GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
APRIL/MAI 2018
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Infos für Ihr Wohlbefinden
Egal ob Flatscreens, Tablets oder
Smartphones, der digitalen Technik ge-
hört auch nach Feierabend die volle
Aufmerksamkeit. Doch darunter leiden
oft die Augen. Betroffene spüren ein
Kratzen, Stechen oder klagen über
müde Augen. Auch über verstärktes
Tränen. Doch obwohl das Auge tränt,
ist es eigentlich zu trocken. Durch die
Trockenheit werden die Augen gereizt,
besonders dann, wenn die Tränenflüs-
sigkeit zu dünn ist und sich schlecht im
Auge verteilt. Da die Hornhaut dann zu
trocken ist, erhöht die Tränendrüse die
Flüssigkeitsproduktion, die wiederum
zu dünn ist und nicht am Auge haftet.
Mehr Fettsubstanzen
Deshalb: Die kleinen Drüsen am
Lidrand regelmäßig sanft massieren.
Dadurch wird die Produktion von Fett-
substanzen angeregt, die zur Stabili-
sierung der Tränenflüssigkeit beitra-
gen. Wichtig ist auch, dass die Binde-
haut nicht entzündet ist, da deren
Schleim die Flüssigkeit am Auge hält.
Auch der Einsatz von speziellen
Augentropfen und die Einnahme von
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
ist empfehlenswert. Diese ungesättig-
ten Fettsäuren wirken sich nicht nur
positiv auf die Herzkranzgefäße aus,
sondern auch auf die Gedächtnisleis-
tung und auf die Augen.
Eine Erkrankung gilt als selten, wenn
nicht mehr als fünf von 10.000 Men-
schen davon betroffen sind. An 450 sol-
cher Krankheiten leiden Menschen in
Südtirol – exakt sind es 3.714 Personen,
die durchschnittlich 42 Jahre alt sind. Zu
de Betroffenen zählen die Schmetter-
lingskinder. Schon bei geringster Belas-
tung führt die angeborene Hauterkran-
kung Epidermolysis bullosa zu Blasen am
ganzen Körper. Diese juckendenWunden
beschränken sich aber nicht nur auf die
äußere Haut, sondern treten beispiels-
weise auch an den Schleimhäuten der
Augen oder im Mund auf.
Haut so verletzlich wie
Schmetterlingsflügel
In Südtirol leiden sieben Menschen an
dieser Krankheit, vor Kurzem trafen sie
sich in Toblach, um über neue Behand-
lungsmöglichkeiten zu diskutieren.
„Diese Erkrankung bedeutet nicht nur
tägliche Schmerzen, sondern auch viel
Unsicherheit und einen Einschnitt in die
Lebensqualität der Betroffenen und
ihrer gesamten Familie.Wir wissen, dass
wir die Schmetterlingskinder – wie auch
viele andere Menschen, die an seltenen
Krankheiten leiden – bisher nicht heilen
können, aber wir setzen alles daran,
ihnen und ihren Familien zu helfen“,
sagte Gesundheitslandesrätin Martha
Stocker. Insgesamt leiden in Italien rund
1.000 Menschen an der Schmetterlings-
krankheit, europaweit sind es etwa
30.000.
Keratokonus
Auch die Augenkrankheit Keratokonus
zählt zu den seltenen Krankheiten in
Südtirol. Dabei handelt es sich um die
fortschreitende Ausdünnung und kegel-
förmige Verformung der Hornhaut des
Auges.
Selten sind auch: Der Alpha-1-Anti-
trypsin-Mangel, eine erbliche Stoff-
wechselerkrankung, die zu Leberzirrhose
führen kann, die chronische, entzündli-
che Hautkrankheit Lichen sclerosus und
die Erbkrankheit Neurofibromatose. Fasst
man die unterschiedlichen Krankheiten
in Gruppen zusammen, sind seltene Au-
genleiden am stärksten verbreitet.
Angeborene Fehlbildungen
An zweiter Stelle liegen angeborene
Fehlbildungen – hier handelt es sich um
mehr als 110 unterschiedliche Erkran-
kungen, darunter das Arnold-Chiari-Syn-
drom, eine embryonale Fehlbildung des
Gehirns, die unauffällig verlaufen, aber
auch tödlich enden kann oder ange-
borene Fehlbildungen des Schädels, des
Gesichts oder der Knochen. Die dritte
Gruppe sind seltene Erkrankungen des
zentralen und peripheren Nervensystems.
Zu diesen gehören mehr als 70 seltene
Krankheiten, darunter Muskelschwä-
chen, amytrophe Lateralsklerose und
Chorea Huntington.
Zusammenarbeit
„Therapiemöglichkeiten von seltenen
Krankheiten sind oft kaum oder gar nicht
vorhanden. Oft haben die Krankheiten
einen genetischen Ursprung“, so Stocker.
Darüber hinaus hätten viele seltene
Krankheiten einen chronischen oder de-
generativen Verlauf. Um die Betroffenen
dennoch möglichst gut betreuen zu kön-
nen, arbeitet Südtirol seit 2004 mit dem
Trentino und den Regionen Venetien und
Friaul-Julisch-Venetien in der Erfor-
schung und Behandlung der Krankheiten
zusammen. Im Jahr 2007 wurde das
Referenzzentrum für die seltenen Krank-
heiten im Sanitätsbetrieb eingerichtet.
Callcenter
Im Referenzzentrum wurde ein Call-
center eingerichtet, dessen Aufgabe es
ist, die Bürger zu informieren und zu
beraten und den Kontakt zu den Ver-
einigungen und Selbsthilfegruppen der
Patienten und ihrer Angehörigen zu pfle-
gen. Mit der Diagnose in einem akkredi-
tierten Zentrum verbunden ist auch die
Befreiung von der Kostenbeteiligung für
die damit zusammenhängenden medizi-
nischen Leistungen.
Es gibt 450 seltene
Krankheiten in Südtirol
Über 3.700 Südtiroler leiden an seltenen Krankheiten. Dazu gehören etwa die Schmetterlingskinder oder
Menschen mit dem Augenleiden Keratokonus.
Pollenallergie –
Methoden
der Bekämpfung
Antihistaminika helfen zwar gegen
die Symptome, jedoch wird die Pollen-
allergie im nächsten Jahr wiederkeh-
ren. Bei der sogenannten Hyposensi-
bilisierung wird die Ursache der
Pollenallergie behandelt, indem der
Patient die Allergene in verdünnter
Form verabreicht bekommt. Dadurch
wird der Körper langsam an die an sich
harmlose Substanz gewöhnt und rea-
giert nicht mehr mit einer verstärkten
Abwehrhaltung auf die Allergene. Bei
vier von fünf Pollen-Allergikern hilft
diese Methode. Wenn gegen die
Pollenallergie eine Hyposensibilisierung
nicht hilft, kann man auf sanfte
Heilmethoden wie Akupunktur oder
Homöopathie zurückgreifen.
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PRAXIS FÜR
FRAUENHEILKUNDE
(GINECOLOGIA)
Dr. med. univ.
Notburga Krahwinkler
MBA
FÄ für Frauenheilkunde |Wahlärztin
Mühlgasse 11 • 9900 Lienz
Tel. Voranmeldung erbeten
Per appuntamento si prega di
telefonare al
Tel. +43 (0)4852-68680
Gegen trockene Augen kann Mas-
sage helfen.
Eine Hyposensibilisierung kann bei
einer Pollenallergie helfen
Trockene Augen
wollen Massage
Auch viele Pustertaler arbeiten an einem Bildschirm. Abends und
am Wochenende wird zusätzlich Zeit am Computer verbracht. Das
führt zu trockenen Augen.
Auch das Augenleiden Keratoko-
nus zählt zu den seltenen Krank-
heiten der Südtiroler.