Previous Page  14 / 44 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 14 / 44 Next Page
Page Background

14

Leisacher

Gucklöcher

Hans Peheim: Fest eingebunden im

dörflichen Leben

Seine Markenzeichen sind sein markanter

Schnurrbart und seine seit Jahrzehnten wei-

ßen, kurz geschnittenen Haare, die zum ge-

bräunten Gesicht einen interessanten Kontrast

bilden. Den Schnurrbart trägt Hans, seit er

den Wehrdienst absolviert hat, und das frühe

Ergrauen ist mütterlicherseits ererbt. Beides

passt wie von einem Maskenbildner ausge-

sucht zur Schützenuniform oder zum alten

Gewand der Hauger Landsturm-Gruppe, der

Hans seit ihrer Gründung angehört.

Dass Hans mit seiner Familie in Leisach seine

Heimat finden würde, war nicht von vornher-

ein klar. Sein Vater Johann wurde in Buenos

Aires in Argentinien geboren, wohin sein

Amlacher Großvater ausgewandert war. Als

der kleine Johann vier Jahre alt war, kehrten

sie zurück und ließen sich wieder in Amlach

in der Waldschenke nieder, wo das kleine

Holzhäusl noch lange als „Argentinier Wald-

schenke“ bezeichnet wurde. Johann Peheim

arbeitete als Landarbeiter an verschiedenen

Arbeitsplätzen und auch auf Baustellen, wie

zum Beispiel beim Stollenbau für das große

Innkraftwerk im Oberinntal. Für seine junge

Familie hieß das, dass sie oft umziehen

musste.

Hans und seine zwei Schwestern wuchsen

zuerst in der Peggetz auf, dann in Obernuß-

dorf, später in Anras und dann ein paar

Jahre in der Glöre in Assling. Dort wurde das

Haus beim Hochwasser 1966 so arg in Mit-

leidenschaft gezogen, dass die Familie aus-

ziehen musste und mit der Abfindung des

Landes die Galitzenschmiede erwerben

konnte. Im Gebäude gab es damals weder

Fließwasser noch Strom, beides musste erst

installiert werden. Zum Haus führte nur eine

Hängebrücke, die befahrbare Brücke wurde

erst später errichtet. Das war der erste Ort,

wo die Familie für längere Zeit bleiben

konnte und ein Zugehörigkeitsgefühl

entstand.

Hans fand nach der Pflichtschule eine Lehr-

stelle beim Autohaus Pontiller, wo er zuerst

als Mechaniker und seit 1980 als umsichtiger

Lagerarbeiter bis zu seiner Pensionierung be-

schäftigt war. Bereits

im Jahr 1970 ver-

liebte er sich bei

einem Tanzkurs in

Lienz in eine hübsche

junge Kärntnerin aus

Zwickenberg und

drei Jahre später hei-

rateten die beiden.

Dass er mit Lisl eine

gute Wahl getroffen hat, können alle bestäti-

gen, die sie kennen. Bald wurde der erste

Sohn Wilhelm geboren und die junge Fami-

lie zog in eine eigene Wohnung nach Lienz.

Als das Haus einem Neubau weichen

musste, entschlossen sich Hans und Lisl zum

Kauf einer Eigentumswohnung. Zur Auswahl

standen neu entstehende Anlagen in Lienz,

Dölsach und Leisach. Die Wahl der beiden

fiel auf Leisach, und darüber können sich die

Leisacher bis heute freuen, denn Hans und

Lisl stellen ihre vielfältigen Fähigkeiten oft

und bereitwillig in den Dienst der Gemein-

schaft.

Hans ist seit 1983 bei der Feuerwehr und

seit 1984 beim Hauger Landsturm, dem er

seit 2000 als Obmann vorsteht. Dieser

Verein sieht es als seine Aufgabe, die

Erinnerung an die Tiroler Freiheitskämpfe le-

bendig zu halten. Dazu nehmen die Mitglie-

der in historischer Kleidung und mit alten

Gerätschaften und Waffen an verschiedenen

Veranstaltungen teil. Bereits mit 15 Jahren

trat Hans der Lienzer Schützenkompanie bei

und hält ihr bis heute die Treue.

Viele Jahre arbeitete Hans auch in Leisach

beim Katholischen Familienverband und im

Pfarrgemeinderat mit. Bei der Sport-Union

war er lange als Kampfrichter tätig und

bis heute ist er aktives Mitglied. Seine

„sportliche Heimat“ fand Hans allerdings

beim Kneipp-Verband in Lienz, wo er regel-

mäßig etwas für seine Gesundheit und

Fitness tut.

Die Verbundenheit mit Leisach und die Ein-

bindung ins Vereinsleben haben Hans und

Lisl auch an ihre Kinder weiter gegeben. Die

Söhne Wilhelm und Hansjörg sind in Lei-

sach sesshaft geworden, und auch Wolfgang

und Theresia, die auswärts wohnen, sind

unverzichtbare Mitglieder der Hauger-Musik-

kapelle, der Hansjörg als Obmann vorsteht.

Der Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr ist

für alle drei Peheim-Söhne Ehrensache.

Inzwischen wächst mit dem Enkelinnen