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ummer
58 - D
ezember
2017
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achrufe
Diese Worte galten Herrn
Klaus Nothdurfter
, der nach
langer Krankheit am 3. Au-
gust seine Reise in die ewi-
ge Heimat antreten konnte.
„Unser Klaus wurde am 04.
Juni 1961, einem Sonntag, in
Lienz geboren. Er war bereits
als Kind humorvoll, unter-
nehmungslustig und jederzeit
zu Späßen aufgelegt. Diese
Eigenschaften behielt er sich
sein ganzes Leben lang, auch
und besonders während sei-
ner langen Krankheit.
In seiner Kindheit und Ju-
gendzeit entwickelte er eine
große Sammelleidenschaft.
Neben Mineralien aus den
heimischen Bergen und den
Briefmarken waren es vor al-
lem auch die Schmetterlinge,
denen er bei jeder Gelegenheit
nachjagte. So versuchte er
mit Freunden zu später Stun-
de rund um die Pfarrkirche
in Lienz Nachtfalter zu erwi-
schen. Dabei vergaß er - wie
Jugendliche nun einmal so
sind - die Zeit und hatte nach-
her Diskussionsbedarf mit
seinen Eltern. Seine Schmet-
terlingssammlung schaffte es
sogar zu gewisser regionaler
Berühmtheit, da sogar eine
Kindergartengruppe
unan-
gemeldet erschien, um die
Sammlung zu besichtigen.
Neben seiner Sammelleiden-
schaft war auch der Sport
sehr wichtig für ihn. Der
Fußball hatte es ihm angetan,
mehrere Vereine verstärkte
er mit seiner Kopfballstärke.
Das Schachspiel zählte eben-
so zu seinen Hobbies. Und
auch das elegante Herunter-
wedeln auf den Schipisten
genoss er stets. In den letz-
ten Jahren waren es eher die
gemütlichen Schitouren, die
sein Herz erfreuten.
Nach der Matura an der Han-
delsakademie Lienz begann
er 1981 beim neu errichte-
ten Liebherr Werk in Lienz
im kaufmännischen Bereich.
Seit langem war er dort als
Leiter des Kundendienstes
Ersatzteilwesen tätig. Es soll-
te für ihn eine Lebensanstel-
lung werden. 36 Jahre lang
war er mit viel Herzblut und
Engagement dort aktiv. Der
‚Liebherr‘ war mehr als ein
Job für ihn, es entwickelten
sich auch viele persönliche
Freundschaften aus seiner be-
ruflichen Tätigkeit.
Wie generell der Freundes-
kreis einen sehr hohen Stel-
lenwert für ihn hatte. Er lieb-
te es, in geselliger Runde zu
sitzen, mit Freunden zu reden
und zu spaßen. Der Kartler
durfte natürlich auch nicht
fehlen. Großzügigkeit, Hilfs-
bereitschaft und Fröhlichkeit
zeichneten sein Wesen aus.
Er war beliebtes Mitglied in
unterschiedlichsten Vereinen
bzw. Gruppen wie z. B. der
Krampusgruppe in Patrias-
dorf, seiner Keglerrunde, er
war Betreuer im Jugendclub
T3 und auch stolzes Mitglied
der Musikkapelle in Gaim-
berg, deren Kassier er 10 Jah-
re lang war. Ebenso musizier-
te Klaus bei den Sternsingern
und den Hüttenzauberern.
Mit seinem Vater Toni ver-
band ihn die Liebe zur Natur
sowie die Musikalität. Von
seiner Mutter Resi erbte er
Scharfsinn und Tüchtigkeit.
Für seine Geschwister Mar-
git, Beate und Hannes war
Klaus ein wichtiges Binde-
glied zur alten Heimat. Ge-
meinsame Unternehmungen
hatten immer einen besonde-
ren Stellenwert.
Seine Petra lernte er im Jahr
1984 kennen. Die gemeinsa-
men Unternehmungen in den
Bergen, die Urlaube sowie
die Freude an der Gesellig-
keit verband beide sehr. Die
beiden Töchter Melanie und
Christina kamen 1986 und
1994 zur Welt. Sie waren sein
ganzer Stolz. Gemeinsam
musizierten sie bei der Gaim-
berger Musikkapelle. Bei Me-
lanie freute sich Klaus beson-
ders über die hervorragenden
musikalischen Leistungen,
bei Christina waren es die
großen Erfolge im Schwim-
men. Melanie schenkte ihm
seine Enkel Nelio und Samu-
el, die in den letzten Jahren
sein Ein und Alles waren.
Lieber Klaus, danke für dein
Lachen, deine Herzlichkeit
und Fröhlichkeit. Du wirst
immer einen Platz in unserem
Herzen haben.“ Soweit der
Lebenslauf, vorgetragen von
Neffe Felix und sicher ein
liebevolles Erinnern in der
großen Schar von Freunden,
Arbeitskollegen, Familien-
mitgliedern und Nachbarn
auslösend.
Ja, wirklich viele Menschen
begleiteten „Opa Klaus“ auf
seinem letzten Weg zum Fa-
miliengrab im „Oberen Fried-
hof“. Berührt haben die Wor-
te des Vikars Alban Ortner,
die Lieder der „Tristacher
Sänger“, als letzter Gruß der
Bläsergruppe „Der gute Ka-
merad“, die Abschiedsworte
des Obmannes der Musikka-
pelle, das Lieblingslied von
Enkelkind Nelio, das in den
letzten Wochen oftmals mit
Opa gemeinsam erklang, die
Worte in den Fürbitten. Und
es berührte einfach die große
Wertschätzung, die dem Ver-
storbenen entgegengebracht
wurde, spürbar und bewe-
gend.
Du fehlst mit deinem vergnügten Lachen
und wenn sie wehtut, die Lücke, die du hinterlassen hast,
dann denke ich zurück an manch schönen Sommerabend...
„Der Gerechte, kommt auch sein Ende früh, geht in
Gottes Ruhe ein. Denn ehrenvolles Alter besteht nicht
in einem langen Leben und wird nicht an der Zahl der
Jahre gemessen“ (Weish 4,7)
Klaus Nothdurfter mit seinen Eltern Theresia und Anton
(† 2017), seiner Tochter Melanie mit Lebensgefährten Armin
und den beiden Enkeln Nelio und Samuel an seinem 56. Ge-
burtstag am 04.06.2017.
Foto: privat