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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JUNI/JULI 2018

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Es ist eine Geschichte,

die ans Herz geht: Wo-

chenlang irrte ein sie-

ben- bis achtjähriger

Vierbeiner durch Süd-

und Osttirol. Einen Tag

nach Muttertag konnte

er von einer engagierten

Osttiroler Tierschützerin

und einer zertifizierten

Hundetrainerin nach in-

tensivsten Bemühungen

„gesichert“ werden.

Nun erholt sich der

süße „Ausreißer“ auf

seinem Pflegeplatz von

der abenteuerlichen

Reise, die im 200 km

entfernten Vicenza ihren

Anfang nahm, und kann

dort auch bleiben.

Aufmerksamen Passanten im

Ahrn- und Pustertal auf Ostti-

roler und Südtiroler Seite ent-

ging nicht, dass ein vierbeiniger

Streuner seit Wochen allein un-

terwegs war, verwahrlost und

abgemagert immer wieder im

Müll nach Futter suchte. Mit-

tels Social Media tauschten

sich die Tierfreunde über Sich-

tungen in Prettau (29. April),

Bruneck (8. Mai) und Anras

(12. Mai) aus, konnten den

Hund jedoch nicht festhalten.

Erst als ihn Anni Schneider

vom Cafe Burg Heinfels am 13.

Mai mehrfach beim Durchstö-

bern des Komposts an der B

100 in Heinfels beobachtete

und den Osttiroler Tierschutz-

verein verständigte, nahm das

Schicksal eine positive Wen-

dung – wenn auch nicht sofort.

„Zwei Tage intensiver Bemü-

hungen mit viel Adrenalin und

Emotionen lagen vor uns“,

blickt Kerstin Lanz aus Hein-

fels zurück. Die dreifache Mut-

ter und Tierfreundin hielt, ob-

wohl Muttertag, gleich amVor-

mittag Nachschau und war

dem Hund alsbald auf den

Verwahrlost und abgemagert wurde Pluto gerettet.

Happy End für Streuner

Kerstin Lanz hat ein großes Herz für Tiere, und

beherbergt seit Jahren herrenlose Katzen.

Foto: Melanie Winkler

„Fersen“. Doch das scheue, ab-

gemagerte Tier versteckte sich

und konnte trotz mehrmaliger

Versuche über den Tag verteilt

nicht gesichert werden.

Mühevolles Ködern

Auch telefonische Tipps von

Hundetrainerin Sabrina Schu-

macher brachten bis zumAbend

nicht den gewünschten Erfolg.

Doch davon ließen sich die eh-

renamtliche Mitarbeiterin des

Osttiroler Tierschutzvereins und

die Tier-Verhaltenstherapeutin

nicht entmutigen. Bereits in den

Morgenstunden des nächsten

Tages wurde die Rettungsaktion

fortgesetzt. „Neben dem Gast-

haus lag der Hund unter dem

Baum. Er hat mich zwar in zehn

Meter Entfernung bemerkt, aber

nicht gleich Reißaus genom-

men. „Daraufhin habe ich noch-

mal Sabrina Schumacher zu

Hilfe gerufen, und ab 6.30 Uhr

versuchten wir gemeinsam

unser Glück. Anfänglich aller-

dings mit wenig Erfolg. Er

flüchtete erneut, und ich musste

heim zu meiner Familie, Kin-