollnig († 2017).

Foto: privat

Foto: privat