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FODN - 66/02/2017
EDITORIAL
Gemeindeamt Kals am Großglockner
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Ködnitz 6
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Montag - Freitag: 8.00 - 12.00 Uhr
BGM
in
Erika Rogl
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erika.rogl@kals.at
Tel. Nr. 04876/8210-13
Erika Rogl
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Tel.: 04876/8210-13
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Kindergarten: 0680/214 62 34
Waldaufseher: 0664/8932936
Liebe Leserinnen, lieber Leser!
Michael Linder
A
ls aufmerksame Verfolger des ak-
tuellen Tagesgeschehens haben
wir wahrlich schon einfachere und
ruhigerer Zeiten erlebt. Ganz egal, wel-
chen Medien wir unsere Aufmerksam-
keit widmen, ob Print, Online oder den
sozialen Netzwerken, an den bevorste-
henden Nationalratswahlen am 15. Ok-
tober kommt wohl keiner vorbei.
Der Bogen der Berichterstattung
spannt sich von wohltuend kritisch-
sachlicher Darstellung bis hin zu einer
huldvollen, teilweise schon peinlichen
Hofberichterstattung. Mein vorrangi-
ges Interesse gilt aber ohnehin nicht
der Meinungsbildung (die habe ich mir
schon längst gebildet), sondern dient
eher meiner soziologischen Ader und
der Frage, in welchem Umfang Leu-
te mit dem Thema Politik auseinander
setzen. Einen schier unerschöpflichen
Fundus zu diesem Thema bieten die un-
zähligen Leserbriefe, Kommentarfunk-
tionen und sonstigen Möglichkeiten, die
uns die heutige moderne Medienland-
schaft zur Verfügung stellt. Das Gute
daran ist, dass jeder, der sich bemüßigt
fühlt, seine persönlichen politischen
Ansichten und Weisheiten unter die
Leute zu bringen, dies auch tun kann.
Das Schlechte daran ist, dass sich vieles
davon im anonymen Rahmen abspielt
und somit der Gemeinheit und Dumm-
heit Tür und Tor geöffnet wird.
Es ist uns wohl allen nicht entgangen,
wie sich die Kommunikation besonders
in den sozialen Netzwerken in unserer
Gesellschaft stetig verändert, die ange-
schlagenen Töne immer rauer werden,
man spricht von einer der Verrohung
der Sprache. Da wird in einer aggressi-
ven Art und Weise in einer zumindest
in unseren Breiten bisher nicht bekann-
ten sprachlichen Gewalt hemmungslos
auf alles eingeprügelt, was einem nicht
ins Bild passt, es werden Menschen mit
unflätigsten Ausdrücken bedacht und es
wird unverhohlen mit Gewalt gedroht.
Gott sei Dank genießen wir das Privileg,
in einem demokratischen Rechtsstaat
zu leben, in dem Meinungsfreiheit ein
hohes Gut ist.
Zugegeben, mir steht auch nicht jeder
Politiker zu Gesicht und manch einer
der zur Wahl stehenden Kandidaten ruft
in mir eine reflexartige Übelkeit aus.
Man muss die Politiker nicht unbedingt
mögen und sie müssen einen auch nicht
Leid tun. Auch ist nicht jeder der zur
Wahl stehenden Kandidaten ganz un-
schuldig an diesem Missstand und viele
unterstützen bewusst durch ihr Auftre-
ten, ihre provokante Äußerungen und
verbalen Rundumschläge gegen die po-
litische Konkurrenz diesen Missstand.
Als „Dirty Campaigning“ („Schmutz-
kübelkampagne“) bezeichnet man diese
Form der politischen Auseinanderset-
zung, also dem Schlechtmachen des
politischen Gegners durch persönliche
Angriffe. Diese Art des „schmutzigen“
Wahlkampfes ist vor allem in den USA
verbreitet, während es bei uns noch bis
vor wenigen Jahren verpönt war, nun
aber auch in Europa voll Fuß gefasst hat.
Und trotzdem muss man auch einmal
Danke sagen. Danke an die Menschen
(Politiker), die sich, egal welchen Cou-
leurs und unabhängig ihrer persönli-
chen Intension, der Wahl stellen. Sie tra-
gen dazu bei, in unserem schönen Land
den Wählern die Möglichkeit zu geben,
aus einer bunten Vielfalt an Listen von
ihren demokratischen Recht Gebrauch
zu machen und ihre Stimme abzugeben.
Dass es nach der Wahl Gewinner und
Verlierer gib, ist eine unabänderliche
Tatsache, aber in einem sind wir alle
Gewinner: Wir leben in einem Land, in
dessen Bundesverfassung unter Art.1
steht: „Österreich ist eine demokrati-
sche Republik. Ihr Recht geht vom Volk
aus“.
Viel Freude beim Lesen der
100 Seiten Fodn Nr. 66 wünscht
Michael Linder