CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2018
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niskapelle in Lienz, die von Cle-
mens Holzmeister entworfen
worden war. Dort sollten die ein-
zigen Fresken entstehen, die
Egger-Lienz jemals malte. „‚Sä-
mann und Teufel‘ sowie ‚Der
Auferstandene‘ hatte mein Vater
allerdings in der geräumigen
Vorhalle unserer Wohnung in
Bozen gemalt“, erinnerte sich
Ila. Die anderen Fresken
(„Sturm. Den Namenlosen“ und
„Totenopfer“) malte er direkt auf
die Wand der Kapelle. Besucht
wurde er dabei oft von Gabriel
Forcher senior, der mit dem
Maler befreundet war. Gabriel
Forcher junior erzählt: „Mein
Vater half ihm auch immer wie-
der dabei, einzurüsten oder die
Farben zu mischen.“
„Der Auferstandene“
machte Probleme
Als die Kapelle am 8. Septem-
ber 1925 eingeweiht wurde,
kamen an die 10.000 Menschen.
„Der Auferstandene“ machte al-
lerdings Probleme. „Es gab Pro-
teste seitens des Lienzer Klerus.“
Genauer vom Lienzer Dekan
Gottfried Stemberger. „‚Der Auf-
erstandene‘ kam dem Dekan zu
wenig göttlich vor – in der Presse
wurde er sogar als ‚Schwind-
süchtiger‘ oder als ‚Indianer-
häuptling, wenn nicht der Na-
senring fehlen würde‘, verspot-
tet.“ Die Gegner des Künstlers
erreichten dann, dass das Heilige
Offizium im Jahre 1926 ein Inter-
dikt über die Kapelle verhängte:
Heilige Messen oder gottes-
ähnliche Handlungen wurden
damit untersagt. Genau in diesem
Jahr – im November – verstarb
Albin Egger-Lienz im Alter von
58 Jahren an einer Lungenent-
zündung „Er war einfach ver-
braucht. Er hatte unendlich viel
gearbeitet und in Folge allerlei
Leiden entwickelt“, so Ila, die
bei seinem Tod 13 Jahre alt war.
Sonderführungen
geplant
Erst Anfang 1980 erlosch das
Interdikt. Einige Jahre später
wurde die Kapelle wieder ge-
weiht. Auf eigenen Wunsch
liegt Egger-Lienz in „seiner“
Kapelle begraben. Das Denk-
mal sollte nicht nur an die
Kriegsopfer 1914 bis 1918 er-
innern, sondern auch dem nach
dem Verlust Südtirols noch
stärker isolierten Bezirk Lienz
erste Facetten einer neuen Iden-
tität verleihen. Egger-Lienz‘
Werke befinden sich heute v. a.
in Tiroler Museen, wie Schloss
Bruck in Lienz und dem Tiroler
Landesmuseum Ferdinandeum
in Innsbruck, aber auch in Wien
in der Österreichischen Galerie
oder im Leopold Museum. In
seinen letzten Lebensjahren
wurde Egger-Lienz zum Eh-
rendoktor der Universität Inns-
bruck und zum Ehrenbürger
von Lienz ernannt.
Zu seinem 150. Geburtstag
sind keine neu konzipierten
Ausstellungen oder Veranstal-
tungen geplant. Auf Schloss
Bruck in Lienz wird aber ab 18.
Mai die Egger-Lienz-Dauer-
ausstellung „Ich male keine
Bauern, sondern Formen“ wie-
der zu sehen sein. „Und im
Laufe des Sommers werden wir
Sonderführungen zu Egger-
Lienz ausarbeiten und anbie-
ten“, informiert Museumsleite-
rin Silvia Ebner. Erst 2019 ist in
den Landesmuseen die Ausstel-
lung „Egger-Lienz trifft Otto
Dix“ geplant. Martina Holzer
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Christian Ladstätter
52946
Das Werk
„Der Auf-
erstan-
dene“, mit
dem
Egger-
Lienz u. a.
Kriegerge-
dächtnis-
kapelle
ausgestal-
tete, stieß
auf hefti-
gen Pro-
test seitens
des Lien-
zer Klerus.
Vor dem Grünwaldhof in St. Justina, April 1914: Fred, Lorli, der
Maler und seine Frau, Ila, Franz Bunke und Otto Kunz.
leid erfüllt“