GEDENKEN
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2017
21
Um 7.30 Uhr beim
Schranken
Die „Troger Sigi Gedächtnis-
tour“ ist zwar mittlerweile sehr
bekannt, sie wird aber nicht
offiziell angekündigt. Viel-
mehr „redet man sich
zusammen“. Insider
wissen jedenfalls,
dass man immer
am 31. Dezem-
ber um 7.30
Uhr in Fron-
stadl beim
Schranken zum
Hintenburger
Waldweg sein
muss. „Anfangs
zählten wir an die
sechs bis sieben Teilnehmer.
Die Zahl steigerte sich mittler-
weile. Vergangenes Silvester
waren wir bereits 19 Personen,
von sehr jung bis älter. Auch
Frauen gehen mit“, erzählt
Hans, der diese Tradition sehr
schätzt.
Nach dem Gedenken beim
Kreuz geht es 300 Meter den
Weg. „Wenn es keinen oder nur
ganz wenig Schnee gibt, dann
sind wir halt ohne Skier unter-
wegs – auf dem teils frühlings-
haften Waldboden, dem soge-
nannten
,Himmelsteig‘.“
Wegen Schneemangels musste
man in den letzten Jahren oft
ohne Skier, dafür mit Wander-
schuhen aufsteigen.
Gedenken
Beim Fronstadler Almkreuz
auf 2.137 Metern Höhe wird es
dann ganz still und berührend –
wenn Sepp eine Gedenkkerze
entzündet und man an den
Freund denkt. „Mittlerweile
gedenken wir aber auch anderer
Verstorbener, die in den heimi-
schen Bergen im jeweiligen
Jahr tödlich verunglückt sind
oder mit den Gedächtnistour-
Teilnehmern verwandt oder eng
befreundet waren. Da oben
beim Kreuz ist das Gedenken
etwas ganz Besonderes.“ Gerne
werden im Anschluss neben
Gruppenfotos dann auch noch
Schattenbilder der Teilnehmer
gemacht – etwa mit der zwi-
schen den Skiern eingeklemm-
ten Kamera. „Die Skier bilden
oft unser ,Tourenstativ‘.“
Gipfelhang hinab zur Fronstad-
ler Almhütte. „Manchmal er-
wartet uns traumhafter Pulver-
schnee. Dann kann jeder sein
Können im Pulverschnee zei-
gen.“
Zu Silvester 2016 mussten
sich die Teilnehmer aber mit
einem Fußmarsch zufrieden
geben, „aber dies schmälert den
Sinn dieser Tour keineswegs,
nein – es ermöglicht sogar eini-
gen Bergfreunden, die keine
Tourengeher oder Skifahrer
sind, hier dabei zu sein.“
„In
kameradschaftlicher
Runde bei heiteren Gesprächen,
aber trotzdem nachdenklich,
essen und trinken wir dann
noch eine Kleinigkeit vor der
Hütte.“ Auch ein Schnapserl
darf nicht fehlen. „Natürlich
wird bei der Tour auch gelacht
und untereinander so manche
Episode erzählt. Gut gelaunt
geht es dann noch vor Mittag
hinab ins Tal – damit wir ja
nicht unsere Musikanten beim
Silvesterblasen versäumen“, er-
zählt Hans.
Martina Holzer
Sigi kam im Jahr 2005 auf tra-
gische Weise ums Leben. Hier
noch Anfang Jänner 2003 am
Karnischen Kamm.
Der Altar mit und ohne Schnee.
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