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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MÄRZ/APRIL 2017

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Wie sollte Spargel sein, wenn

er auf dem Tisch kommt?

Wieser:

„Frischer als frisch.

Am besten schmeckt er, wenn er

vom Spargelfeld aus dem Dun-

kel der Erde ohne Umwege in

den Topf kommt. Wer Spargel

kauft, muss unbedingt auf Fol-

gendes achten: Die Schnittstel-

len dürfen noch nicht angetrock-

net oder gar eingeschrumpft

sein. Man sollte nicht zögern vor

dem Kauf die Probe zu machen.

Es muss noch Wasser heraus-

quellen und angenehm riechen,

dann ist der Spargel frisch. Mit

jedem Tag verliert er mehr von

seinem Saft und Geschmack.

Dadurch wird er zäh und holzig.

Die zweite wichtige Vorausset-

zung ist, dass er sorgfältig ge-

schält wird. Frisch gestochenen

und fachmännisch gekühlten

Spargel braucht man weniger zu

schälen, da sich noch nicht viel

Faserung gebildet hat.“

Was bestimmt die Farbe des

Spargels?

Wieser:

„Das Sonnenlicht

bestimmt die Farbe. Zwischen

Weiß, Violett und Grün können

Spargelliebhaber vornehmlich

wählen. Die Farbe ist nicht nur

von der Sorte abhängig, son-

dern auch von der Anbaume-

thode. Es gibt mehr als 20 Sor-

ten, die sich durch Farbe und

Dicke unterscheiden. Den aus-

Spargel muss „frischer

als frisch sein“

Forellenfilet

mit Spargel und

Bozner-Sauce-

Schaum

Für 4 Personen

Zutaten:

4 Forellenfilets zu je

100 g, Salz, 1 EL Butter, 2 EL

Weißwein, 400 g weißer Spargel,

gekocht (siehe Seite 14),

1 EL Butter.

Bozner-Sauce-Schaum:

1 Ei,

1 Eigelb, 1 TL Senf, Salz, weißer

Pfeffer aus der Mühle, 100 ml

heiße Fleischsuppe oder Wasser,

30 ml Olivenöl, 1 TL Weißweinessig,

2 EL Schnittlauch, fein geschnitten

Tomatenöl (50 ml):

1 EL getrock-

nete Tomaten und 1 EL Essig-

gurken, fein gehackt,

mit 2 EL Olivenöl vermischen

Zubereitung:

Forellenfilets ent-

gräten, zuschneiden und leicht

salzen. Eine Pfanne mit etwas

Butter ausstreichen, Filets hinein-

legen, mit Weißwein übergießen,

mit einem Deckel zudecken und

am Herdrand etwa sechs Minuten

ziehen lassen, ohne dass die

Forelle Farbe bekommt.

Für den Bozner-Sauce-Schaum

das Ei sieben Minuten lang ko-

chen, in kaltem Wasser abschrek-

ken und schälen; Eigelb vom Ei-

weiß trennen, fein hacken und für

die Garnitur bereitstellen. In einer

Stahlschüssel rohes Eigelb mit

Senf, Salz, Pfeffer und heißer

Fleischsuppe über dem heißen

Wasserbad auf 80 Grad mit dem

Schneebesen zu einem Schaum

aufschlagen. Die Stahlschüssel

vom Wasserbad wegnehmen und

Olivenöl langsam einrühren. Mit

Weißweinessig würzen und in die

Espumaflasche füllen.

Fertigstellung:

Weißen Spargel in

Stücke schneiden, in einer Pfanne

mit etwas Butter erwärmen, salzen

und dann auf die vorgewärmten

Teller legen. Gegarte Forellenfilets

drauflegen (mit der Hautseite nach

oben) und die Haut abziehen. Auf-

geschäumte Bozner Sauce auf die

Forellenfilets aufspritzen, mit

Schnittlauch und fein gehacktem

Eigelb und Eiweiß bestreuen, mit

Tomatenöl beträufeln und servie-

ren.

Tipps

1. Anstelle der Forellen können Sie

auch Saibling, Steinbutt, Lachs

oder Garnelen verwenden.

2. Servieren Sie eine normale

Bozner Sauce anstelle der aufge-

schäumten Bozner Sauce.

3. Anstelle des Bozner-Sauce-

Schaums können Sie die Filets mit

zerlassener Butter servieren.

Rezept

von Meisterkoch

Gerhard Wieser

Welcher Wein passt

zum Spargel?

Weißwein ist und bleibt der

ideale Begleiter zu den köstlichen

Stangen. Aber auch hier hängt es

maßgeblich von der Zuberei-

tungsart und den Zutaten ab, wel-

cher Wein zu welchem Spargel

passt. Zu Spargel mit zerlassener

Butter und Schinken passen trok-

kene, frische Weißweine, u. a. ein

Sauvignon blanc, Weißburgunder,

Grüner Veltliner oder Chardonnay,

aber auch ein erdiger Silvaner.

Empfehlenswert zu Spargel

mit Sauce Hollandaise oder

Bozner Sauce sind trockene, ge-

reifte Weißweine. Das kann ein

Riesling ebenso sein wie ein kräf-

tiger Weißburgunder, Ruländer

(Grauburgunder, Pinot Grigio) oder

ein Sauvignon.

Mit mediterran zubereiteten

Spargelgerichten harmoniert ein

kerniger Riesling, ein Chardonnay

oder ein Orvieto Classico aus Ita-

lien.

Spargel und Fisch, etwa gebra-

tener Lachs, Saibling oder auch

Lachsforelle, suchen gerne die

Gesellschaft von Riesling. Mildere

Zubereitungsarten, leicht pochiert

mit delikater Sauce serviert, sind

wiederum perfekte Partner zu Sil-

vaner oder Weißburgunder.

Zu einem Salat vom grünen

Spargel passen ebenso ein Sau-

vignon wie auch ein Silvaner.

Wer experimentierfreudig ist

und keine Scheu vor ungewohn-

ten Geschmacksnuancen hat,

wählt zum (grünen) Spargel einen

gut gekühlten Rosé oder einen

Rotwein (z. B. St. Magdalener).

Schon bald hat der

Spargel wieder Saison.

Er ist eines der ersten

Grüngemüse nach dem

Winter, und seine Ge-

genwart auf dem Markt

zeigt die Ankunft des

Frühlings an. Mit

Freude blickt auch der

Südtiroler Meisterkoch

Gerhard Wieser der

Spargelsaison entge-

hen und erklärt, worauf

es bei diesem köstli-

chen Gemüse an-

kommt.