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Willy Messerschmitt-Stiftung

Im Jahr 1754 wurde das im Ba-

rockstil erbaute Schloss, das heute

zu den wichtigsten profanen Bau-

denkmälern Osttirols zählt, erweitert.

Aus dem ursprünglichen Bau entwi-

ckelte sich im Laufe der Jahrhun-

derte das heutige Pfleghaus Anras,

um die dortigen Güter sowie die

Rechtspflege im Raum Anras zu ver-

walten. Das Kulturjuwel kaufte und

renovierte im Jahr 1991 die Willy

Messerschmitt-Stiftung. Seit 1997

wurde das Pfleghaus als Museum

genutzt.

Die wertvolle Täfelung, die Gerichts-

stube von 1755, der Kornkasten und

sämtliche andere Räumlichkeiten

konnten nun von der Öffentlichkeit

ausstellungen und Veranstaltungen.

Man wollte auch das Gemeindeamt

im ersten Stock unterbringen. Was

sich aber aus baulichen Gründen als

geradezu unmöglich herausstellte.

Gespräche laufen

Als nach 20 Jahren die Verträge

rund um Schloss Anras – sowohl

zwischen Stiftung und Land Tirol

sowie Land Tirol und Gemeinde

Anras ausliefen (2014), schloss man

das Gebäude wieder. Seit zwei Jahren

ist die Gemeinde Anras nun mit der

Stiftung im Gespräch, es wieder für

die Öffentlichkeit zugänglich zu ma-

chen. Sie arbeitete hierfür in den ver-

gangenen zwei Jahren ein Nut-

zungskonzept aus. „Das ehemalige

Pfleggerichtshaus wird aber sicher

nicht mehr zum Museum. Das Land

Tirol rät uns davon ab, da es zu klein

sei. Aber Ausstellungen wären auf

jeden Fall wieder möglich. Die ande-

ren Räumlichkeiten werden vermut-

lich als Büros genutzt“, informiert

Bgm. Johann Waldauf. Das Erdge-

schoß und der erste Stock müssen

im westlichen Bereich allerdings

noch saniert werden. „Denn dieser

Bereich war bis vor einigen Jahren

noch bewohnt.“

Mit ihrem auffälligen weit ver-

zweigten oberirdischen Wurzel-

teller, dem kurzen, dicken Stamm

und der weit ausladenden Krone

beschattet die Sommerlinde den

gesamten Platz, auf dem einst auch

die Bischöfe von Brixen auf und ab

marschierten. Schließlich war das

ehemalige Pfleggerichtshaus auch

einmal Sommer-residenz dieser

Bischöfe.

Anras trug schon damals –

aufgrund des überaus milden Klimas

– den Beinamen „Kornkammer Ost-

tirols“. Dies wussten freilich auch

schon die Bischöfe seit dem

12. Jahrhundert zu schätzen und

ließen diesen Sommersitz deshalb

zur bischöflichen Sommerfrische

errichten – eben Schloss Anras. Dies

bis 1803 – also rund 600 Jahre

lang.

besichtigt werden. Es befanden sich

u. a. auch eine Dauerausstellung von

Paul Flora sowie ein geschichtsbezo-

genes Gerichtsmuseum im Haus.

Außerdem gab es saisonale Schwer-

punkte dank internationale Sonder-

Die Linde beim ehemaligen

Pflegschaftsgebäude in Anras

Naturdenkmäler im Pustertal

Zeugen der Vergangenheit

Die Sommerlinde – seit 1964 Naturdenkmal – ragt zwi-

schen dem Friedhof der Pfarrkirche Hl. Stephanus und

dem einstigen brixnerischen Pfleggerichtshaus in die

Höhe. Von dort aus ließ und lässt sich so manches in der

Gemeinde beobachten.

Das ehemalige Pfleggerichtshaus (Schloss Anras) wurde im Jahr 2014 geschlossen. Nun laufen Gespräche mit der

Messerschmitt-Stiftung über die Wiedereröffnung.

Die Sommerlinde jetzt im Feber. Im Jahr 1964 wurde sie Naturdenkmal.

NATURDENKMÄLER

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MÄRZ/APRIL 2019

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