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58 - D

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2017

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achrufe

„Tiefe Betroffenheit herrsch-

te in der Gemeinde Gaim-

berg, als am 6. September

bekannt wurde, dass Angeli-

ka Niedertscheider im Alter

von 46 Jahren in der Klinik in

Innsbruck verstorben ist. Am

21. August 1972 wurde Ange-

lika als zweites Kind des Ehe-

paares Monika und Johann

Niedertscheider geboren. Ihre

Kindheit war unbeschwert

und sie wuchs wohlbehütet

in der Gemeinde Gaimberg

auf. Nach Absolvierung der

Pflichtschule wechselte An-

gelika in die Handelsakade-

mie und maturierte dort. An-

schließend verbrachte sie mit

ihren Freundinnen zwei Mo-

nate in Italien, sowie weitere

sechs Monate in London als

Au Pair Mädchen.

Bei ihrer ersten Arbeitsstelle,

einer Bank, bemerkte An-

gelika ihre „Deplatzierung“

schon bald, sie konnte mit ih-

rer sozialen Einstellung dort

nicht arbeiten. Die war auch

der Grund, um nochmals die

Schulbank zu drücken und

die Ausbildung zur Volks-

und Sonderschullehrerin zu

absolvieren. Nach erfolg-

reichem Abschluss der PÄ-

DAK in Innsbruck arbeitete

Geli nun im Elisabethinum

in Axams. Die körperlich und

geistig schwer behinderten

Kinder waren ihr sehr ans

Herz gewachsen.

„Jedes einzelne Kind wurde

von Angelika dort abgeholt,

wo es nötig war und für die

Kinder hatte sie eine nicht

enden wollende Geduld, auch

ihr Gitarrenspiel und ihr Ge-

sang, wenn es in der Klasse

besonders turbulent zuging,

waren für Angelika bezeich-

nend“ - wie eine Lehrerkolle-

gin dies in einem Kondolenz-

schreiben erwähnte.

Im November 2000 brachte

Angelika ihren Sohn David

zur Welt, ein neuer Lebensab-

schnitt begann. Angelika war

eine wunderbare Mutter und

sie genoss die Zeit mit ihrer

kleinen Familie sehr.

Ihrer Heimatgemeinde Gaim-

berg blieb sie immer fest

verbunden und verbrachte

beinahe jede freie Zeit in ih-

rer Wohnung im Elternhaus

in Grafendorf. Angelika galt

als lustig, offen und herzlich;

diese feine Art wurde von

den Menschen an ihr sehr

geschätzt. So galt die Pflege

der Freundschaften in Ostti-

rol als Fixpunkt und mit den

„Schmidl-Mädels“ Andrea

und Karin gehörte immer

ein Pizzeria-Besuch dazu.

Auch die gemütlichen „Cafe-

Gespräche“ in der Stadt mit

Mama wurde nie ausgelas-

sen. Tim und Pia vermissen

ihre feine Tante nun sehr, sie

verabredeten sich öfters zu

einem gemeinsamen Besuch

bei „Mc Donalds“.

Nach

einer

größeren

Operation vor ca. vier

Monaten

erholte

sich

Angelika nicht mehr und ihr

Leben geriet aus dem Gleich-

gewicht.

Am 6. September ging Ange-

lika dem Licht, das sie in die-

ser Welt nicht mehr zu finden

glaubte, entgegen…“

Andrea Niedertscheider,

die

Schwägerin der Verstorbenen

fand diese Worte zu Beginn

des Sterbegottesdienstes am

Freitag, den 15. September,

an dem die Kirche der „Sie-

ben Schmerzen Mariens“ ge-

denkt. Zahlreiche Trauergäste

fanden sich zu diesem Ab-

schied ein, der Erinnerungen,

sowohl an freundliche Son-

nentage, als auch an dunkle

Wolken am Lebenshimmel

der Angelika wach werden

ließ. In passenden Liedern,

gesungen vom Duo „Har-

monie“, Texten, Fürbitten,

tröstenden Worten des Orts-

pfarrers Jean Paul und der

berührenden Eigenkomposi-

tion des „Klaunzer Hansl“,

eines lieben Vertrauten der

Familie, kamen Hoffnung auf

„Verbunden-Sein“ über den

Tod hinaus zum Ausdruck,

Freude auf ein Wiedersehen,

aber auch Ergebenheit in Got-

tes Willen.

Wenn Angelika Niedert-

scheider auch schon etliche

Jahre nicht mehr unmittelbar

im Gedächtnis der Dorfbe-

völkerung gegenwärtig war,

so erinnern sich aber doch

nicht wenige an Angelika, die

Tochter vom „Roder Hansl“

und seiner Frau Monika. Bei

so manchen kirchlichen An-

lässen war die Familie, be-

traut mit allerlei Aufgaben,

vereint und mit Freude dabei.

So werden wir die Angelika

in liebevoller Erinnerung be-

halten und ihr die ewige Freu-

de im Himmel gönnen!

„Lichter zur Ewigkeit“

„...im irdischen Leb‘n die Hoamat uns fehlt,

die Ängste und Nöte koa Mensch mehr versteht...

„Lichter zur Ewigkeit“ Abschiedslied für Angelika, kompo-

niert und aufgeführt von Hansl Klaunzer

Angelika Niedertscheider

† 06.09.2017

Angelika als Fahnenträge-

rin bei einer Prozession in

Grafendorf: Karin Schmidl,

Angelika Niedertscheider,

Elisabeth Friedl und Andrea

Schmidl (v.l.).

Foto: privat

Foto: DI Gottfried Wieser